Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
keine Lust, in die Hölle zu fliegen.«
    »Keine Sorge, dass so etwas geschieht«, erwiderte Alahou. »In wenigen Minuten kann ich Ihnen einwandfreie Navigationsdaten liefern. Das System verfügt über einen erdähnlichen Planeten, der hervorragend für unsere Zwecke geeignet sein dürfte.«
    »Glauben Sie das wirklich, Doc? Wenn dies ein Doppelsystem ist, herrschen wohl extreme Verhältnisse auf dem Planeten. Er müsste sowohl den Roten Riesen als auch das Schwarze Loch umkreisen. Dabei treten zwangsläufig Temperaturschwankungen auf, die einer Entwicklung jeglichen Lebens im Wege stehen dürften.«
    »Das ist richtig. Der Planet befindet sich derzeit aber in einem günstigen Abstand zur Sonne mit angenehmen Durchschnittstemperaturen. Es mag sein, dass er in anderen Jahreszeiten zur Eiswüste erstarrt, doch jetzt bietet er uns erträgliche Verhältnisse. Und wir wollen ja nur unsere Vorratslücken schließen.«
    Major Jegontmarten pfiff leise durch die Zähne.
    »Für Sie ist das natürlich eine einmalige Gelegenheit, ein Schwarzes Loch aus der Nähe zu studieren, Doc«, sagte er. »Sie sind verrückt genug, sich bis in die unmittelbare Nähe eines solchen Kannibalen zu wagen.«
    »Wir haben ein rotierendes Schwarzes Loch vor uns, das uns nicht gefährlich werden kann, wenn die Navigation meine Daten exakt beachtet.«
    »Ich bin einverstanden und komme zu Ihnen hoch, Doc.«
    Mit einem Gefühl des Unbehagens verließ Major Tontro Jegontmarten die Hauptzentrale. Black Holes stellten die größte Gefahr für die Raumfahrt dar, sie waren heimtückische Fallen, in denen schon manches Raumschiff spurlos verschwunden war.
    Als der Kommandant das astronomische Arbeitszentrum betrat, sagte May Ennis gerade: »Ich habe mich nie für die Theorie dieser Schwerkraftgiganten interessiert – das war ja wohl während des Flugs für mich nicht wichtig. Was zum Teufel sind die Details?«
    Alahou bemerkte den Major. »Es gibt keinen Zweifel mehr!«, meldete er. »Wir befinden uns vor einem Black Hole.«
    Jegontmarten setzte sich in einen Sessel. »Wollen Sie die Frage nicht beantworten, Doc? Erklären Sie Miss Ennis doch, was für ein Monstrum wir vor uns haben.«
    »Gern. May, Sie wissen, dass Sterne irgendwann zugrunde gehen?«
    »Das schon – aber nicht, wieso sie altern.«
    »Sonnen gewinnen ihre Energie aus der Verschmelzung leichter Atomkerne zu schweren Kernen. Ich glaube, die physikalischen Einzelheiten kann ich uns ersparen. Anfangs besitzt ein Stern einen hohen Anteil an Wasserstoff. Diesen baut er zunächst zu Helium, dann zu Kohlenstoff und allmählich zu immer schwereren Elementen auf. Und ganz banal gesagt: Eines Tages hat der Stern keine Energiequelle mehr, die einen Gravitationskollaps verhindern könnte. Sein Strahlungsdruck entfällt also, und je schwerer er ist, desto schneller kann der Zusammenbruch erfolgen. Der Tod einer Sonne kennt viele Möglichkeiten und Zwischenstadien. Aber ich will nicht von Neutronensternen und Supernovae reden. Gelingt es einem Stern nicht, einen wesentlichen Teil seiner Masse abzustoßen, bevor er in sich zusammenbricht, verwandelt er sich in ein Schwarzes Loch.«
    »Hm«, machte May. »Die gesamte Masse sackt also zu einem winzigen Klumpen mit ungeheuer starker Gravitation zusammen. Aber wieso wird der Stern dann unsichtbar?«
    »Nehmen wir einmal an, wir stünden mit der CINDERELLA auf der Oberfläche eines in sich zusammenfallenden Sterns und näherten uns seinem Zentrum. Die Schwerkraft nimmt also ständig zu. Das bedeutet, dass unsere Startgeschwindigkeit im gleichen Maß höher werden muss.«
    »Das ist mir klar.«
    »Vertrauen Sie nicht blind auf unsere Techniker«, warf Kommandant Jegontmarten ein. »Falls Sie glauben, unsere Triebwerke könnten jede Fluchtgeschwindigkeit erreichen, ist das ein Irrtum.«
    »Ich verstehe. Sobald die Gravitation Werte erreicht, dass selbst die Lichtgeschwindigkeit beim Start nicht mehr ausreichen würde, säßen wir fest. Wir hätten …« May Ennis blickte die beiden Männer abwechselnd an. »Jetzt habe ich begriffen: Auf einem solchen zusammenbrechenden Stern wird die Schwerkraft schließlich so hoch, dass selbst das Licht sich nicht mehr von ihm lösen kann. Stimmt das?«
    »Richtig«, erwiderte der Astronom. »Ein Schwarzes Loch ist unsichtbar, weil kein Lichtstrahl sich von seiner Oberfläche entfernen kann. Nichts kann sich von ihm wieder lösen, es sei denn, im überlichtschnellen Bereich.«
    »Also müsste man theoretisch von einem

Weitere Kostenlose Bücher