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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufwärts gepolte Feld. Kurz bevor ich die Zentrale erreichte, schrie Py gellend auf dem Treppenaufgang auf. Die Zentralebesatzung wandte sich zum jenseitigen Zugang um, während ich mich aus dem Antigravschacht rollte und hinter ihnen aufrichtete.
    »Legen Sie die Waffen ab!«, befahl ich.
    Sie fuhren herum und begriffen zu spät, dass sie abgelenkt worden waren. Eiwk hastete an mir vorbei und öffnete das zweite Schott, damit auch die anderen die Zentrale betreten konnten. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Zgmahkonen entwaffnet, und die RATY befand sich in unserer Hand.
    Trelw und Eiwk kontrollierten die Instrumente. Sie hatten sich in den letzten Jahren eingehend mit dem Studium der Raumfahrttechnik beschäftigt. Wir alle waren ausgebildete Astronauten, aber unsere letzten praktischen Erfahrungen lagen Jahrzehntausende zurück. Die Technik war nicht stehen geblieben, doch die Fortschritte waren nicht so groß, dass wir uns nicht mehr zurechtfanden. Im Gegenteil: Bahnbrechende Neuerungen waren nicht erkennbar.
    Wir hatten lange über diese Tatsache diskutiert. Oft waren wir in den historischen Instituten gewesen und hatten Museen und Universitäten durchforstet. Aber über die tatsächlichen Gründe des offensichtlichen Stillstands hatten wir nichts herausgefunden. So blieb die Vermutung, dass es in den vergangenen 50.000 Jahren nicht nur aufwärts gegangen war. Es musste auch Tiefpunkte in der Entwicklung gegeben haben. Über Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende hinweg schien der Kontakt zwischen Laren, Hyptons und Zgmahkonen völlig abgebrochen zu sein. Doch darüber gab es kaum Dateien.
    Die Berichte mussten nach dem Willen der jeweils Herrschenden immer wieder verändert worden sein. Auf jeden Fall nahm die Geschichte niemand ernst; sie wurde nur als willkommenes Propagandainstrument für den eigenen Werdegang angesehen.
    Daher zweifelten wir auch immer stärker daran, dass wirklich 50.000 Jahre seit unserem letzten Erwachen vergangen waren. Vielleicht waren es nur fünftausend? Niemand konnte das heute noch mit letzter Gewissheit feststellen. Die Diktatoren hatten alles beseitigt, was ihrem eigenen Geschichtsbild nicht entsprach.
    Trelw verschloss alle Schotten des Schiffs, während Wans Ortungen und Kommunikationssysteme prüfte. Wir mussten wissen, wer sich noch an Bord aufhielt.
    Wir hatten uns entschlossen, die Zentralebesatzung mitzunehmen. Das war weniger riskant, als die Schleusen zu öffnen und die Männer aus dem Schiff gehen zu lassen. Der Raumhafen hatte sich in ein Heerlager verwandelt. Gepanzerte Gleiter, Raketenwerfer und Energiestrahler größten Kalibers waren ringsum aufgefahren worden.
    Wen hoffte Arautymen damit zu beeindrucken? Doch wohl nicht uns?
    Das dreidimensionale Abbild des Diktators entstand vor mir. Es glich der mordlüsternen Fratze eines Püoths mehr denn je. Arautymen kochte vor Wut. »Falls Sie einen Start wagen, Olw, lasse ich die RATY abschießen!«, brüllte er.
    Ich lachte ihm ins Gesicht.
    »Trelw«, sagte ich gelassen. »Du hast die Drohung gehört. Nimm den Diktator beim Wort. Gib ihm Gelegenheit, seine Waffen einzusetzen.«
    »Olw, hören Sie! Sie werden der dritte Mann in unserem Bunde sein«, rief Arautymen. »Sie werden die Zukunft formen und bestimmen können, wenn Sie jetzt vernünftig sind.«
    Ich gab Trelw ein Zeichen. Auf dem Schirm sah ich, dass die Panzer und Geschütze zurückgesetzt wurden, als die ersten sonnenheißen Impulsstrahlen aus den Abstrahldüsen der RATY fauchten.
    Arautymen schien innerhalb kürzester Zeit um Jahre zu altern. Seine Augen färbten sich rot, die Wangen sanken ein. Eine Hand erschien im Projektionsfeld, die Fingerspitzen zitterten.
    Die RATY startete.
    »Das werden Sie bereuen, Olw«, keuchte der Diktator. »Bislang habe ich Sie beschützt, aber das kann ich nun nicht mehr.«
    »Sie müssen es dennoch«, entgegnete ich überzeugt. »Sie können nicht ohne uns Spezialisten der Nacht leben.«
    »Züchtungen!«, schrie er voller Verachtung.
    »Glauben Sie das wirklich?«
    Er war unsicher und konnte nicht wissen, dass er Recht hatte. Es gab keine zuverlässigen Unterlagen über unsere Vergangenheit. Oder doch? Sollte irgendwo auf Grojocko noch ein Geheimarchiv mit Unterlagen über den wirklichen Verlauf der Geschichte existieren?
    Die RATY erreichte den freien Raum und stieß ins All vor, ohne dass ein einziger Schuss fiel.

29.
    Greiko
    Erst als ich das Schwarze Nichts sah, fühlte ich mich wirklich wieder heimisch. Das

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