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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an einem sicheren Platz?«
    Py zwang sich zur Ruhe. »Er ist nicht besonders sicher, aber wir können von hier aus sichere Plätze erreichen, wenn wir verfolgt werden sollten.«
    Jatton machte eine gleichgültige Geste. »Wer sollte uns jetzt schon verfolgen? Die Nullbewahrer ahnen nicht einmal, wo wir sind.«
    Sie verriet ihm nichts von ihren Befürchtungen, dass sie auch der Lockvogel für Schiffe der Regierung sein könnte.
    »Ich habe hier im Tunnel einige Freunde«, fuhr Jatton fort und bestätigte damit Pys düstere Ahnungen. »Sobald sich Gelegenheit dazu ergibt, werden wir Kontakt mit ihnen aufnehmen.« Er schien zu erwarten, dass sie das Gespräch mit ihm intensivierte, aber die Spezialistin der Nacht hatte nicht das geringste Interesse daran. Jatton deutete zur Transparentkuppel hinauf. »Ein unheimlicher Ort, so ein Tunnel«, befand er.
    »Für Sie mag er unheimlich sein, mir erscheint er schön.« Py ärgerte sich, dass sie sich zu dieser Bemerkung hatte hinreißen lassen. Es war sinnlos, Jatton das Gefühl einer Unterlegenheit zu übermitteln. Männer wie er pflegten darauf in übler Weise zu reagieren.
    Diesmal jedoch beherrschte sich der Erbnachfolger. »Ich überlege manchmal, ob wir die Tunnel schließen sollten.« Er fixierte sie scharf, als erwarte er, dass sie in seine simple Falle ging.
    »Niemand schneidet sich selbst die Lebensadern durch«, erwiderte sie. »Es ist schon schlimm genug, dass sie missbraucht werden.«
    Er rieb sein verunstaltetes Gesicht. »Trotzdem muss sich vieles ändern.« Er war mit seinen Gedanken in der Zukunft, in einer Zeit, da er selbst Nullbewahrer mit dem entsprechenden Einfluss sein würde. »Das System ist durch die jüngsten Ereignisse in Frage gestellt.«
    »Für uns«, entgegnete sie stolz, »stand es noch nie außer Frage.«
    »Ich habe Ihnen geholfen!«, erinnerte er verbissen.
    »Aber ich habe Sie nicht darum gebeten. Außerdem helfe ich jetzt Ihnen.« Py wurde von einem Gefühl der Müdigkeit überfallen, die Reaktion ihres Körpers auf die Strapazen nach der Wiedererweckung. Sie drehte sich um und blickte wieder in den Tunnel hinaus.
    »Was sehen Sie?«, fragte Jatton begierig.
    Py sagte mehr zu sich selbst: »Die Strömungen im Tunnel.«
    Jatton scharrte mit den Füßen. Seine Ungeduld bewies, dass er sein eigentliches Anliegen noch gar nicht vorgebracht hatte.
    »Wir müssen beraten, wie wir weiter vorgehen, Py. Ich garantiere Ihnen die Freiheit – Sie helfen mir dafür, möglichst schnell an Cerlws Stelle zu treten.«
    Die Spezialistin war sich darüber im Klaren, dass die Garantie für ihre Freiheit nur bis zu dem Zeitpunkt galt, da Jatton Cerlws Platz einnehmen würde. Danach würde Jatton sie ebenso gnadenlos missbrauchen, wie alle anderen Nullbewahrer es bisher getan hatten.
    »Sie glauben mir nicht?«, rief er entrüstet.
    »Ich treffe Abmachungen mit Ihnen«, stellte sie richtig. »Was erwarten Sie noch?«
    Einen Augenblick lang spielte Jatton den Beleidigten, dann gewann sein Verlangen nach einer schnellen Entscheidung wieder die Oberhand.
    »Ich werde Ihnen mitteilen, wie wir vorgehen. Zuvor jedoch muss ich mit meinen Freunden sprechen.«
    »Gut«, sagte sie.
    Er stand unschlüssig da, die Spuren von Wut, Enttäuschung und Angriffslust wechselten in seinem Gesicht wie Licht und Schatten. Dann schien er sich endlich entschlossen zu haben, sie in Ruhe zu lassen. Als er sich abwandte, geschah etwas Merkwürdiges. Py fühlte einen kurzen, aber sehr heftigen Schmerz im Kopf. Dieser Schmerz war schwer zu definieren, ein Ziehen und Stechen zugleich.
    Jatton erschien ihr plötzlich verändert. Seine Haltung wurde schlaff, er starrte gleichgültig auf den Boden. »Was … was ist mit Ihnen?«, stieß Py verwirrt hervor. Sie erhielt keine Antwort. Und dann blickte sie zu den Raumfahrern im Observatorium hinüber und stellte fest, dass alle zu arbeiten aufgehört hatten. Teilnahmslos hingen sie in ihren Sitzen oder standen unbewegt herum.
    Py ging auf Jatton zu. Es kostete sie einige Überwindung, ihn zu berühren, aber sie packte ihn am Arm und schüttelte ihn. Jatton wehrte sich nicht. Er wirkte völlig lethargisch.
    Py verließ das Observatorium, ohne dass sie aufgehalten wurde. Die Besatzungsmitglieder im Korridor und in den benachbarten Räumen befanden sich ebenfalls im Zustand totaler Lethargie.
    Sie begriff, dass die gesamte Besatzung von diesem Effekt betroffen wurde. Nur sie war verschont geblieben. Im Schiff war es sehr still geworden, nur das

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