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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befunden, deren Zünder nach dem Prinzip der kritischen Masse arbeiteten. Die zur Zündung notwendige Menge spaltbarer Substanz war auf zwei Teile verteilt, jedes für sich unterkritisch. Im Falle Porta Pato war offensichtlich die spaltbare Substanz geschmolzen, und der Schmelzfluss hatte beide Massehälften vereint. Das musste ein sehr langsamer Vorgang gewesen sein, die stetig angewachsene Radioaktivität deutete darauf hin, dass im Innern der durch den Schmelzfluss gebildeten Masse immer mehr Spaltprozesse stattgefunden hatten. Schließlich war die kritische Masse erreicht worden und die Bombe explodiert.
    Dass Reginald Bull und seine Männer mit ihren Helfern dem vom Untergang bedrohten Stützpunkt rechtzeitig entkommen waren, musste als reiner Zufall gelten. Unklar blieb, ob die Aphiliker die drohende Gefahr früh genug erkannt und sich ebenfalls in Sicherheit gebracht hatten.
    Porta Pato existierte nicht mehr. Der letzte Stützpunkt der Lemurer hatte nach fünfzigtausend Jahren sein Ende gefunden.
    Empfindungen wie Zufriedenheit oder Ärger kannte Trevor Casalle nicht. Er registrierte nur, dass der Angriff auf Porta Pato fehlgeschlagen war. Der Großteil der vierten Landedivision existierte nicht mehr. Nur durch Zufall hatten sich einige Leute retten können. Zu ihnen gehörte Heylin Kratt. Ihm war nicht verborgen geblieben, dass die Reste der gegnerischen Truppen das Weite gesucht hatten. Daraufhin hatte er seinen Stoßtrupp geteilt und mit einer Hälfte den Stützpunkt durchsucht. Als die Explosion stattfand, war er vom Zentrum mehrere hundert Kilometer entfernt gewesen und zudem in unmittelbarer Nähe eines Ausgangs. Diesem Umstand verdankte Kratt sein Leben. Die andere Hälfte der Truppe hatte den fliehenden Gegner anscheinend noch gestellt. Es gab halb verstümmelte Funkmeldungen, die das besagten. Was danach geschehen war, wusste niemand.
    Der Schlag gegen Porta Pato hatte weniger der Vernichtung der OGN als vielmehr der Erbeutung des Zellaktivators gedient, den Reginald Bull trug. Dieses Gerät zu besitzen war Trevor Casalles vordringlichstes Ziel. Bulls Aktivator hatte bis vor kurzem infolge eines winzigen Schaltfehlers seinen Träger nicht gegen die Einwirkung der Aphilie immunisiert. Der Fehler war schließlich behoben worden, und Reginald Bull war, wie Casalle es sah, in den Zustand irrationaler Emotionalität zurückgesunken.
    Trevor Casalle traute sich zu, den Zellaktivator, sobald er ihn erst in der Hand hatte, so zu präparieren, wie er vor der Entdeckung des Schaltfehlers gewesen war. Der Aktivator hätte ihm dann ewiges Leben verliehen, ohne ihn von den Vorzügen der reinen Vernunft abzuschneiden.
    Dieses Ziel war nun in weite Ferne gerückt. Niemand wusste, wo Reginald Bull sich aufhielt. War er aus Porta Pato entkommen, oder hatte er in der Explosion sein Leben gelassen? Über die Aktivität des Transmitters, der aus den Tiefen des Pazifiks deutliche Echoimpulse an die Oberfläche gesandt hatte, bestand mittlerweile Klarheit. Es hatte eine zweite Serie von Echoimpulsen gegeben, die von Goshmos Castle stammten. Der Nachbarplanet der Erde war eine heiße Wüstenwelt und für Menschen wenig geeignet. Dennoch stand fest, dass vor dem Untergang von Porta Pato für rund zwei Stunden eine Transmitterverbindung bestanden hatte. Der Schluss lag auf der Hand, dass der weitaus größte Teil der Emotio-Narren nach Goshmos Castle entkommen war.
    Eine Flottille schwer bewaffneter Raumschiffe war unterwegs. Die Flottille hatte die Aufgabe, die Flüchtlinge zu stellen und unschädlich zu machen. Jedoch hatte das Licht der Vernunft den strikten Befehl erlassen, dass Reginald Bull, sofern er nach Goshmos Castle geflohen war, unverletzt einzufangen sei.
    Geisterhaft bleich lag die Trümmerwüste des Gettos im fahlen Mondlicht. Hier war einst der Kern der Stadt gewesen, deren Aufbau vor sechzehn Jahrhunderten begonnen hatte: Terrania City. Hier hatten die ersten Gebäude gestanden. Heute war nichts mehr davon zu sehen. Die Häuser zerfielen, weil die Behörden für ihre Instandhaltung keinen Soli ausgaben. Die Gettos verwandelten sich in Trümmerwüsten, aus denen nur hier und da noch, wie ein Mahnmal, die Silhouette eines halbwegs erhaltenen Gebäudes aufragte.
    Joupje Termaar, der am Steuer saß, hatte das Fahrzeug unwillkürlich abgebremst, als von der breiten Ringstraße her das Gettogelände in Sicht kam. Es war, als wisse er genau, dass Reginald Bull diesen Anblick in sich aufnehmen wollte. Gespenstisch

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