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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie ich auch.«
    »In Ordnung.« Der Vincraner nickte knapp. »Ich übernehme die Steuerung Ihres Schiffs.«
    Ronald Tekener wunderte sich nicht darüber, dass der Vincraner mit seiner Auskunft zufrieden war, ohne Beweise zu verlangen. Die größte Sicherheit lag darin, dass niemand ohne Hilfe eines Vakulotsen die Dunkelwolke wieder verlassen konnte. Ein Betrüger würde also nicht mehr fliehen können.
    Während das Schiff in die Dunkelmaterie eindrang, kehrten Tekeners Gedanken zur Stahlfestung Titan und den Ereignissen zurück, die sich dort – und vorher auf dem Mars – abgespielt hatten.
    Die Jahre auf dem roten Planeten waren für ihn wie ein Albtraum gewesen. Er hatte als Sklave eines Überschweren gelebt und war sogar als Arenakämpfer eingesetzt worden. Nachdem er sich von schweren Verletzungen erholt hatte, war er geflohen, aber schon bald gestellt und festgenommen worden.
    Ein Befehl aus der Stahlfestung Titan hatte die Aburteilung aufgeschoben. Nach seiner Ankunft in der Stahlfestung hatte er erfahren, dass die Laren den Überschweren Maylpancer als Nachfolger des Ersten Hetrans Leticron nominiert und ein Duell zwischen den beiden Überschweren arrangiert hatten. Dann war ihm und den Multi-Cyborgs die Flucht gelungen.
    Er schob die trüben Erinnerungen beiseite.
    Auf den Schirmen waren nur noch schwarze Wirbel zu sehen. Dazwischen blitzte es grell auf. Energiefäden ringelten sich durch die Schwärze, kamen manchmal dem Schiff bedrohlich nahe und zerstoben meist so schnell, wie sie entstanden waren.
    Der Vincraner lenkte das Schiff scheinbar willkürlich durch den Staub. Tatsächlich lauschte er mit seinen paranormalen Sinnen auf alle hyperenergetischen Bewegungen in der Dunkelwolke. Der Mann wirkte wie alle Vakulotsen überschlank, ja beinahe zerbrechlich. Seine Haut war weiß, der Schädel haarlos. Trotzdem schienen die Vincraner keine gewöhnlichen Albinos zu sein, denn ihre Augen waren nicht rötlich gefärbt, sondern schimmerten grün.
    Der bemerkenswerteste Unterschied zu den Menschen des NEI bestand aber in den beiden kräftigen Knochenbuckeln auf der Stirn, die den Anschein erweckten, als wollten dort Hörner durchbrechen. Dahinter verbargen sich die mutierten Gehirnsektoren, die den Vincranern die Orientierung im energetischen Chaos der Provcon-Faust ermöglichten.
    Tekener schloss geblendet die Augen, als ein flammender Strahl aus der Finsternis heranzuckte und das Beiboot einhüllte. Die Schiffszelle vibrierte. Sekunden später erlosch der orangefarbene Energiepfad. Das Schiff glitt nun so schnell und erschütterungsfrei vorwärts, als wäre es in einen starken Sog geraten. Tatsächlich befand es sich auf einer der sicheren Energiestraßen.
    Später, im weitgehend staubfreien Innenraum der Provcon-Faust, sagte der Vincraner bedächtig: »Ich hoffe, Sie können Atlans Leuten erklären, was es mit den Überschweren für eine Bewandtnis hat, Mr. Tekener.«
    »Aber sicher, mein Freund. Wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet, und auch Atlan wird Ihnen dankbar für den Dienst sein, den Sie uns erwiesen haben.«
    »Das freut mich für Sie – und das macht wohl manches leichter.« Der Vincraner deutete auf die Ortungsholos. Drei Patrouillenkreuzer des NEI näherten sich.
    Erst jetzt wusste Ronald Tekener genau, dass sein mehrjähriges Abenteuer endgültig hinter ihm lag.
    Atlan stand in der Aussichtskuppel des Regierungsgebäudes und blickte dem näher kommenden Fluggleiter entgegen. Es lag Jahre zurück, dass er den Smiler mit der schwierigen Mission betraut hatte, sich ins Solsystem einzuschleusen und herauszufinden, wo und wie der Diktator Leticron regierte. Atlan wusste, dass an dieser Aufgabe jeder andere wahrscheinlich gescheitert wäre.
    Seit 120 Jahren existierte das Neue Einstein'sche Imperium. Sehr viel war in dieser Zeitspanne geschaffen worden. Im Schutz der Dunkelwolke war Gäa zum neuen Heimatplaneten, zum Sammelpunkt und ruhenden Pol der neuen Menschheit geworden. Flüchtlinge aus allen Regionen der Milchstraße hatten von Gäa Besitz ergriffen und den Planeten nach ihren Vorstellungen umgestaltet.
    Inzwischen lebten fünf Milliarden Menschen hier. Dennoch gab es weder bedrückende Enge noch Umweltprobleme. Die Menschen hatten aus den Fehlern vergangener Epochen gelernt und alle Schwierigkeiten mit Können, Elan und Idealismus gemeistert.
    Die Hauptstadt Sol-Town galt als Symbol für die vorbildliche Meisterung menschlicher Probleme. Es gab einen Kern riesiger Hochbauten, in denen

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