Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt
sein?«
»Nein«, sagte Eiwk. »Mit Sicherheit nicht.«
Ich stürzte in ein Chaos quälender Gedanken. Mein Herzschlag raste plötzlich, und dagegen halfen auch weitere Injektionen nicht. Ich wurde erneut bewusstlos.
Als ich nach Stunden wieder erwachte, war nur noch Py bei mir. »Ich glaube dir«, sagte sie. »Und die anderen vertrauen dir auch.«
Ihre Worte machten mir nichts leichter. Sie waren keine Erklärung für das, was irgendwann geschehen sein musste.
Körperlich fühlte ich mich schon erheblich besser. Zgmahkonen überwanden Verletzungen und Operationen von Natur aus schnell. Erryog hatte uns darüber hinaus eröffnet, dass wir Spezialisten noch wesentlich besser mit derartigen Dingen fertig wurden.
»Es ist unmöglich, Py …« Ich hatte noch einmal über das Problem nachgedacht. »Es sei denn, dass man Experimente mit mir durchgeführt hat, während ich im Tiefschlaf lag.«
»Warum sollten sie so etwas tun? Alle medizinischen Probleme sind längst gelöst.« Py zögerte. »Pewwo ist der Ansicht, dass es nur eine Antwort gibt«, fügte sie dann hinzu.
»Welche?«
»Du bist einmal mehr geweckt worden als wir. Dabei bist du so schwer verletzt worden, dass deine Niere irreparabel geschädigt war.«
»Das ist unmöglich, Py. So etwas wüsste ich.«
»Vielleicht wurde deine Erinnerung gelöscht.«
»Du weißt selbst, dass solche Eingriffe bei uns unmöglich sind.«
Py senkte niedergeschlagen den Kopf. Ich griff nach ihrem Arm.
»Das bedeutet doch nicht, dass ich euch etwas verschweige«, sagte ich schwer. »Ich weiß wirklich nichts.«
»Ich glaube dir, Olw.« Sie erhob sich.
Wenig später trat Qwogg ein. Er wirkte unsicher und verlegen, und es fiel ihm schwer, mit mir zu reden. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Qwogg«, sagte ich deshalb.
»Doch, das muss ich. Ich habe euch verraten und mich den Diktatoren gefügt, weil ich glaubte, als Nachfolger von Arautymen Einfluss auf die Eroberungspolitik nehmen zu können. Das war ein Irrtum. Kein maßgeblicher Zgmahkone ist bereit, auf Eroberungen zu verzichten.«
»Welches Ziel verfolgen sie?«
»Macht, Olw. Jeder einflussreiche Zgmahkone von Grojocko besitzt längst mehrere Sonnensysteme in den anderen Galaxien.«
»Glaubst du, dass wir die Greikos noch retten können?«
»Dafür ist es zu spät. Ich habe sie ins Verderben geführt. Viele von ihnen sind unter der Belastung zusammengebrochen. Beim Versuch, den Kampf zwischen Laren und Zgmahkonen zu beenden, wurden sie psychisch krank. Nur wer die Belastungen überstanden hat, lebt jetzt glücklich und offensichtlich zufrieden in den Galaxien der Hyptons und der Laren. Es herrscht Friede, Olw, und die Greikos haben das fertig gebracht. Das Hetos der Vier wurde gegründet – ihm gehören, angeblich gleichberechtigt, Laren, Hyptons, Greikos und Zgmahkonen an.«
»Das ist besser als das Töten zuvor.«
»Vielleicht, Olw. Ich weiß nur nicht, was die ungezählten anderen Völker zur Herrschaft des ihnen in jeder Hinsicht überlegenen Hetos sagen. Wie viele hoffnungsvolle und aus kosmischer Perspektive wichtige Völker in ihrer Entwicklung brutal gestoppt werden, wird ewig ungeklärt bleiben.« Er schwieg bedrückt.
»Und was geschieht jetzt?«, fragte ich.
Qwogg blickte mich niedergeschlagen an. »Ich habe von einer Expedition gehört, die Arautymen in eine weitere Galaxis unternommen hat.«
»Das ist unmöglich. Ohne uns findet niemand die Dimensionstunnel.«
»Das ist ein Irrtum, Olw. Du erinnerst dich an die Apparatur, in der ich steckte?«
»Allerdings. Was hatte das zu bedeuten?«
»Damit wurden mir Informationen entlockt. Sie wissen, was sie tun müssen, um wenigstens eine weitere Galaxis zu erreichen.«
Er hatte noch mehr sagen wollen, doch in diesem Moment gab Trelw Alarm. »Wir werden von zehn Raumschiffen eingekreist. Kommt sofort in die Zentrale!«
Qwogg rannte wortlos hinaus. Ich stemmte mich von meinem Lager. Aber ich kam keine zehn Schritte weit, dann wurde mir schwarz vor Augen.
30.
DAS VIERTE ERWACHEN
»Ich kann nicht leugnen, Perry Rhodan, dass die Laren, Hyptons und Greikos letztlich durch unsere Schwäche ihre Freiheit verloren haben. Qwoggs Verrat hat die Diktatoren von Grojocko an der Macht gehalten. Doch damit nicht genug, denn kaum hatte mein Bruder um Verzeihung gebeten, als er erneut versagte …«
Die Mastibekks
Jemand rüttelte mich an der Schulter. Als ich die Augen öffnete, sah ich Arautymen vor mir. »Was ist mit dir, Olw?«, fragte er
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