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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zynisch. »Willst du kosmische Geschichte verschlafen?«
    Ich benötigte geraume Zeit, bis ich mich zurechtfand. Meine Hand glitt an die Hüfte, zum Verband, doch ich fühlte nur glatte, narbenfrei verheilte Haut. Hatte ich geträumt?
    »Wo bin ich?«, fragte ich verwirrt.
    »An Bord des Großraumschiffs der Ekka-Klasse-3, der ARAUTYMEN.«
    Mir wurde bewusst, dass ich mich erholt und ausgeruht fühlte. Ich musste zumindest so lange geschlafen haben, dass meine Hüftwunde Zeit gehabt hatte, zu verheilen. Aufgeregt musterte ich Arautymen, doch er wirkte nicht gealtert.
    »Wo sind meine Geschwister?«
    »Auf der RATY«, antwortete er. »Seit zwei Jahren verfolgen sie nun schon, wie der Ascheplanet Aryot beschleunigt wird.« Er lächelte maliziös. »Sehen Sie, Olw«, sagte er, während ich mir eine einfache Kombination überstreifte, »wir haben Schwierigkeiten mit den Mastibekks.«
    Ich blickte mich nach einem Wasserbecken um, aber es gab keins.
    »Was geht das mich an?«
    »Sehr viel, Olw. Ihre Niere hat nämlich versagt. Wir mussten sie austauschen. Drüben auf der RATY hätte man das nicht tun können. Sie wären gestorben.«
    »Ich verstehe immer noch nicht …«
    »Dabei ist alles so einfach.« Er legte mir den Arm um die Schultern. Ich wollte ihn zurückstoßen, doch das ließ er nicht zu. Er führte mich aus dem Raum durch lange Korridore zur Hauptleitzentrale. »Wir planen, den Ascheplaneten in das Schwarze Nichts zu schleudern. Er hat schon eine hohe Geschwindigkeit erreicht.«
    »Wenn Sie das tun, wird der Planet selbst zu einem Schwarzen Loch werden.«
    »Zweifellos, Olw. Genau das ist beabsichtigt. Wir werden ihn durch einen Dimensionstunnel in die Galaxis der Mastibekks schleudern.«
    »Warum?«
    »Die Mastibekks können die Raumschiffe der Laren so verbessern, dass diese fast unschlagbar werden. Das ist für uns extrem wichtig. Leider wollen die Mastibekks unsere Pläne nicht unterstützen. Also müssen wir ihnen vor Augen führen, dass sie uns nicht widerstehen können.«
    »Und was habe ich dabei zu tun?«
    »Sie müssen Ihren Geschwistern nur bestätigen, dass Sie wohlauf sind. Danach lasse ich Sie sogar auf die RATY übersetzen.«
    Wieder einmal erpressten sie uns. Offenbar mit meinem Leben. Meine Brüder und Schwestern mussten den Ascheplaneten auf einen Kurs bringen, der in die Galaxis der Mastibekks führte. Damit gaben sie Arautymen eine fürchterliche Waffe in die Hand.
    »Ich denke gar nicht daran, Ihnen zu helfen!«, rief ich empört.
    Er hielt mich mit eiserner Hand fest. »Schauen Sie ruhig auf die Ortungsbilder«, sagte er zynisch lächelnd.
    Der Zorn drohte mich zu übermannen, als ich stückweise erkannte, was wirklich geschah.
    »Sie können nichts mehr verhindern, Olw. Dafür ist es zu spät.«
    Ich starrte ihn wütend an. Und hilflos zugleich. Nur eins wollte ich noch wissen: »Wieso versagte meine Niere?«
    »Sie wurde bei dem Kampf verletzt. Erinnern Sie sich nicht?«
    Er ließ mich mit meinen Ängsten und Befürchtungen allein. Auf den Schirmen wurde das kosmische Geschehen deutlich. Ein blauer Ring zeigte die Position des Schwarzen Nichts. Alle anderen Objekte waren nicht markiert. Arautymen hatte wieder einmal nicht die volle Wahrheit gesagt. Nicht ein Planet näherte sich dem Schwarzen Loch – es waren vier!
    Langsam ging ich zum Astronavigator und seinen Assistenten hinüber. Ein Offizier trat mir in den Weg, aber ich beachtete ihn nicht. Zwischen der Navigationspositronik und der RATY bestand eine konstante Verbindung. Unaufhörlich flossen Informationen. Meine Geschwister gaben dem Diktator das wissenschaftliche Material, das er aus eigener Kraft nicht beschaffen konnte.
    »Das ist doch Wahnsinn«, sagte ich, als ich Arautymens selbstgefällige Zufriedenheit sah. »Was wollen Sie damit erreichen, wenn Sie diese Planeten zu Schwarzen Löchern zusammenbrechen lassen?«
    »Sie werden es mir nicht glauben, Olw«, antwortete er, »aber wir wollen den Mastibekks nur einen Gefallen tun.«
    »So, wirklich?«
    »Nichts anderes. Jenseits des Dimensionstunnels steht ein Sonnensystem mit fünf Planeten. Die dritte Welt ist wie eine heilige Tempelstätte für die Mastibekks; auf ihr hat der Weg dieser Intelligenzen begonnen. Dort existieren gut erhaltene Städte, einsam gelegene Bauwerke, Berge, Quellen und ähnliches Zeug, das für die Mastibekks von höchstem Wert ist. Sie sind verrückt, aber sie halten es für völlig normal, diese Artefakte aus ihrer eigenen Geschichte zu pflegen

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