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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stichflammen schossen aus dem Heck, und ein urweltliches Donnern rollte heran. Brennende Rumpfsegmente stürzten auf Gronock herab; es regnete Feuer. Eine Stabilisierungsflosse fauchte lodernd über mich hinweg und schrammte kreischend über den Platz, bis sie ein Haus in Trümmer legte. Ein ungeahntes Inferno brach über die Hauptstadt herein. Seit mehr als drei Jahrzehnten war kein Raumschiff mehr auf Grojocko abgestürzt; die Evakuierungsschiffe hatten sich als äußerst zuverlässig erwiesen.
    Ich sah Zgmahkonen in Panik durch die Straßen rennen, während glühendes Metall über ihnen abregnete. Die Robotfeuerwehr begann mit Löscharbeiten – schon zu dem Zeitpunkt, als der Bug des explodierten Raumschiffs in den fernen Bergen einschlug. Niemand konnte diese Katastrophe überlebt haben.
    »Olw, hörst du?«, fragte Vaters Stimme leise aus dem Funkgerät.
    »Ich höre.«
    »Wir arbeiten fieberhaft an einem Mittel, das deine Ketten vielleicht löst.«
    »Was soll das? Dafür ist die Zeit zu knapp. Du darfst dich nicht mit mir befassen, solange noch Fragen offen sind.«
    »Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wenn wir es bis jetzt nicht geschafft haben, können wir ohnehin nichts mehr ändern.« Vater war erschöpft.
    »Ihr dürft euch erst dann mit mir befassen, sobald das letzte Raumschiff gestartet ist. Das wird morgen sein, vielleicht erst übermorgen.«
    »Wer weiß, ob überhaupt noch eines startet. Die Gravitationsschwankungen nehmen erkennbar zu. Grojocko hat seine Bahn um Arryad verlassen. Der Sturz in das Schwarze Loch hat begonnen, Olw! Damit wird der Start für Raumschiffe zunehmend schwieriger.«
    »Dann wird dies nicht der einzige Absturz bleiben?« Ich wurde von einer Bö gepackt und so heftig zur Seite geschleudert, dass ich mit den Füßen fast den Ovalbogen berührte. Der harte Ruck ließ mir fast die Arme aus den Gelenken springen. Betäubt vor Schmerzen, schwang ich zurück. Ich konnte nicht weitersprechen.
    »Was ist passiert, Olw?«, fragte Vater besorgt.
    »Es ist nichts«, brachte ich endlich hervor. »Alles in Ordnung.«
    Die Tatsache, dass das vermeintliche Ende nahe war, blieb niemandem verborgen. Ich sah, dass ein allgemeiner Sturm auf den Raumhafen einsetzte. Panik brach aus, die Zeit der Besonnenheit war vorbei.
    Niemand beachtete mich noch. Fluggleiter rasten nahe vorbei, ohne dass die Insassen zu mir herüberschauten. Alles konzentrierte sich auf den Raumhafen.
    Was für einen Sinn sollte meine Verurteilung wirklich gehabt haben? Glaubte der Blinde, dadurch noch viele Zgmahkonen retten zu können? Eher war das Gegenteil der Fall. Ich konnte beobachten, dass es zu Auseinandersetzungen kam. In meiner Nähe rammte ein großer Fluggleiter einen kleineren. Zwei Männer wurden herausgeschleudert und stürzten auf den Platz. Die Insassen des größeren kümmerten sich nicht um sie und flogen weiter.
    Sie hatten getötet, aber niemand würde sie deshalb belangen. Ihr Verbrechen war unbedeutend geworden.
    Auf dem Raumhafen warteten noch vier Raumschiffe. An einem von ihnen flammten die blauen Startlichter auf. Dennoch drängte sich eine erregte Menge rund um das Schiff. Alle mussten wissen, dass sie in den sonnenheißen Abstrahlgasen verbrennen würden, trotzdem wich niemand zurück. Jeder hoffte wohl, dass sich die Schleusen erneut öffnen würden. Nur die anderen drei Schiffe nahmen noch Flüchtlinge auf. Aber die wartende Menge überstieg die Aufnahmekapazität der Innenräume um ein Vielfaches.
    Ich verstand die Zgmahkonen nicht mehr. Mein Vater hatte ihnen einen klaren Weg in die Zukunft gewiesen. Sie hätten nicht von Grojocko fliehen müssen, doch in ihrer Angst konnten sie nicht mehr klar denken.
    Mir wurde bewusst, dass sich die Ereignisse im Arryad-System überstürzten. Wenn Grojockos Absturz schon begonnen hatte, mussten die äußeren Planeten bereits im schwarzen Schlund verschwunden sein.
    Ohne vorherige Alarmzeichen brach der Platz im Zentrum der Hauptstadt auf. Er spaltete sich gedankenschnell in zwei etwa gleiche Hälften. Ich blickte von oben auf ihn hinab und sah, dass der Riss tief in den Boden reichte. Er weitete sich rasch.
    Ich erwartete, dass die Kathada umkippen und mich zerschmettern würde, aber sie hielt stand, obwohl zahlreiche Häuser in sich zusammenstürzten.
    Innerhalb weniger Atemzüge verwandelte sich Gronock in einen riesigen Trümmerhaufen, aus dem nur noch wenige Bauten unversehrt hervorragten. Darunter befand sich das Erryog-Gebäude. Wir hatten

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