Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mittelpunkt.
    »Es gibt also insgesamt achtundzwanzig Zugänge?«
    »Soweit der Gefangene weiß, Sir. Wir werden nach weiteren suchen müssen, wenn wir den Stützpunkt mit Aussicht auf Erfolg angreifen wollen.«
    »Nein, Heylin, wir werden nicht suchen«, erklärte Trevor Casalle.
    »Sie haben vor, durch die bekannten Zugänge anzugreifen, Sir?«
    »Genau das.«
    »Die Emotio-Narren verfügen über das gesamte lemurische Arsenal«, gab Kratt zu bedenken. »Sie werden sich mit allen verfügbaren Mitteln wehren. Es ist denkbar, dass dabei Waffen zum Einsatz kommen, die den Planeten in seinen Grundfesten erschüttern werden.«
    »Reginald Bull wird das anders sehen«, erklärte Casalle. »Er wird glauben, dass wir nur durch Zufall einige Zugänge entdeckt haben. Die Emotio-Narren werden sich uns entgegenstellen … und erst dann werden wir erfahren, über welche Waffen sie verfügen.«
    Es fiel Kratt nicht schwer, dem Gedankengang seines Vorgesetzten zu folgen. Die OGN konnte keinesfalls ahnen, dass ihr unterseeischer Stützpunkt schon aufgeflogen war.
    »Unser Vormarsch kommt demzufolge zum Stillstand«, fuhr Casalle fort. »Wir können nicht vorwärts, die Emotio-Narren sind eingeschlossen. Also wird verhandelt. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir wirklich zuschlagen.« Casalle zeigte auf eine waagrecht verlaufende Linie, die obere Begrenzung der Darstellung. »Wie tief liegt dieser Gang unter dem Meeresgrund?«
    Kratt versuchte zu schätzen. »Etwa zweihundert Meter, Sir …« Im selben Augenblick verstand er Casalles Absicht und nickte anerkennend. »Was soll mit dem Gefangenen geschehen?«, fragte er. »Percellar hat alles gesagt, was er weiß. Soll er auf die übliche Weise …?«
    »Schaffen Sie ihn in ein Lazarett im Außensektor! Er soll wieder zu Kräften kommen. Wer weiß, wozu er noch taugt. – Und Sie, Heylin, aktivieren die Truppe. Wir greifen morgen um zwölf Uhr allgemeiner Zeit an.«
    Ranjit Singh war in der Tat faul, da hatte Oliveiro Santarem ihn richtig eingeschätzt. Überdies war er schlau und setzte seine Schlauheit ein, um sich vor Arbeit und Mühe zu drücken. An diesem Morgen zum Beispiel, an dem er nach der Ansicht des Arztes an seinem Arbeitsplatz hätte erscheinen sollen, unternahm er lieber einen Spaziergang in den weit verzweigten Gängen des lemurischen Stützpunkts.
    Er teilte sein Quartier mit zwei Männern, die in derselben Gruppe arbeiteten wie er. Einer von beiden erwachte, während Ranjit sich anzog, und beschwerte sich über den Lärm. »Schlaf einfach weiter!«, riet ihm der Inder. »Ich mache nur einen kurzen Spaziergang und bin rechtzeitig wieder zurück.«
    In der Nähe des zentralen Antigravschachts begegnete ihm Leven Strout, der den Posten des gefallenen Sergio Percellar übernommen hatte und die Kommunikationszentrale leitete. »Wohin so früh?«, rief Strout.
    Der Inder machte eine ungewisse Geste. »Ich hab zwei Wochen lang auf dem Kreuz gelegen … das ist mehr, als der stärkste Mann vertragen kann.«
    Strout lachte verständnisvoll und ging weiter. Singh schwang sich in den Antigravschacht und ließ sich bis ins oberste Stockwerk tragen. In jeder Etage gab es in unmittelbarer Umgebung des Schachts nur leere Räume und Gänge. Seit Monaten war niemand mehr hier oben gewesen, und weiter als dreihundert Meter hatte sich ohnehin noch keiner vom Schacht entfernt. Es war die ideale Gegend, um sich zu verlaufen. Wie überall brannten allerdings auch hier Sonnenlampen.
    Ranjit entfernte sich immer weiter von dem zentralen Schacht, ohne eigentlich zu merken, dass er schon viel weiter vorgedrungen war als andere vor ihm. Der Gang beschrieb eine kaum merkliche Krümmung. Wenn Ranjit sich umwandte, konnte er den Antigravschacht nicht mehr sehen. Aber das störte ihn nicht. Er war bislang nicht vom Weg abgewichen.
    Irgendwann trat er durch eines der Schotten, die er aus Neugierde hier und da öffnete. Der Raum dahinter war von beeindruckender Größe, aber ebenso leer wie alle anderen Räumlichkeiten hier oben. Vor allem war er nicht wie üblich rechteckig, sondern kreisrund, und seine Decke wurde von einer hohen Kuppel gebildet. Hoch oben sah Ranjit eine Art Laufgang an der Kuppelwand. Er wollte wissen, wie man dort hinaufgelangte, deshalb trat er durch das offene Schott.
    Kaum hatte er sich mehrere Meter weit vom Durchgang entfernt, da schloss sich das Schott hinter ihm. Ranjit erschrak, dann redete er sich ein, dass der Zugang von innen ebenso leicht zu öffnen sein musste

Weitere Kostenlose Bücher