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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bürstenmassage machten mich rasch munter. Ich zog die Kleidung an, die man mir hingelegt hatte.
    »Sie haben mich also nicht erschossen«, stellte ich fest.
    »Sie sind klug«, sagte er höhnisch.
    »Und Sie sind ein Greis«, erklärte ich. »Alt, zynisch und voller Hass gegen einen Mann, der noch genauso jung ist wie vor … Wie viel Zeit ist vergangen?«
    »Fünfzig Jahre, Olw.«
    »Warum haben Sie mich so lange schlafen lassen?«
    »Weil wir ohne Sie fertig werden konnten.«
    Ich setzte mich ebenfalls. Ein Diener kam in unterwürfiger Haltung herein und brachte erfrischende Getränke.
    »Und jetzt können Sie das nicht mehr, Bassok? Sie sind naiv genug zu glauben, dass wir Ihnen helfen werden?«
    Sein Gesicht verzerrte sich. »Sie werden genau das tun, was ich Ihnen befehle!«
    »Warum sollte ich?«
    Er machte eine energische Bewegung, und ein Teil der Wand versank im Boden. Dahinter wurde ein kleiner Raum sichtbar. In ihm ruhten die anderen Spezialisten der Nacht in gläsernen Truhen. Holoschirme über ihren Köpfen zeigten die wichtigsten Lebensfunktionen.
    Unwillkürlich hatte ich mich erhoben.
    »Sie sehen, Olw, Sie sind nicht der einzige Überlebende.« Wie bei seinem Überfall auf das Erryog-Gebäude vor fünfzig Jahren wählte er die höfliche Anredeform, obwohl das keine Rolle spielte. Sie war eher der Ausdruck nackter Drohung.
    »Das beruhigt mich«, erwiderte ich. In der Tat, ich war froh, Py zu sehen.
    »Hoffentlich bleiben Sie so ruhig, wenn Sie erfahren, dass ich Ihre Geschwister schonungslos töten werde, wenn Sie nicht tun, was ich von Ihnen verlange.«
    Unsere Blicke kreuzten sich, und ich glaubte ihm aufs Wort. Die politische Szene hatte sich gewandelt. Wenn er noch der mächtigste Mann auf Grojocko war, traute ich ihm zu, dass er seinen Willen mit brutalsten Mitteln durchsetzte. Da er überhaupt vom Töten sprach, schien sich die Einstellung zum Leben geändert zu haben – vielleicht aber auch nur die zu unserem Leben.
    Die Wand hob sich wieder.
    »Was verlangen Sie von mir?«, fragte ich.
    »Zunächst sollen Sie wissen, dass ich seit fünfzig Jahren der Oberste Verwalter bin. Die Bevölkerung von Grojocko ist auf fünfhunderttausend angewachsen. Der Planet ist wieder weitgehend kultiviert und keine Wüste mehr. Das Lebensniveau ist außerordentlich hoch, die Industrie gut entwickelt. Wir haben Raumschiffe gebaut und die benachbarten Sonnensysteme erforscht.«
    »Haben Sie Welten mit intelligentem Leben gefunden?«
    »Wir sind auf Planeten gestoßen, die fruchtbar und belebt sind, aber Intelligenzen scheint es außer uns nicht mehr zu geben.«
    »Damit hatten wir bereits damals gerechnet.«
    Sein Gesicht verzerrte sich erneut. Der Wille nach Macht zeichnete sich allzu deutlich darin ab.
    »Sie sollen auch wissen, Olw, dass Galkon Erryog als der größte Verräter und Schurke der zgmahkonischen Geschichte gilt.«
    Ich fuhr zusammen und blickte ihn entsetzt an. »Das darf nicht wahr sein«, widersprach ich erregt. »Vater ist der größte Zgmahkone, der je gelebt hat. Er ist …«
    »Das bin ich, Olw«, erklärte Bassok genüsslich.
    »Was sind Sie?«
    »Ich bin der größte Zgmahkone, der je gelebt hat.«
    »Sie? Sie sind nichts als ein Lump.«
    »Mäßigen Sie sich! Und verzichten Sie darauf, mich angreifen zu wollen. Sie werden stetig überwacht. Meine Leute haben Waffen auf Sie gerichtet und werden Sie töten, falls Sie ausfällig werden.«
    Diese Ungeheuerlichkeit wühlte mich bis in mein Innerstes auf.
    »Galkon Erryog kann natürlich rehabilitiert werden«, fuhr der Oberste Verwalter von Grojocko fort. »Es liegt an Ihnen, Olw.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Dabei ist alles so einfach. Sehen Sie, Erryog hat Grojocko durch das Schwarze Loch in diesen Zwischenraum geführt. Es gibt hier einige für uns geeignete Planeten, aber sie sind ohne intelligentes Leben. Wir könnten sie besiedeln, hätten damit aber doch nicht viel erreicht. Unser Volk ist zu Größerem erwählt. Wer hat je solche wissenschaftlichen Leistungen erbracht wie wir? Wer verfügt über einen ähnlich hohen Intelligenzquotienten? Und wer könnte eher dazu bestimmt sein, die Völker des Universums zu lenken und ihnen zum Glück zu verhelfen?«
    In dem Moment glaubte ich, in ihm das grüne Gesicht erkennen zu können, das ich in der Stunde der Katastrophe gesehen hatte. Besaß Bassok diese glühenden Augen? Lag ein grünlicher Schimmer auf seiner Schuppenhaut? Nur die wallenden Haare fehlten. Aber vielleicht hatte ich

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