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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich auf das Bett. Meine Müdigkeit war verflogen, ich hatte nur dieses entsetzliche Völlegefühl, das von der Konzentratnahrung stammte. Ich nahm mir vor, mir einen Trainingsraum zu schaffen, der von den Posbis und Matten-Willys nicht eingesehen oder gar besucht werden konnte. Dort wollte ich hart arbeiten, um alles überflüssige Fett loszuwerden. Irgendetwas musste ich jedenfalls tun, um nicht völlig zu verfetten.
    Ich erhob mich und ging in die Zentrale hinüber. Sie war unbesetzt. Das Schiff wurde von einer Biopositronik gesteuert, die jedoch über einige Sonderschaltungen von mir beeinflusst werden konnte. Ein Jahr lang hatte ich daran gearbeitet, bis ich so weit war, dass ich die BOX-1278 nahezu vollkommen beherrschte.
    Im Mittelpunkt des Hauptschirms stand Sol, der Heimatstern aller Terraner. Auch ich fühlte mich als Terraner. Dabei spielte es keine Rolle, dass ich auf einem anderen Planeten geboren war. Ich stammte von Kolonisten ab, die schon vor Jahrhunderten die Erde verlassen und auf dem Planeten Olliwyn Fuß gefasst hatten. Dennoch empfand ich nicht Olliwyn als meine wirkliche Heimat, sondern die Erde, wo immer diese heute sein mochte.
    Ich zweifelte nun nicht mehr daran, dass die NEI-Agenten Solp Bronjek, Araf Kamak und vor allem Silga Veinje im Sonnensystem weilten.
    Was hatte sie dazu veranlasst, mich per Kodegeber auf sie aufmerksam zu machen?
    Mir lief es kalt über den Rücken, als ich begriff. Ich war geortet worden! Man wusste im Solsystem, dass ich hier war. Und man, das konnte eigentlich nur mit Laren übersetzt werden.
    Für mich stand fest, dass ich versuchen musste, mit den NEI-Agenten in Verbindung zu treten. Bislang war noch offen, ob sie mich hatten warnen oder einfach nur auf sich aufmerksam machen wollen. War Letzteres der Fall, dann waren die Laren vielleicht doch noch nicht im Spiel.
    Ein Schott glitt hinter mir zur Seite. Ich blickte über die Schulter zurück. Goliath kam herein. Er beobachtete mich – wie mir schien, argwöhnisch. Nach kurzer Überlegung unterrichtete ich ihn darüber, was geschehen war. »Was soll ich tun?« fragte ich.
    »Die BOX-1278 muss weiter zurückgezogen werden«, antwortete er sofort.
    »Das ist mir klar, Goliath. Was aber kann ich tun, um mit den NEI-Agenten in Kontakt zu treten?«
    »Der Fragmentraumer darf auf gar keinen Fall näher an das Solsystem herangehen.«
    »Wem sagst du das. Also muss ich ein Beiboot nehmen. Das kann eine verdammt kitzlige Sache werden.« Ich hätte mir auf die Zunge beißen können, kaum dass diese Worte heraus waren. Natürlich musste ich nun damit rechnen, dass mir die Freunde Schwierigkeiten machten.
    »Ich bin gleicher Ansicht«, erwiderte Goliath prompt. »Aus diesem Grund kann ich es auch nicht erlauben, dass du die BOX-1278 verlässt. Ein anderer wird mit den NEI-Agenten Verbindung aufnehmen.«
    »Wer?«
    »Ein Toter.«
    Ich blickte Goliath verblüfft an, doch dann verstand ich. Er meinte selbstverständlich eine Maschine, die nicht über den belebenden Zellplasmazusatz verfügte. Diese war natürlich im Vergleich zu einem Posbi tot.
    »Damit wäre nichts erreicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Kommunikation ist eine zweischneidige Sache. Sie kommt häufig genug schon unter Menschen oder Posbis nicht richtig zustande. Und nun willst du sie zwischen Menschen und einem Gefühllosen ermöglichen? Damit wären beide Seiten überfordert. Ich nehme das Risiko auf mich.«
    »Dann werde ich zu den NEI-Agenten fliegen.«
    »Auch das geht nicht, Goliath. Bei aller Hochachtung vor dir und deiner Leistungskapazität. Die NEI-Agenten sind Menschen. Sie werden dich nicht verstehen, oder sie werden sich dir nicht so mitteilen, wie es notwendig wäre. Vergiss nicht, dass noch keine echte Vertrauensbasis zwischen uns besteht. Sie muss erst aufgebaut werden, und das geht nur, wenn ich mit ihnen spreche.«
    Goliath dachte angestrengt nach und kam zu dem Ergebnis, zu dem ich ihn hatte führen wollen. Er erkannte mich zwar als Posbi an, berücksichtigte dabei aber, dass ich über die biologischen Schwächen eines Menschen verfügte. Das brachte mich als Posbi den Menschen näher, und somit hatte ich bessere Kommunikationsmöglichkeiten mit ihnen.
    »Wir werden mit drei weiteren Beibooten starten«, erklärte Goliath endlich. »In ihnen werden Tote sein. Sie werden eingreifen, falls es zum Kampf kommen sollte, und sie werden dich heraushauen.« Diese Ausdrucksweise hatte er von mir übernommen.
    »Einverstanden«, erwiderte ich.

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