Silberband 089 - Sie suchen Menschen
Schritt nur ungern getan, aber die Umstände zwangen uns dazu«, erklärte Greincen Tost. »Wir standen vor der Wahl, der Gewalt der Laren mit Gewalt zu begegnen oder nach einem friedlicheren Weg zur Befreiung der Galaxis zu suchen. Die Vernunft hat gesiegt. Sie kennen unsere Geschichte, Rhodan, und Sie müssen deshalb erahnen können, welche Instinkte in uns schlummern. Hätten wir ihnen freien Lauf gelassen, wäre die Milchstraße in ein Chaos gestürzt worden. Und ich weiß nicht, ob wir nach einem Sieg über die Laren zur Besinnung gekommen wären. Im schlimmsten Fall hätten wir den Krieg auch in andere Galaxien getragen.«
»Ich weiß, dass der Rückzug der Haluter nicht aus Feigheit, sondern aus tiefer Einsicht geschah«, sagte Rhodan. »Allerdings habe ich gehofft, dass die Haluter den anderen Völkern beistehen und sie im Kampf gegen das Konzil wenigstens unterstützen würden. Nur wenn alle zusammenarbeiten, können wir das Joch der fremden Macht abschütteln.«
»Es wird viel von Zusammenarbeit geredet«, pflichtete Lraton Perlat dem Terraner bei. »Der gute Wille schlug sich in der Gründung der GAVÖK nieder. Aber nach wie vor ist bei vielen Völkern das Nationalbewusstsein stärker als ihr kosmisches Denken. Nach terranischer Zeitrechnung besteht die GAVÖK fast schon ein Jahr, aber eine tiefgreifende Einigung wurde nicht erzielt. Ich habe dem Prätendenten des NEI schon bei der Gründerkonferenz den Standpunkt der Haluter klargelegt, dass wir in das Geschehen erst eingreifen werden, wenn die GAVÖK funktioniert. An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert. Eine aufrichtige Zusammenarbeit der Völker ist aber bis heute nicht festzustellen.«
»Darin stimme ich mit Ihnen überein, Perlat«, sagte Rhodan. »Ich versichere Ihnen aber auch, dass bald vieles anders sein wird. Zwei Delegationen sind zu Mitgliedsvölkern der GAVÖK unterwegs. Ich persönlich werde eine dritte Abordnung leiten.«
Lraton Perlat und Greincen Tost sahen einander an, dann blickten beide zu Icho Tolot. Rhodan stand dem ein wenig verwirrt gegenüber und noch mehr, als alle drei Haluter in donnerndes Lachen verfielen, das die Trommelfelle der Umstehenden ernstlich gefährdete.
Tolot beruhigte sich als Erster. Er legte Rhodan einen Handlungsarm auf die Schulter und sagte: »Du hast Perlatos und Tostos für dich gewonnen Rhodanos. Sie kehren mit der Gewissheit guter Nachrichten zu unserem Volk zurück. Es liegt in deiner Hand, auch die Haluter zu motivieren.«
Rhodan überlegte. Dann blickte er zu Perlat auf. »Vor mir liegt eine schwere Aufgabe«, sagte er. »Ich scheue keine Mühe, um ans Ziel zu kommen. Trotzdem wäre mir wohler, hätte ich eine Chance, auch zu den Halutern zu sprechen, Perlat.«
»Das ist unmöglich, Perry Rhodan«, sagte Lraton Perlat knapp, aber bestimmt. Er deutete auf Icho Tolot. »Ich bin nicht einmal bereit, Tolotos unser Versteck zu verraten. Das aus Gründen, die ich nicht einmal erwähnen möchte. Sie müssen unsere Haltung akzeptieren, Rhodan.«
»Ich werde mich mit aller Kraft darum bemühen, dass die Bedingungen der Haluter erfüllt werden.«
»Du schaffst es, Rhodanos«, sagte Icho Tolot zuversichtlich.
Der Terraner schaute ihn von unten herauf an und fragte: »Was ist los mit dir, Tolotos? Welche Probleme hast du? Mit mir kannst du jederzeit reden.«
»Ich will dich mit persönlichen Dingen nicht belasten«, antwortete der Haluter ausweichend.
Rhodan drang nicht weiter in ihn.
Eine halbe Stunde später startete er mit dem Leichten Kreuzer.
8.
Im NEI-Büro herrschte Aufregung, als ein Funkspruch der Springer an ein vorerst unbekanntes Schiff, das sich Surfon näherte, abgehört wurde:
»Landeerlaubnis wird gewährt. Aus Sicherheitsgründen müssen wir jedoch darauf bestehen, dass Sie nicht auf dem Raumhafen niedergehen. Wir schlagen als Treffpunkt Ara-Biozent 4 vor, eine aufgelassene Forschungsstation der Aras im Südpolgebiet. Wir schicken einen Lotsen, der Sie ans Ziel bringen wird.«
Natürlich fand Dadj Shagg schnell heraus, dass es sich bei dem fremden Schiff um einen Leichten Kreuzer von Perry Rhodans SOL handelte. Da ihm keine Zeit blieb, sich mit dem NEI in Verbindung zu setzen, musste er selbst entscheiden. Nach einer kurzen Besprechung entschlossen sich die NEI-Agenten dazu, keine Protestnote an die Springer zu richten, sondern sich zum Ort der geheimen Zusammenkunft zu begeben.
Alle fünf bestiegen einen Gleiter, den sie zehn Kilometer von der aufgelassenen
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