Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sondern um eine Droge, die über einen langen Zeitraum stufenweise bewirkte, dass der Vergiftete nicht mehr in der Lage war, logisch zu urteilen, Vorteile wahrzunehmen und Gefahren zu erkennen. Innerhalb eines Jahres würde sich sein Verhalten derartig verändern, dass er blind in jede Falle tappte.
    »Premach!«, stieß Mitron zornbebend hervor. »Dafür wirst du büßen! Ich werde meine Erbschaftsberufung ändern!«
    Er sah auf dem Schirm, wie Nedir eine Injektion erhielt. Er würde im Tiefschlaf liegen, bis die Immunität gegenüber dem Gift abgebaut war. Inzwischen musste der Ersatz-Wganan seine Aufgabe übernehmen.
    Plötzlich lief Mitron zu den Schaltungen und bediente sie selbst, ohne seinen Schaltroboter zu benutzen. Ihm war ein Gedanke gekommen, wie er Premach in die Falle locken konnte. Die Sicherheitsleute blickten auf, als in der Kammer unverhofft die Stimme ihres Nullbewahrers ertönte.
    »Wieder aufwecken!«, befahl Mitron. »Verabreichen Sie dem Wganan zweieinhalb Gnodom Sarpossan! Das wird ihn allergisch gegen Vrandorsanin machen, sodass wir es sofort feststellen können, wenn Vrandorsanin meinen Speisen oder Getränken beigemischt ist.«
    »Wie Sie befehlen, Herr!«, antwortete einer der beiden Männer.
    Mitron schaltete den Monitor ab und klickte in schneller Folge. Er war erregt, aber diese Erregung kam von der Vorfreude. Wenn Nedir weiterhin seinen Dienst als Wganan versah, würde der Spion, der für Premach irgendwo in der Festung arbeitete, seinem Auftraggeber melden, dass alles nach Plan verlief. Das würde Premach zu einem Mordplan veranlassen, der auf ein argloses und unvorsichtiges Opfer zugeschnitten war. Da Mitron aber niemals arglos und unvorsichtig werden würde, musste es ihm diesmal gelingen, Premachs Plan zu durchschauen und seinen Erbnachfolger zu entlarven.
    Klickend verließ der Nullbewahrer das Zimmer.
    Der Palast des Schwarzen Irdul befand sich auf Schamadir, einer der zahlreichen Inseln in dem warmen und fischreichen Meer zwischen zweien der drei Hauptkontinente. Als sein Stratosphärenkreuzer zur Landung auf Schamadir ansetzte, erkannte Mitron, dass vor ihm schon zwei andere Nullbewahrer angekommen waren. Zwei äußerlich identische Kreuzer standen auf der gepanzerten Dachplattform des Palasts, der im Grunde genommen eine schwer bewaffnete Festung war.
    Mitron überprüfte die Funktionen des Kesitchs, eines Spezialanzugs, der seinen Träger vor vielen denkbaren Gefahren schützen konnte. Kein anderer Nullbewahrer besaß einen solchen Anzug. Der Kesitch funktionierte nach Wahl seines Trägers auf zweierlei Weise, einmal mittels einfacher Schaltung und zum anderen durch eine bioponische Schaltverbindung zwischen ihm und dem Kleinhirn, dem Sitz des Unterbewusstseins und der Instinkte. Diese Schaltverbindung war das eigentliche Geheimnis Mitrons. Sie garantierte, dass sein Kesitch auf Gefahren reagierte, die für sein Bewusstsein noch gar nicht erkennbar waren, wohl aber vom Unterbewusstsein und dem Instinkt schon erahnt wurden.
    Für die Konferenz im Palast des Schwarzen Irdul hatte Mitron die bioponische Schaltverbindung aktiviert. Zwar erschien es ihm unwahrscheinlich, dass einer der Erbfolger sich Zutritt zur Festung verschaffen konnte, aber Mitron traute auch keinem der Nullbewahrer. Viele von ihnen hätten ihn lieber tot als lebendig gesehen, weil er für ihre Begriffe schon viel zu lange überlebt hatte und ihnen deshalb unheimlich war.
    Mitron verließ seine vielfach abgesicherte Zelle an Bord des Stratosphärenkreuzers und begab sich zu seinem Schutzkommando. Auf die acht schwer bewaffneten Männer seiner Leibgarde konnte er sich verlassen, weil sie auf die tägliche Dosis eines Gegengifts angewiesen waren, die sie nur von ihm bekommen konnten. Starb er, würden sie einen Tag später ebenfalls sterben.
    »Alles in Ordnung, Herr!«, meldete Zorw, der Kommandeur seiner Leibgarde. »Die Detektoren haben nichts Verdächtiges festgestellt.«
    Mitron schwieg dazu. Er hätte sich lieber auf das monotone Ticken des Zaith verlassen, aber das Wesen war durch die Nachahmung von Nedirs Gesicht so erschöpft, dass es wahrscheinlich Tage brauchen würde, um sich wieder zu erholen – falls es nicht sogar einging. Einen Moment lang argwöhnte Mitron, dass das womöglich Premachs wirkliches Ziel gewesen war: eine Überanstrengung des Zaith, die zum Tode des Wesens führte, das zuverlässiger als die besten Detektoren jede Gefahr anzeigte, die seinem Herrn drohte.
    »Gehen wir!«, befahl

Weitere Kostenlose Bücher