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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Transmittersäulen auf.
    »May, der Transmitter!«
    Sie fuhr herum. Ihre Augen weiteten sich. »Eckrat, das … das kann doch nicht sein.« Ihre Hand krallte sich in seinen Arm. Plötzlich schien alle Wärme aus dem Transmitterraum zu weichen. May Ennis hatte die Positronik blockiert. Das bedeutete, dass sich das Gerät auf gar keinen Fall einschalten konnte. Dennoch war das eben geschehen.
    Etwas hatte sich verändert, war nicht mehr so, wie es eigentlich sein sollte. Die Unendlichkeit schien sich vor May zu eröffnen, Raum und Zeit begannen sich miteinander zu verdrehen, und die Perspektiven verzerrten sich.
    Dann schnellte in Bruchteilen von Sekunden eine riesige Gestalt aus dem Transportfeld hervor. Sie flog auf Birtat und die Frau zu, breitete mit einem grässlichen Schrei die Arme aus und stürzte vor ihnen zu Boden. Unheimlich, wie sie versuchte, sich wieder aufzurichten. Ihr Gesicht hob sich dem Ersten Offizier und May Ennis entgegen.
    Es war das Gesicht eines ungeheuer alten Mannes. Vertrocknete, tiefbraune Haut spannte sich über den Knochen dieses mumienhaften Antlitzes, das Birtat seltsam bekannt vorkam. Schlohweißes Haar fiel bis auf die Schultern herab, und auch die weißen Augenbrauen und der Bart wirkten überlang, als seien sie seit Äonen nicht mehr geschnitten worden.
    Die Lippen bewegten sich. Der Fremde röchelte aber nur. Deutlich konnte der Erste Offizier ihm ansehen, dass er verzweifelt um Worte kämpfte. »Was ist mit Ihnen?« Birtat kniete vor ihm nieder.
    Der Fremde klammerte sich an die Uniformjacke des Offiziers. Er blickte ihn flehend an. Ein Schwall unverständlicher Worte drang aus seinem Mund.
    »Ich verstehe Sie nicht«, sagte der Erste Offizier.
    Der Mann sank in sich zusammen, drückte die Stirn auf den Boden, und seine Schultern zuckten.
    Er war von riesenhaftem Wuchs und völlig abgemagert. Auf eine kaum begreifliche Weise wirkte er in die Länge gezogen, als habe eine unvorstellbare Macht ihn deformiert.
    Eckrat Birtat wandte sich an die Frau. »Hol den Doc her!«
    May schien froh zu sein, aus dem Raum fliehen zu können, während der Erste Offizier den Fremden behutsam auf den Rücken drehte. Wieder hatte Birtat das Gefühl, dass er diesen Mann kannte. Aber das war vollkommen ausgeschlossen, nie zuvor war ein Mensch in Balayndagar gewesen. Wenn ihn der Greis an jemand erinnerte, war das eine rein zufällige Ähnlichkeit.
    May Ennis kehrte mit ›Doc‹ Peta Alahou zurück. Der schlaksig wirkende Mann legte dem Fremden die Finger an die Augen und hob die Lider.
    »Wo kommt er her?«
    »Aus dem Transmitter«, antwortete der Erste Offizier. »Mehr weiß ich nicht.«
    May Ennis ging zu den beiden Säulen. Dabei fuhr sie an Alahou gewandt fort: »Das Gerät hat sich von selbst eingeschaltet, obwohl ich es gesichert hatte.« Sie blieb vor dem Schaltpult stehen. »Eckrat!«, rief sie, und ihre Stimme bebte. »Der Transmitter ist auch jetzt noch ausgeschaltet!«
    In diesem Moment geschah erneut etwas völlig Unerklärliches. Die Sensortasten glommen auf.
    »Bei allen Weltraumgeistern«, stammelte May. »Jetzt schaltet der Transmitter sich wieder ein!«
    Birtats Blick glitt über die Anzeigen. Sie wiesen langsam steigende Werte aus, die erst nach etwa dreißig Sekunden den Standard erreichten, der für einen Materietransport notwendig war.
    Weitere zehn bis fünfzehn Sekunden verstrichen, während Eckrat Birtat und May Ennis fassungslos vor dem Transmitter standen. Danach erlosch das Transportfeld wieder.
    Der Erste Offizier wandte sich dem Unbekannten zu, der aus seiner Ohnmacht erwacht war und erneut versuchte, ihm etwas mitzuteilen. Aber als er sich über ihn beugte, fiel der Kopf des Alten ruckartig zurück.
    »Er ist tot«, sagte Alahou.
    »Retten Sie ihn irgendwie!«, rief Birtat erregt. »Doc, Sie haben doch die Möglichkeit, ihn an ein Lebenserhaltungssystem anzuschließen.«
    Peta Alahou schüttelte den Kopf. »Zu spät«, entgegnete er. »Diesen Mann erweckt nichts mehr zum Leben. Er war praktisch schon tot, als er aus dem Transmitter kam. Mit ungeheurer Willenskraft hat er sich noch einige Minuten ans Leben geklammert. Aber jetzt hilft ihm kein Lebenserhaltungssystem mehr.«
    »Wieso sagen Sie das? Sie haben ihn kaum untersucht.«
    Peta Alahou erhob sich. Er strich seine Jacke glatt. »Wir sollten nicht vergessen, dass ich Astronom bin, aber kein Arzt, obwohl Sie trotz meiner Proteste immer wieder so tun, als wäre ich es. Ich habe eine medizinische Teilausbildung genossen,

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