Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
zerstörte, als er eine Verbindung zur Zentrale von Grojocko herstellte. Eine Zgmahkonin erschien auf dem Schirm, eine von vielen Mitarbeiterinnen.
»Sie wünschen bitte, Nullbewahrer Cerlw?«
»Eine Bildsprechverbindung zu Erbfolger Jatton!«, verlangte Cerlw mit gepresster Stimme. »Aber schnell!«
»Bitte warten Sie, Nullbewahrer Cerlw.«
Für einen Augenblick erschien ein gehetzter Ausdruck in seinem Gesicht, ausgelöst durch die Furcht, die anderen sechs Nullbewahrer könnten sich gegen ihn stellen. Aber die Verbindung ließ auf sich warten. Schließlich teilte Jattons Sekretär mit, dass der Erbnachfolger das Haus mit unbekanntem Ziel verlassen hatte, offenbar in Begleitung einer größeren Gruppe unbekannter Frauen und Männer.
Cerlw schlug mit einer Hand auf das Bildsprechgerät. »Das bedeutet überhaupt nichts!«, stellte er trotzig fest. In seinem Gesicht stand dennoch zu lesen, dass er selbst die Möglichkeit eines Verrats von Jatton nicht mehr ausschloss. Vielleicht würde einer der sieben Nullbewahrer bald Jatton heißen.
»Warum hätte er Py entführen sollen?«, fragte Cerlw nervös.
»Um Sie unter Druck zu setzen!«, stellte Mitron klar. »Er weiß, dass wir seine Forderungen akzeptieren müssen, wenn er uns mit Py unter Druck setzen würde.«
Plötzlich veränderte ein bissiges Lächeln Cerlws Gesicht. »Vergessen wir nicht die Zellkernstrahlung in Pys Gehirn, die wir jederzeit noch stärker aktivieren können«, sagte er erleichtert. »Wenn Jatton und seine Helfer in ihrer Nähe sind, können wir sie handlungsunfähig machen.«
»Dazu müsste er sich aber in ihrer unmittelbaren Nähe befinden«, wandte Mitron ein, doch das gehörte schon zu seinem endgültigen Rückzugsgefecht.
Sapuhn verstand, dass Cerlw den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen hatte. Da keiner der Nullbewahrer den anderen vertraute, standen sie jetzt vor der Wahl, Cerlw zu helfen oder sich in Banalitäten zu verfangen.
»Wir dürfen nicht länger warten!«, drängte Cerlw.
»Erst müssen wir sicher sein, dass Jatton in die Sache verwickelt ist«, sagte Wemmti. »Schalten Sie einen Rundruf an alle Flotten und zu allen Planeten in der Zwischenzone. Wenn Jatton nicht antwortet, befindet er sich mit Py im Greiko-Tunnel.«
Das war ein vernünftiger Vorschlag, der die Zustimmung aller fand. Während Cerlw ihn in die Tat umsetzte, berieten die anderen über ihr weiteres Vorgehen.
»Die Schwierigkeiten häufen sich«, stellte Teilest fest. »Der Ausfall der Kelosker wird das Hetos der Sieben schwer belasten. Nun kommt noch der Ärger mit den Fremden und den Spezialisten der Nacht hinzu.«
Adknogg schüttelte den Kopf. »Ich sehe keine Probleme, die nicht gelöst werden könnten. Natürlich werden wir in den Außenbezirken auf Unruhe stoßen. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass die Laren nach kurzer Zeit auch ohne die Kelosker zurechtkommen werden. Alle anderen Mitgliedsvölker sind sowieso nur sekundär von dieser Veränderung betroffen.«
Manchmal erschien es Sapuhn wie ein Wunder, dass die Zgmahkonen das Hetos der Sieben nach wie vor in vollem Umfang kontrollierten. Sie hatten das ausschließlich den Schwarzen Löchern zu verdanken, mit denen sie die Mitgliedsvölker unter Druck setzen und zu allen Handlungen zwingen konnten.
Als hätte er diese Gedanken Sapuhns erraten, sagte Wemmti: »Wir sollten uns mehr um die Spezialisten der Nacht kümmern. Sie allein gewährleisten unsere Vorherrschaft.«
»Nötigenfalls evakuieren wir sie an einen sicheren Ort«, verkündete Mitron.
»Ich schlage Kernoth vor!«, rief Jawg.
»Wir werden noch darüber beraten, zunächst geht es um Olw und Py.« Mitron warf einen Blick auf die Beobachtungsscheibe. Die Amplituden signalisierten weiterhin Pys Aufenthaltsort. »Sollen wir eine Flotte entsenden?«
Sie entschieden sich dagegen, denn die Gefahr, dass Py zu unüberlegten Manipulationen des Greiko-Tunnels gereizt werden könnte, erschien zu groß. Zum ersten Mal bedauerte Sapuhn, dass nur noch die Spezialisten der Nacht das Wissen besaßen, das nötig war, um einen Dimensionstunnel völlig zu beherrschen und zu manipulieren. Dieses Wissen, das Sapuhn früher als unnötiger Ballast erschienen war, lag in falschen Händen. Sein einziger Trost war, dass auch keiner der anderen Nullbewahrer dieses Wissen besaß.
Sie hatten die Macht. Das Wissen jedoch, auf dem sie diese Macht aufbauten, befand sich im Besitz anderer.
»Wir haben uns immer auf unsere Möglichkeiten verlassen und
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