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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nächsten Antigravlift. Ich verließ ihn eine Etage höher, schaltete meinen IV-Schirm ab und konzentrierte mich, bis ich sicher sein durfte, dass niemand mich bewusst wahrnehmen konnte.
    Danach wartete ich in einer Wandnische. Schon kurz darauf eilten bewaffnete Mucys durch das Gebäude. Einige von ihnen hielten Energiedetektoren in den Händen. Sie vermuteten logischerweise, dass ich mich mit einem Deflektor unsichtbar machte.
    Der Aufruhr klang allmählich wieder ab. Offenbar nahmen die Multi-Cyborgs an, dass ich das Gebäude verlassen hatte. Ich kehrte zum Labor zurück. Zwei Bewaffnete standen neben der geschlossenen Tür, und ich konnte nicht widerstehen, einen Spezialtrick von Gildemeister Gaan'ter anzuwenden. Eine Viertelminute später enthielten die Impulsstrahler der Posten keine Energiemagazine mehr.
    Ich war allerdings vorsichtiger geworden. Geduldig wartete ich, bis die Tür sich öffnete. Als Caatler das Labor verließ, ging ich hinein.
    Vreik stand ein wenig hilflos neben dem Modulstrahlprojektor. Dünne Rauchfäden wölkten aus einem Lüftungsgitter empor.
    »Ku … Ku … Kurzschluss!«, stotterte Tennyson.
    Ich lächelte still vor mich hin. Für einige Zeit war Bettys Bewusstseinsinhalt sicher. Aber das reichte nicht. Ich beschloss, den Projektor gänzlich unbrauchbar zu machen. Nachdem ich die obere Abdeckung entfernt hatte, steckte ich etliche Bauteile so gründlich um, dass die Mucys meiner Meinung nach Tage brauchen würden, um alle Fehler aufzuspüren.
    Ich war noch nicht ganz fertig damit, als sich die Tür abermals öffnete. Caatler hatte einige Reparaturroboter geholt, die sich um die durchgeschmorten Lüftungsgebläse kümmerten. Ich konzentrierte mich währenddessen nur noch auf meine Unbemerkbarkeit.
    Geraume Zeit später sagte Caatler: »Ich riskiere noch einen Probelauf. Gibt es wieder Probleme, muss ich den Versuch abbrechen und das Gerät auseinander nehmen.«
    »Wie lange würde es dann dauern, bis du den Projektor wieder betriebsbereit hast?«, erkundigte sich Vreik.
    »Etwa zwei Tage. Vorausgesetzt, ich finde den Fehler schnell.«
    »Zwei Tage!«, schrie Tennyson. »So lange halte ich es mit Betty nicht mehr aus!«
    Caatler berührte den Aktivierungsschalter. Die Kontrollen glühten auf, im nächsten Moment hüllte das Aggregat sich in einen pulsierenden Lichtball.
    Als das Licht erlosch, stand oder schwebte neben dem Gerät etwas, das einem Knäuel purpurner Plasmafäden ähnelte. Sie vibrierten unheimlich schnell, ringelten sich, streckten sich und krochen um- und übereinander, ohne dass die äußere Form der Gesamtheit sich merklich veränderte.
    »Warum habt ihr mich gerufen?«, hallte es hohl.
    »Das wollte ich nicht«, entfuhr es mir unbedachterweise. »Wer bist du?«
    Die drei Multi-Cyborgs fuhren herum und starrten mich an, als wäre ich ein Geist. »Captain a Hainu?«, fragte Caatler fassungslos. »Sie schon wieder?«
    »Ich bin Greyl«, hallte es. »Noch nie riefen mich Wesen von eurer niedrigen Entwicklungsstufe. Wer hat euch den Rufer überlassen?«
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte Vreik tonlos. »Was ist ein Rufer? Was haben Sie angestellt, Captain a Hainu?« Wenigstens traf er diesmal keine Anstalten, mich umzubringen.
    »Ich habe den Modulstrahlprojektor umgesteckt«, erklärte ich. »Dabei habe ich wohl ungewollt etwas konstruiert, was Greyl einen Rufer nennt.«
    »Nichts baut ungewollt einen Rufer, wenn ihn nicht das Vaa'n dabei leitet«, erklärte Greyl mit seiner hallenden Stimme. Seltsamerweise erschreckte seine Fremdartigkeit mich nicht. Ich war im Gegenteil fasziniert – und den Mucys schien es ähnlich zu gehen.
    »Was ist ein Vaa'n?«, fragte Tennyson. »Und woher bist du gekommen, Greyl?«
    Die Fäden vibrierten langsamer. »Ich spüre tatsächlich etwas«, teilte Greyl uns mit. »Aber es ist nur die Luulkstrahlung eines Pseudo-Vaa'n, die diesen Projektionsknoten erfüllt. Immerhin reicht sie aus, das Niveau anzuheben, ohne den Vorgang bewusst werden zu lassen. Ohne bewusstes Wissen des Vorgangs aber ist der Ruf nach mir illegitim. Ruft mich nie wieder, oder ich muss diesen Projektionsknoten auflösen.«
    Erneut blühte ein Lichtball auf, verschlang Greyl und den Modulstrahlprojektor. Als er wieder erlosch, war das seltsame Fadenwesen verschwunden.
    Ghaner Vreik richtete seinen Impulsstrahler auf mich. »Ich werde nicht schießen«, versicherte er. »Wir brauchen Sie, um aus dem Rufer wieder einen Modulstrahlprojektor zu machen. Verfon, schalte das

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