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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterdrücken. Immune waren deshalb dazu übergegangen, viele Teile des Textes auswendig zu lernen. Sergio Percellar und Sylvia Demmister hatten gemeinsam das gesamte Buch beherrscht, das ohne Zweifel eine gegen das aphilische Regime gerichtete Dokumentation war.
    Die Pseudoerinnerung dagegen, die den Menschen in Parkutta aufgezwungen worden war und im weiteren Verlauf die Erinnerung aller Terraner ersetzen sollte, war ein proaphilisches Instrument. Es war nur schwer vorstellbar, dass beides – das Buch der Liehe und die Pseudoerinnerung – denselben Verfasser hatte. Reginald Bull zögerte nicht, diese Bedenken sofort zu äußern.
    »Wir haben uns ebenfalls darüber den Kopf zerbrochen«, antwortete Sylvia. »Wir finden keine Erklärung, aber der Verdacht bleibt bestehen.«
    »Es ist mehr als nur ein Verdacht«, sagte Sulliman Cranoch. »Ich bin Semantiker und verstehe mich auf solche Analysen. Wortgehalte und parapsychischer Rhythmus stimmen in beiden Fällen überein. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand, dass beide Erzeugnisse vom selben Autor stammen.«
    Das Schicksal sorgte dafür, dass dieses Thema nicht weiter erörtert werden konnte. Alarm hallte durch den Stützpunkt.
    »Aphilische Truppen greifen über zwölf Zugänge an!«, meldete Breslauer.
    Heylin Kratt leitete den Einsatz des eigentlichen Stoßtrupps, der das Versteck der Emotio-Narren von hinten aufrollen sollte, während entgegengesetzt Verhandlungen zwischen Angreifern und Verteidigern stattfanden. Wie jeder Aphiliker empfand Kratt bei dem Gedanken an die bevorstehenden Gefahren triebhafte Todesangst und spürte ein instinktives Verlangen, sich in irgendeinen Winkel zu verkriechen und erst dann wieder hervorzukommen, wenn es keine Gefahr mehr gab. Auf der anderen Seite erkannte sein Verstand die Notwendigkeit dieses Einsatzes und zwang die kreatürliche Angst in den Hintergrund.
    Trevor Casalles Plan war einfach genug. Während Luftfähren, Schiffe und Tauchboote den Eindruck erweckten, dass ihre Besatzungen nach geheimen Eingängen des lemurischen Stützpunkts suchten, landete der Stoßtrupp mit drei Großraumtauchern nördlich der Clipperton-Insel im östlichen Pazifik.
    Kurz nach der Landung bauten die Boote am Meeresboden eine Energiekuppel mit einem Durchmesser von mehr als dreihundert Metern auf. Aus den Großraumbooten ergoss sich ein Strom von Robotern und technischem Gerät. Ein kreisrunder Schacht mit achtzehn Metern Durchmesser wurde festgelegt. Danach brachten die Roboter ein Desintegratorgeschütz in Stellung, mit dem sie den Schacht durch den Meeresboden hindurch vortrieben.
    Die Desintegration erzeugte wirbelnde Massen von Gesteinsdampf, die von Ansaugmechanismen erfasst und durch Strukturlücken in der Energiekuppel in die Finsternis des Ozeans gepresst wurden. Der Desintegrator arbeitete mit gefräßiger Schnelligkeit. Innerhalb von dreißig Minuten war die Öffnung bis in eine Tiefe von rund zweihundert Metern ausgebohrt. Eine Echosonde ermittelte, dass zwischen der Schachtsohle und einem dreieckigen Raum in der obersten Etage des Stützpunkts nur noch wenige Meter Gestein lagen. Danach regneten Kampfroboter zur Schachtsohle ab, die der verbliebenen Gesteinsschicht zu Leibe rückten. Zwanzig Minuten später stand der Durchbruch unmittelbar bevor.
    Kratts Truppe bestand, die Roboter nicht mitgerechnet, aus vierhundert Mann. Als er in der Mitte seiner Soldaten anlangte, war der Brückenkopf bereits von den Robotern abgesichert. Seine Leute führten Kratt einen schmächtigen, dunkelhäutigen Mann vor, den sie eben ergriffen hatten. Der Schmächtige zitterte vor Angst. Heylin Kratt vermutete zuerst, dass sich womöglich weitere Angehörige der OGN in der Nähe befanden. Kurze Zeit später meldeten ihm jedoch die Roboter, dass dieser Teil des Stützpunkts völlig leer und verlassen war.
    Über Funk hatte Kratt inzwischen erfahren, dass das Ablenkungsmanöver der übrigen Truppen planmäßigen Erfolg gehabt hatte. Die Emotio-Narren würden nicht mit einem weiteren Angriff rechnen.
    Die Richtung war bekannt, wenn Heylin Kratt auch noch nicht wusste, welcher Weg am schnellsten zum Ziel führte: zum Arsenal der Lemurer.
    Fassungslos vor Schreck, sah Ranjit Singh den Roboter durch das Loch in der Decke schweben. Hinter ihm folgten weitere Maschinen, danach kamen die Menschen. Der Inder hatte noch nicht begriffen, was geschah, da richteten sich schon die Läufe zahlloser Waffen auf ihn. In diesem Moment war er in der Tat nahe daran,

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