Silberband 087 - Das Spiel der Laren
breitete sich aus. Üpre firs Sthomalkuch und Tro lat doune erhielten eine Chance, weil sie nicht mehr allein vor den Flammen flohen, sondern zwischen anderen Menschen untertauchen konnten. Es gelang ihnen, eine Holzmühle zu erreichen und in den Hallen unterzutauchen.
Keuchend ließ sich der First auf den Boden sinken. »Ich gehe keinen Schritt weiter«, stöhnte er.
Hinter ihnen stampften die Maschinen. Sie schälten und zerschnitten die Bäume, die von Robotern aus dem Dschungel geholt worden waren. Vor ihnen befand sich ein verstaubtes Fenster, durch das sie nur wenig erkennen konnten. Immerhin sahen sie, dass inzwischen alle Lager brannten. Über dem Wohngebiet erschienen weitere larische Gleiter. Das Netz der Jäger zog sich enger zu.
»Es gibt nur zwei Möglichkeiten für uns, Tro«, sagte der First. »Entweder fliehen wir in den Dschungel, oder wir müssen uns bei den Laren verkriechen.«
Tro lat Doune, dessen Atem trotz der wilden Flucht kaum schneller ging als sonst, spitzte die Lippen. »Ich habe wenig Lust, mich von Sauriern fressen, von Sumpfwürmern annagen, von Schlingpflanzen erwürgen, von Baumspinnen vergiften oder von Schwertkriechern aufschlitzen zu lassen.« Er schüttelte sich, als befände er sich schon mitten in den Gefahren des Dschungels. »Dann ist es besser, die Laren rösten uns mit ihren Strahlern. Das ist hygienischer.«
»Du beginnst zu scherzen«, stellte Sthomalkuch fest. »Das ist ein gutes Zeichen. Du bist also optimistisch.«
»Wir dürfen nicht länger hier bleiben«, sagte Tro anstelle einer Antwort, nachdem er zum Fenster hinausgeschaut hatte. »Die Laren kommen!«
Sieben Kampfgleiter flogen auf die Holzmühle zu. Sie verharrten über einem Verwaltungskomplex und schossen auch diese Häuser in Brand.
»Gleich sind wir dran!« Sthomalkuch wurde blass.
»Muss ich das Ding noch schleppen?« fragte Tro mit gepresster Stimme und ließ den Kanister von seinen Schultern gleiten. Er wollte nach draußen fliehen, doch der First hielt ihn fest.
»Nicht kopflos handeln, Junge«, mahnte Sthomalkuch. »Es gibt bestimmt einen Ausweg.«
Sein Blick streifte die arbeitenden Maschinen. Auf der einen Seite der Halle glitten die mächtigen Baumstämme herein. Sie wurden geschält und in die Sägegatter transportiert, die Bretter, Balken und Winkelhölzer zuschnitten. Einige Stämme umgingen die Maschinen jedoch und gerieten in Mahlwerke, in denen das Holz zu einem Brei verarbeitet wurde. Aus diesem würde später eine Kunststoffbasis gewonnen werden, die das Grundmaterial für verschiedene Plastikmetallverbindungen lieferte.
Das verarbeitete Holz wurde auf mehreren Förderstraßen weitertransportiert, die teilweise ins Freie, teilweise aber auch in den Untergrund führten.
»Das ist es, Tro! Komm!« Der First rannte mit dem Jungen auf ein Förderband zu, das in einen Tunnel einlief. Mit aller Kraft zerrte er mehrere Balken vom Band und sprang selbst hinauf. Tro folgte ihm. Flach auf dem Bauch liegend, ließen sie sich davontragen. Als sie den Tunnel erreichten, der etwa einen Meter hoch und ebenso breit war, schlug hinter ihnen der erste Energiestrahl in die Halle ein. Das Holz stand sofort in hellen Flammen. Sthomalkuch und Tro lat Doune sahen das Feuermeer schon nicht mehr, das sich rasch ausbreitete. Sie befanden sich in relativer Sicherheit, glitten indes einem unbekannten Ziel entgegen, das voller unangenehmer Überraschungen sein konnte.
Sie spürten, dass der Tunnel zunächst schräg in die Tiefe führte und dann wieder sanft nach oben schwang. Endlos lange Minuten vergingen, bis es vor ihnen endlich hell wurde.
Sthomalkuch kniff die Augen zusammen. Im nächsten Moment stürzte er über eine Kante auf einen Holzhaufen hinab. Er erkannte die Gefahr und brachte sich mit einem weiten Satz in Sicherheit. Dabei rief er Tro eine Warnung zu. Der Junge reagierte nicht weniger schnell als er: bevor die nachfolgenden Balken ihn erschlagen konnten, hatte er sich über eine Seite des Holzbergs herabgewälzt.
Sie waren allein auf einem ausgedehnten Gelände, auf dem Berge von Holz lagerten. Sthomalkuch erkannte auf den ersten Blick, dass die Weiterverarbeitung gestört war, weil einige Maschinen nicht mehr arbeiteten. Diese Aggregate standen am Abschluss des Fließbands und versanken allmählich unter dem sich immer mehr auftürmenden Holz. Das Ende war abzusehen. Bald würde der Tunnel verstopft sein, falls von der Holzmühle überhaupt noch Balken nachkamen.
Sthomalkuch zog Tro mit
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