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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Hoffnung sich nicht erfüllte, das Marschiere-Viel würde durch den Zinnsee wenigstens abgebremst werden. Das Monstrum verminderte seine Geschwindigkeit nicht und befand sich mit der Spitze bereits am diesseitigen Ufer, während sein hinteres Ende mit dem gigantischen Schwanz gerade die Hügelkuppe passierte.
    Als der Wald aus Felsnadeln erreicht war, musste Hortox Slalom fahren. Mehrmals streiften die Gleisketten Felsen und schrammten Wolken von Staub und Steinen ab.
    »Es holt auf! Können Sie nicht schneller fahren, Hortox?«
    »Doch – sobald wir das Nadelkissen hinter uns gelassen haben. Warum sagen Sie dem Monstrum nicht, es soll vorschriftsmäßig links überholen?«
    »Witzbold!«, fuhr Atlan hoch.
    Er meint es ernst!, teilte ihm sein Logiksektor mit. Noir muss versuchen, das Marschiere-Viel hypnotisch zu beeinflussen.
    Atlan wandte sich an den Hypno und wollte ihm einen entsprechenden Befehl erteilen. Doch Noir hatte schon von sich aus gehandelt. Der Arkonide sah es an der starren Haltung und dem ›geistesabwesenden‹ Blick des marsianischen Mutantenträgers.
    Soviel er wusste, besaßen die Marschiere-Viels zwar ein zentrales Nervensystem, wenn es auch nicht in einem Kopf saß. Doch wegen der Fremdartigkeit dieser Wesen war es weder im Aufbau noch in seiner Funktionsweise mit dem Zentralnervensystem eines humanoiden Lebewesens zu vergleichen. Ganz abgesehen davon, dass die Monstren bestimmt nicht auf Kleinigkeiten reagierten. Vielleicht waren sie gar nicht in der Lage, die Paraimpulse eines menschlichen Mutanten zu empfangen.
    Immer näher rückte das Marschiere-Viel. Die Entfernung betrug höchstens noch einen halben Kilometer. Atlan rechnete sich bereits aus, wann das Tier sie erreicht haben würde.
    »Endlich!«, stieß Hortox hervor, als der Messwagen die Felsnadeln hinter sich ließ und über relativ ebenes Gelände rollte.
    Der Abstand zu dem Marschiere-Viel vergrößerte sich wieder. Doch die Freude darüber hielt nicht lange an. Von rechts zog die braungelbe Wand eines Sandsturms heran. Minuten später erreichte sie den Messwagen. Ein unheimlich schrilles Heulen und Brausen hob an. Das Fahrzeug wurde von jeder Sturmbö meterweit zur Seite geschoben, und das Reiben und Mahlen der Sandkörner hörte sich an, als würde die Außenhülle schichtweise abgeschmirgelt.
    »Aus!«, sagte Hortox. »Die Ortungsantenne ist beschädigt. Ich muss blind fahren. Will jemand aussteigen, bevor das Untier uns eingeholt hat?«
    »Der Sturm würde uns sofort wegblasen«, entgegnete Atlan. »Wenn jemand mit tausend Stundenkilometern gegen eine Felsklippe prallt, nützt ihm auch sein Schutzschirm wenig. Fahren Sie, Hortox!«
    Noir seufzte. »Ohne Sichtkontakt kann ich nicht einmal eine Fliege beeinflussen.«
    »Hatten Sie wenigstens den Eindruck, dass das Marschiere-Viel auf Ihre Versuche reagiert?«, wollte Atlan wissen.
    »Nur für wenige Sekunden«, antwortete der Hypno. »Danach war es wieder, als versuchte ich, den Mount Everest zu hypnotisieren.«
    Darauf wusste der Arkonide nichts zu sagen. Er überlegte, ob Ronald Tekener in der Lage sein würde, das Neue Einstein'sche Imperium so zu führen, wie er, Atlan, es geführt hatte. In der Hinsicht konnte er beruhigt sein. Dennoch ärgerte er sich, dass er das Risiko eingegangen war, den MV-Roboter zu verlassen, obwohl die Wahrscheinlichkeit, die Siegelkapsel zu finden, verschwindend gering war.
    »Es tut mir Leid, Noir«, sagte er. »Ich hätte Sie nicht dieser Gefahr aussetzen dürfen.«
    »Niemand lebt ewig, Sir«, erwiderte der Hypno. »Ich hoffe nur, dass mein Bewusstseinsinhalt nicht wieder in den Hyperraum geschleudert wird und dort hängen bleibt. Dann soll er lieber ganz verlöschen.«
    Heize seine Furcht vor dem Hyperraumgefängnis an!, raunte Atlans Logiksektor. Das wird Noir zur Mobilisierung aller seiner Parakräfte veranlassen. Es ist die einzige Chance!
    Alles in Atlan sträubte sich dagegen, den Rat des Extrasinns zu befolgen. Aber die Erfüllung dieser Mission entschied vielleicht über Wohl und Wehe von fünf Milliarden Menschen. Das gab den Ausschlag. »Es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Bewusstsein diesmal erlöscht, Noir«, erklärte er tonlos. »Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass es sich im Hyperraum fängt, sogar für erheblich größer als bei Ihrem ersten Tod.«
    In Vuju a Tigers Augen erschien ein gehetzter Ausdruck.
    »Ich will nicht noch einmal dort landen!«, flüsterte der Hypno. »Es war grauenhaft!« Er ballte a Tigers Hände

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