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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht mehr in Kommunikation mit dem Rechenverbund aus Shetanmargt und SENECA. Es war fraglich, ob sie noch existierten. Sie hätten ihm sowieso nicht helfen können.
    Der Kelosker fragte sich, ob die unendlich langsame Auslöschung der SOL nur eine gefühlsmäßige Täuschung war oder ob tatsächlich alles in dieser Geschwindigkeit ablief. Das Schiff musste dicht vor der Großen Schwarzen Null stehen, vielleicht sogar schon zu einem guten Teil in den Ereignishorizont versunken sein.
    Dobrak hatte geglaubt, dass alles mit einem einzigen Schlag enden würde, in einem Augenblick, der kürzer als ein Gedanke war. Doch das traf nicht zu. Als würden die Besatzungsmitglieder mit einer letzten parapsychischen Kraftanstrengung um ihre Existenz kämpfen, hing das Schiff an der Schwelle zum Nichts.
    Es überschritt sie langsam, aber unaufhaltsam.
    Für Dobrak war die grausamste Folter, die er sich vorstellen konnte, alle Zahlen verschwinden zu sehen. Sie wurden weniger und weniger, so dass er letztlich kleine Gruppen beachten musste, die er lange Zeit nicht mehr wahrgenommen hatte.
    Da hing noch eine einfache Kolonne, zwischen Dobrak und ihr gab es die Achse der Realität.
    Die Kolonne war 10.9.8.7.6.5.4.3.2.1.0.
    Dobrak hoffte, dass sie bestehen bleiben würde, dass er sie mitnehmen konnte als Nachweis für alles, was geschehen war.
    Aber die Zahlen purzelten durcheinander und verschwanden eine um die andere.
    Nein!, dachte Dobrak, und alle keloskischen Leben in seinem alten Körper kreischten um Hilfe.
    Da stand nur noch eine Zahl, wie ein Irrlicht in einem unermesslichen Ozean.
    Eine Eins.
    Das bin ich!, erkannte der Kelosker. Oder die Summe meiner Gedanken. Oder ein Gedanke.
    Dann verschwand die Eins – und es blieb … NULL.

5.
    Milchstraße
3580 n. Chr.
    Vren Hortox spürte, wie sich sein Fahrzeug schüttelte, als es mit hoher Geschwindigkeit die Mündung des Paratrontunnels verließ. Die Raumlinse war so klein, dass der Pilot, Logiker und Allround-Fighter nur auf dem Bauch liegen konnte. Ein Holoschirm ermöglichte ihm den Blick zurück und auf die rote Glut der Sonne. Die Mündung des Paratrontunnels war schon nicht mehr zu sehen.
    Hortox fragte sich, wie es ihm jemals gelingen sollte, die richtige Position über der Riesensonne wiederzufinden und die Raumlinse in die vergleichsweise mikroskopisch winzige Tunnelmündung zu steuern.
    »Verflixt eng hier in der Blechbüchse.« Neben ihm schimpfte eine weibliche Stimme.
    »Dafür haben wir gute Chancen, den Laren durch die Ortung zu rutschen«, erwiderte Hortox. »Können Sie den Planeten schon sehen, Vainah?«
    Vainah Mucco, Navigatorin und Transmitter-Spezialistin, seufzte verhalten. »Noch nicht«, erwiderte sie. »Ich wollte, ich wäre auf der MEGARA geblieben.«
    Vren Hortox verzog die Mundwinkel zu einem gutmütigen Lächeln. Er war auf Gäa geboren, besaß jedoch die Konstitution eines Oxtorners – seine Eltern stammten von der Höllenwelt, die er selbst nie gesehen hatte.
    Vainah Mucco war Anführerin einer berüchtigten Bande von Raumpiraten gewesen, die Versorgungsschiffe der Überschweren und anderer Hilfsvölker der Laren überfallen hatten. Sie hatten den Hilfsvölkern der Laren so zugesetzt, dass sich Hotrenor-Taak persönlich des Ärgernisses angenommen und mit Vergeltungsmaßnahmen gegen die Reste der Menschheit gedroht hatte. Atlan war keine andere Wahl geblieben, als den Piratenstützpunkt aufzuspüren und auszuheben.
    Die überlebenden Gesetzlosen waren nach Gäa gebracht, einer Rehabilitation unterzogen und danach als freie Bürger des NEI entlassen worden. Sie arbeiteten seither in der Raumflotte des Neuen Imperiums der Menschheit, denn ihre positiven Eigenschaften und erworbenen Fähigkeiten waren erhalten geblieben.
    Vainah Mucco war eine ausgezeichnete Navigatorin. Sie hatte zudem auf Gäa eine Ausbildung zur Transmitter-Spezialistin mit Auszeichnung absolviert.
    Vren Hortox wischte alle Überlegungen beiseite und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe. Er musste die Raumlinse so an den einzigen Planeten der Riesensonne heranbringen, dass die überlichtschnellen Ortungen ihr Ziel fanden.
    Er rückte sich etwas bequemer zurecht und zoomte den Holobereich. Nach einer Weile entdeckte er den Planeten exakt im Zentrum der Wiedergabe. Das ersparte Korrekturmanöver und damit die erhöhte Gefahr einer Entdeckung. Denn auf dem Planeten, den sie anflogen, lebten Laren – und die militärischen Repräsentanten des Konzils waren für ihre

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