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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stirn frei wurde. »Weil ich will, Olw, dass Sie mein Nachfolger werden!«
    Qwogg
    Ich fuhr in der offenen Tür herum. »Wo ist Qwogg?«, fragte ich schroff.
    Arautymen war mir aus dem abgedunkelten Raum bis zu dem Plavionraum gefolgt, in dem wir meinen Bruder zurückgelassen hatten. Das Tuch rutschte so weit herunter, dass es seinen Mund entblößte. Ich sah ihn eigenartig lächeln.
    »Was wollen Sie?«, fragte er erstaunt. »Mehr als acht Stunden sind verstrichen. Haben Sie wirklich geglaubt, dass er hier so lange auf Sie warten würde?«
    Das war richtig. Oft hatte er sein Angebot wiederholt. Ich hatte versucht, ihm meine Verachtung zu zeigen. Ich hatte mit ihm diskutiert, wobei ich gestehen muss, dass mich vieles von dem faszinierte, was er sagte. Wenn ich Erbberechtigter wurde, konnte ich erheblichen Einfluss auf die politische Entwicklung auf Grojocko und in den anderen Galaxien nehmen. Ließ ich mich aber in einen neuen Tiefschlaf versetzen, konnten Tausende von Jahren verstreichen, ohne dass sich etwas änderte. Wir waren uns dennoch nicht einig geworden. Ich war nicht gewillt, Arautymens Vasall zu werden. Er brauchte mich, daran zweifelte ich nicht. Jedenfalls bis zu dieser Sekunde nicht.
    Nun sah alles anders aus. »Wo ist Qwogg?«, wiederholte ich.
    »Er ist vorzeitig in Ihr Haus zurückgekehrt.«
    Ich glaubte ihm nicht, weil ich plötzlich zu verstehen glaubte, was geschehen war. Der Boden schien unter mir zu schwinden. Ich fühlte mich hohl und leer. Arautymen hatte mich betrogen. Es konnte nicht anders sein. Er hatte mich acht Stunden lang bearbeitet, aber gleichzeitig war Qwogg nicht allein geblieben.
    Zornig stürmte ich an ihm vorbei zum Parkdach. Dort stand ein Gleiter. Ich stieg ein und befahl der Robotik, mich zu unserem Haus zurückzubringen. Doch die Maschine startete nicht.
    Arautymen folgte mir und blieb neben dem Gleiter stehen. Wieder sah ich sein rätselhaftes, drohendes Lächeln.
    Plötzlich schallte laute Musik über das Dach hinweg. Sie brach aber schon nach wenigen Takten ab, und eine männliche Stimme verkündete: »Minderwertig ist das Volk der Laren. Minderwertig sind die Hyptons. Sie sind keine Intelligenzen im Sinn des Lichterkenners Raty. Ihr Schatten beleidigt. Ihr Atem ist unrein. Verachtet sie. Nur wer sie verachtet, kann sie beherrschen.« Danach folgte wieder kämpferische Musik, die aber bald ausklang.
    Arautymen hob den rechten Arm in einer spöttischen Geste, mit der er mir anzeigen wollte, dass ich nun starten durfte. Tatsächlich erhob sich der Gleiter und beschleunigte.
    Mir wurde übel. Was hatten diese Männer nur aus Grojocko gemacht? Sie hatten ein auf Sklaverei und Gewalt basierendes Konzil geschaffen. Eine wirkliche Gemeinsamkeit mit Laren und Hyptons gab es nicht.
    »Kannst du nicht schneller fliegen?«, drängte ich.
    Die Maschine antwortete nicht. Ich schloss die Augen und versuchte zu überlegen, doch alles drehte sich vor mir. Ich war zu keinem klaren Gedanken fähig. Und meine Furcht vor etwas Ungeheuerlichem wuchs, je näher ich dem Ziel kam.
    Als ich ein leises Knirschen vernahm, hob ich den Kopf und öffnete die Augen. Die Landschaft war verschwunden. Stattdessen schwebte ein grünes, nebelhaftes und von wallenden Haaren umgebenes Gesicht vor mir. Ich hörte das höhnische Gelächter des Bösartigen.
    »Wann wirst du endlich wirklich begreifen?«, fragte er. »Wann willst du deine Passivität aufgeben? Erst wenn es zu spät ist?«
    Das Gesicht verschwamm schon wieder. Nebelstreifen verwehten, doch die letzten Worte hörte ich immer noch: »…  wenn es zu spät ist?«
    Der Gleiter verzögerte und landete endlich. Ich rannte in den Besprechungsraum, in dem stets einer von uns anzutreffen sein sollte.
    Nur Py war dort. Sie kam mir entgegen und legte ihre Arme um meinen Nacken. »Olw?«, fragte sie verstört. »Was ist bloß geschehen?«
    »Das möchte ich von dir wissen.«
    »Qwogg kam in Begleitung von vier Offizieren. Er verabschiedete sich und sagte mir, dass es sinnlos sei, ihm zu folgen. Das soll ich dir ausrichten.«
    Pewwo, Trelw, Eiwk, Wans und die Frauen Skeiya, Ellya, Yaiska, Pey und Hoisy betraten gemeinsam den Raum. »Was bedeutet das alles?«, fragte Ellya halb erstickt. »Was ist vorgefallen, Olw?« Sie taten, als hätte ich ein Verbrechen begangen.
    »Mir könnt ihr nichts vorwerfen«, sagte ich ärgerlich. »Obwohl ich mich in meiner Naivität täuschen ließ. Qwogg hat sich vermutlich von Mheyrakz, einem der beiden Diktatoren, beschwatzen

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