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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ungemein erfrischend wirkte.
    »Sie haben es natürlich längst bemerkt«, stellte er fest.
    »So ist es«, antwortete ich. »Alles Schwindel.«
    »Nicht ganz, Olw. Sie dürfen nicht übersehen, dass wir tatsächlich nicht mehr über alles informiert sind, was in ferner Vergangenheit geschehen ist. Wir präsentieren der Öffentlichkeit daher nicht lauter Lügen, sondern eine angepasste Wahrheit.«
    »Wem angepasst?« Mein Blut geriet in Wallung. Dieser Mann reizte mich ungemein.
    »Beruhigen Sie sich, Olw. Sie können die Welt nicht ändern, weil Sie zu lange geschlafen haben. In den letzten tausend Jahren ist im Konzil eine stabile Regierungsform entstanden, die Ihrem Zorn widerstehen dürfte.«
    »Eine verlogene Diktatur«, stellte ich sarkastisch fest.
    »Wenn Sie damit andeuten wollen, dass eine Minderheit die Macht in Händen hält und allein bestimmt, was zu geschehen hat, dann haben Sie Recht.«
    »Wie groß ist diese Minderheit?«
    »Es sind nur zwei Männer. Mheyrakz und ich.«
    Jetzt war es klar. Ich hatte geahnt, dass Arautymen nicht irgendjemand war, sondern ein Mann von Bedeutung sein musste. Wie aber hätte ich wissen können, dass er einer von zwei Diktatoren war, die über das zgmahkonische Reich herrschten?
    »Ich verstehe«, sagte ich voll Abneigung. »Nun brauchen Sie Hilfe. Sie wollen unsere besonderen Fähigkeiten, um Ihre Macht zu vergrößern.«
    »So ungefähr.« Seine Stimme klang belustigt. »Ich beschreibe Ihnen das Problem. Die Öffentlichkeit glaubt, was in den Plavionstationen über die Laren und Hyptons verkündet wird, aber wir wissen, wie die Zgmahkonen die Macht über beide Völker gewonnen haben. Die Spezialisten der Nacht waren maßgeblich daran beteiligt.«
    »Da haben Sie sogar Recht.«
    »Ich wusste, dass ich mich nicht irre, Olw. Die Laren haben mehrmals in der Vergangenheit auszubrechen versucht. Sie wollten sich über die Zgmahkonen aufschwingen, aber das ist ihnen nie gelungen. Im letzten Moment konnten wir mit den Hyptons immer wieder ihre Pläne durchkreuzen. Das liegt natürlich auch daran, dass wir im Gegensatz zu ihnen das Schwarze Nichts beherrschen. Jetzt ist jedoch eine Situation entstanden, die gefährlich werden kann. Der Einfluss der Hyptons greift nicht mehr.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Die Laren haben Roboter entwickelt und ihnen unbeabsichtigt und ohne jeden Hintergedanken, wie wir genau wissen, einprogrammiert, dass sie für die größtmögliche Freiheit der Laren zu sorgen haben.«
    Ich lachte. »Welch peinliche Überraschung. Die Hyptons verhindern zwar immer noch, dass die Laren überhaupt merken, was mit ihnen geschieht, aber die nicht beeinflussbaren Roboter rebellieren gegen die Unterdrücker. Gegen die Zgmahkonen.«
    »So ist es. Die Situation ist keineswegs komisch, sondern erdrückend.«
    »Ich soll Ihnen helfen?«
    »Mir und Mheyrakz.«
    »Was bekomme ich dafür?«
    »Macht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich daran interessiert bin.«
    »Wollen Sie wieder Jahrtausende verschlafen? Oder liegt Ihnen an einem aktiven Leben, in dem Sie Einfluss auf die Ereignisse nehmen können?«
    »Das wäre eine Überlegung wert.«
    »Sehen Sie, Olw. Ich wusste, dass Sie vernünftig sind. Das Konzil wird von mir und Mheyrakz beherrscht. Aber wir leben nicht ewig, wir sind Sterbliche. Deshalb gehört es zu unserer Regierungsform, dass die Mächtigen vor ihrem Tod ihre Nachfolger bestimmen.«
    »Das Volk wird nicht gefragt?«
    Trotz der Dunkelheit im Raum erkannte ich seine maßlose Überraschung. Die Vorstellung, dass die Masse mitbestimmen könnte, erschien ihm so absurd, dass sie Fassungslosigkeit bei ihm auslöste. Er brauchte geraume Zeit, bis er den Schock überwunden hatte.
    »Das Erbgesetz bestimmt, dass der Erbberechtigte einen hohen Intelligenzgrad haben muss. Er soll Wissenschaftler sein, so dass er verfolgen und begreifen kann, was auf den verschiedenen Forschungsgebieten geschieht. Als Mindestanforderung wird verlangt, dass der Erbberechtigte ein Raumschiff durch den Dimensionstunnel steuern kann. Wer die Macht erben will, muss eine Erbschaftsprüfung ablegen.« Seine Stimme senkte sich. Ich glaubte, ein leises Lachen zu hören. »Die Prüfung ist aber längst nicht mehr das, was sie früher einmal gewesen ist. Wenn ich will, dass mein Nachfolger sie besteht, dann hat er es bereits geschafft.«
    »Warum erzählen Sie mir das alles?«
    Arautymens Augen blitzten auf. Er schob den Stoff, der seinen Schädel verhüllte, etwas weiter zurück, so dass die

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