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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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höchstens am Rande. Mir ging es einzig und allein um die psychologische Bedeutung.
    »Dobrak, ich werde die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Sie das Solsystem vermessen können«, versprach ich dem Kelosker, wobei ich mir vollkommen darüber klar war, wie schwierig es sein würde, Wort zu halten.
    Aufzeichnung Gallo Quohlfahrt
    3.9.3581
    Goliath ließ den Matten-Willy vorbei, der aus dem Hauptgang raste. Das Quallenwesen machte sich schmal, sodass es förmlich an ihm vorbeifloss. Vor mir wurde es zunächst wieder platt, dann wuchs aus seiner Körpermitte eine schlanke Säule, auf deren Spitze sich ein Kopf mit antennenartigem Pickel formte. Ich hoffte, dass ich nicht wirklich so hässlich aussah wie mein Spiegelbild, das dieses liebenswerte Wesen mir vorhielt.
    »Der Kasten, Galto!« rief der Willy aufgeregt. »Er fiepst und piepst.«
    Zunächst wusste ich nicht, was er meinte. Erst als er seine Worte wiederholte, begriff ich. Mein Herz klopfte wild. Eben noch hatte ich an Silga Veinje gedacht, und schon gab sie mir ein Zeichen. Es besagte, dass sie sich in der Nähe aufhielt.
    Ich vergaß alles, was ich mir im Verlauf der letzten Monate angewöhnt hatte, und rannte los. Hinter mir erhob sich ein wildes Protestgeschrei. Chiro, Goliath, Prilly und wie sie alle hießen, tobten in höchster Erregung und Sorge hinter mir her. Sie fürchteten wieder einmal, dass ich bei allzu schneller Fortbewegung zu viel Energie verbrauchen und meine Gesundheit ruinieren würde.
    Mir war das egal.
    Ich setzte mit einem weiten Sprung über einen Matten-Willy hinweg und entging nur knapp einer blitzschnell ausgefahrenen Pseudohand. Ich warf mich in den nächsten Antigravschacht und ließ mich nach oben tragen. Gleichzeitig hieb ich meine Faust auf eine Sicherungsplatte. Unter mir rastete ein Zwischenschott ein. Damit war meinen Freunden der Weg versperrt.
    Leider hatte ich mich zu früh gefreut. Als ich drei Decks höher den Antigravschacht verließ, erwarteten mich bereits mehrere wild entschlossene Posbis.
    »Ich habe keine Zeit, Kinder!« rief ich ihnen zu. »Dieses Mal ist es wirklich eilig.«
    Mein Versuch, mit einem Hechtsprung über sie hinwegzusetzen, scheiterte. Die Posbis reagierten unglaublich schnell. In einer anderen Situation wäre ich begeistert gewesen. Jetzt aber fluchte ich wild, als die drei mich mitten im Flug abfingen. Ich zappelte über ihren Körpern in der Luft, gehalten von sechs sorgfältig gepolsterten, aber dennoch festen Greifklauen.
    Sie ließen mich langsam herab, und bevor ich noch recht wusste, wie mir geschah, wurde mir ein halbes Kilogramm Konzentratnahrung durch die Haut in die Blutbahn gepresst. Schon Sekunden später fürchtete ich, platzen zu müssen. Ich fühlte mich so satt wie noch nie in meinem Leben und wurde zugleich immer schläfriger. Mit aller Macht kämpfte ich gegen meine bleischweren Lider an, und nur das Wissen, dass Silga sich gemeldet hatte, hielt mich noch wach. Auf wackligen Beinen stand ich zwischen meinen Freunden.
    »Ihr seid großartig«, sagte ich und gähnte herzhaft. »Was sollte ich nur tun, wenn ich euch nicht hätte?«
    »Wir haben dich aus einer tödlichen Gefahr errettet, Galto«, erwiderte Scim. Sein Bioponblock lag unter einer Stahlplastikverkleidung, die ich insgeheim als Geierkopf bezeichnete.
    Ich verneigte mich, wobei ich so müde war, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. »Verbindlichen Dank, danke.«
    Gähnend stolzierte ich an ihnen vorbei und schritt betont langsam auf das nächste Schott zu. Sie blickten mir nach, folgten mir jedoch nicht. Als das Schott hinter mir zufiel, sah ich mich ausgiebig um. Kein Posbi war in der Nähe. Auch Matten-Willys waren nicht zu sehen. Also rannte ich los. Leider waren meine Beine so schwer, dass ich über die eigenen Füße stolperte. Eisiger Schrecken durchfuhr mich. Wenn das meine Freunde beobachteten, war mir die nächste Prothese sicher. Ich lief jetzt etwas langsamer, vor allem so, dass ich nicht erneut stürzen konnte. Und ich hatte Glück, ich erreichte meine Kabine, ohne einem Posbi oder Matten-Willy begegnet zu sein.
    Meine Hände wurden feucht, als ich eintrat. Der Kodegeber lag auf meinem Bett und fiepte. Ich nahm ihn in die Hand und drehte ihn unschlüssig. Konnte ich überhaupt antworten? Davon hatte keiner der NEI-Agenten ein Wort gesagt. Millimeter um Millimeter tastete ich die Oberfläche ab, bis etwas nachgab. Das Fiepen verstummte, dafür vibrierte der Kodegeber in meiner Hand.
    Ich setzte

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