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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und starrte scheinbar blicklos nach hinten, wo nur wirbelnder Staub zu sehen war.
    Der Messwagen raste mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Das Gesicht des Oxtorners war zur Grimasse erstarrt. Hortox wusste genau, dass ihr Schicksal besiegelt sein würde, sobald vor ihnen ein Hindernis lag, eine Felsklippe oder ein See aus flüssigem Blei oder Zinn.
    Er gurgelte gequält, als die Düsternis vor dem Fahrzeug aufriss. Beinahe wäre der Messwagen gegen eine Felswand geprallt. Glücklicherweise bedurfte es nur einer geringfügigen Korrektur. Das Fahrzeug ratterte in eine breite Schlucht mit hohen Felswänden hinein – eine Schlucht, die breit genug war, um auch das Marschiere-Viel passieren zu lassen. Schleifspuren an den Wänden deuteten daraufhin, dass hier seit undenklichen Zeiten zahllose dieser Giganten hindurchgestürmt waren.
    Kurz darauf tauchte ihr Verfolger aus den Sandwolken auf. Mit ohrenbetäubendem Kreischen schleiften die Ränder des Rückenschilds an den Felswänden entlang und rissen hausgroße Brocken heraus. Die Bremswirkung schien indes minimal zu sein.
    Hortox steuerte den Messwagen scharf nach rechts, als ein Hagel großer Felsbrocken herabprasselte. Dennoch wurde das Panzertroplondach von einigen Brocken getroffen, die das Material aber nicht durchschlagen konnten.
    Weiter ging die wilde Jagd, durch die Schlucht hindurch und auf eine leicht hügelige Ebene hinaus. Dort vergrößerte sich der Vorsprung wieder etwas.
    »Eigentlich müssten wir Judith bald sehen können«, sagte Atlan.
    Hortox' Antwort ging in einem lauten Knirschen unter, dem ein scharfer Knall folgte. Die linke Gleiskette peitschte über das Dach hinweg, der Messwagen zog zur Seite und blieb stehen.
    »Aussteigen!«, befahl Atlan.
    Hortox hieb mit der Hand auf den Kontakt, der das Öffnen des Dachs bewirkte – bewirken sollte, denn nichts rührte sich. Der zweite Versuch blieb ebenso erfolglos.
    »Wir müssen hier raus!« Der Arkonide blickte aus geweiteten Augen auf das heranstürmende Marschiere-Viel.
    Die Augen a Tiger-Noirs waren unverwandt auf das gewaltige Tier gerichtet. Doch das Marschiere-Viel schien parapsychisch nicht beeinflussbar zu sein. Es rannte stur geradeaus und würde den Messwagen in nicht einmal einer Minute zertrampeln.
    Atlans rechte Hand fuhr zur Waffe. Doch er zog den Impulsstrahler nicht aus dem Gürtelhalfter, weil in der herrschenden Enge jeder Schuss auf das Panzertroplondach tödlich gewesen wäre.
    Das Marschiere-Viel raste heran …
    … und jagte wenige Meter am Messwagen vorbei. Atlan konnte die stampfenden Säulenbeine genau sehen. Sie zermalmten den Boden dicht neben dem Fahrzeug. Das Marschiere-Viel war im letzten Augenblick abgebogen und hatte den Wagen links überholt.
    A Tiger-Noir seufzte gequält und sackte in sich zusammen. Atlan fing den schlaffen Körper auf. »Danke, Noir!«, flüsterte er bewegt. »Du hast uns gerettet.«

8.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis der Mutant sich wieder regte. Vren Hortox war mittlerweile nicht untätig gewesen. Er hatte den Defekt gefunden, der die Öffnung der Dachhälften blockierte. Ein simpler Kurzschluss hatte konstruktionsbedingt eine Sicherheitsschaltung aktiviert, die nur das versehentliche Öffnen des Dachs verhindern sollte. Nun funktionierten die Schaltungen wieder einwandfrei.
    Vuju a Tigers Lippen bewegten sich. »Wir leben noch?«
    »Ja, wir leben«, antwortete Atlan. »Wer spricht? Tiger oder Noir?«
    »Noir, Sir«, sagte der Hypno. »Ich dachte nicht, dass das Marschiere-Viel noch reagieren würde, obwohl ich mich völlig verausgabt hatte.«
    »Das war meine Schuld«, bekannte der Arkonide. »Entschuldigen Sie, dass ich Ihre Furcht vor dem Hyperraum benutzte, um Sie anzuspornen, Noir.«
    »Sie brauchen sich nicht zu rechtfertigen«, erwiderte der Mutant.
    »Keine langen Reden!«, drängte der Oxtorner. »Der Wagen fährt nicht mehr, aber wir müssen hier vor dem nächsten Sandsturm verschwinden.«
    »Wir wissen jetzt wenigstens, dass Marschiere-Viels hypnotisch beeinflusst werden können.«
    »Aber nur unter extremer psychischer Belastung«, wandte Hortox ein.
    »Ich denke, dass es beim nächsten Mal leichter geht«, erklärte Noir. »Die Erfahrung zeigt, wie solch ein Monstrum zu beeinflussen ist.«
    Die Männer stiegen aus und schalteten die Flugaggregate ihrer Anzüge ein. Sie kannten die Richtung, in die Judith marschiert war. Vren Hortox hatte sich den eiförmigen Gegenstand unter den linken Arm geklemmt. Er schien das

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