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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewusst, was sich auf Grojocko ereignen würde, und deshalb entsprechend vorgesorgt. Unsere Arbeit hatte ihre erste Bewährungsprobe überstanden.
    Fluggleiter rasten über das Chaos hinweg. Zgmahkonen, die sich trotz unserer Ermahnungen noch in der Stadt aufgehalten hatten, versuchten nun zu entkommen. In ihrer Panik waren die Besatzungen blind geworden. Ich sah drei Maschinen kollidieren und abstürzen. Diese überflüssigen Opfer waren das Schlimmste für mich.
    Nur eines der Raumschiffe startete. Die anderen waren umgestürzt und brannten. Ich glaubte nicht, dass der noch intakte Raumer dem Inferno entkommen konnte, aber er schaffte es wirklich, in den Wolken zu verschwinden. Ich hoffte, dass er auch der Gravitation des Schwarzen Lochs entrinnen würde.
    Eine Druckwelle nach der anderen fegte nun schon über Gronock hinweg. Immer wieder wurde ich gepackt und hochgeschleudert, bis die Schmerzen in meinen Armen und Schultern unerträglich wurden. Ich verlor das Bewusstsein.

25.
    Die Entscheidung
    Mit dem Gefühl, in glühender Hitze zu verbrennen, erwachte ich aus meiner Ohnmacht.
    Blendende Helligkeit umgab mich. Verging Grojocko in einem alles vernichtenden Planetenfeuer? Mir erschien es so. Ich glaubte, ersticken zu müssen, und rang nach Luft. Dabei glitten meine Blicke an den Ketten entlang, die zum Ovalbogen der Kathada hinaufführten. Und ich zweifelte an meinem Verstand.
    Ein grünes Leuchten umhüllte das Metall und ließ Funken aus den Kettengliedern sprühen. Dabei galt dieser Stahl nach der Molekularverdichtung als nicht mehr wandelbar. Zugleich schwanden mir erneut die Sinne. In höchster Atemnot warf ich mich in den Fesseln hin und her. Die grünen Blitze im Ovalbogen schienen eine seltsame Form anzunehmen. Ich glaubte, ein dämonenhaftes Gesicht sehen zu können, wie es in den uralten Legenden unseres Volks oft beschrieben worden war. Zwischen den grün schimmernden Schuppen wucherten lange Haare hervor. Glühende Augen blickten mich an, und ich spürte, wie ein Energiestrom mein Nervensystem durchlief. Ich krampfte mich zusammen. Titanische Kräfte schienen meine Muskeln zu durchfluten, und ich glaubte, die Ketten sprengen zu können.
    »Tu es!«, wisperte eine lautlose Stimme in mir.
    Was sollte ich tun? Blitze zuckten an mir vorbei und umflossen meine Handgelenke, ohne dass ich Hitze spürte. Und dann erschien es mir, als ob die Kathada zu singen begänne. Es klang wie das Singen der Schwerter von Grunacku, aber es lähmte mich nicht, sondern schirmte mich eher von allen äußeren Einflüssen ab.
    Instinktiv spannte ich die Muskeln an und riss danach die Arme explosiv auseinander. Erst als ich das Knirschen der Ketten vernahm, begriff ich, was ich tat. Mit verzweifelter Anstrengung wiederholte ich die Bewegung. Ich fragte nicht, warum ich das tat. In diesem Moment interessierte mich auch nicht, weshalb der Stahl wie morsches Holz an meinen Handgelenken splitterte.
    Während ich in die Tiefe stürzte, schob ich alles auf das Schwarze Loch. Unmittelbar vor dem Ereignishorizont verkehrten sich die Gesetze der Physik. Was galt in dieser Phase des Sturzes? Stimmte die Abfolge von Ursache und Wirkung noch? Oder konnte sie beliebig vertauscht werden?
    Kannte ich die Ursache vielleicht noch gar nicht, die meine Fesseln aufgebrochen hatte? War sie jetzt schon wirksam geworden, obwohl sie erst nach dem Durchdringen des Ereignishorizonts existent werden würde?
    Oder hatte sich die Zeit verschoben?
    Es war eine anerkannte wissenschaftliche Tatsache, dass auch die Zeit von der unvorstellbaren Kraft eines Schwarzen Lochs beeinflusst wurde. War der Stahl in rasender Geschwindigkeit um Jahrhunderttausende gealtert, während ich praktisch in der Zeit stehen geblieben war? War das überhaupt möglich?
    Ich fiel rasend schnell. Hilflos streckte ich die Arme aus, um mich irgendwie abzufangen. Trotzdem würde ich zerschmettert werden. Aufgepeitschter Staub fegte über den Boden hinweg wie ein schnell fließender Strom. Im nächsten Moment schlug ich auf weichem Sand auf und rutschte über einen steilen Hang weiter in die Tiefe. Der Versuch, mich festzukrallen, blieb im Ansatz stecken, weil ein Dreckhaufen meinen letzten Schwung abfing. Neben mir lag das Wrack eines Fluggleiters.
    Dass ich vorerst gerettet war, interessierte mich nicht einmal mehr. Ich blickte den Abhang hinauf und glaubte, oben eine grünlich schimmernde Gestalt in den Aschewolken sehen zu können. Sie schien mich zu beobachten.
    Wieder sah ich

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