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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Walik wagte zu hoffen, dass der Junge keine Gehirnerschütterung davongetragen habe.
    Der Aufprall hatte den Aufbau des Hovercraft verschoben, das Luk klemmte. Erst als Baldwin mithalf, gelang es Walik, den Ausstieg zu öffnen. Er zögerte eine Weile, bevor er hinaustrat. Seine Befürchtungen überschlugen sich. Würde er die Basis des Fahrzeugs zertrümmert und die Luftschürze, die das stützende Luftkissen erzeugte, bis zur Unkenntlichkeit verbogen vorfinden? War die ehrgeizige Expedition nach Terrania City endgültig gescheitert?
    Sein Herz pochte wild, als er sich nach vorn beugte, um über den Rand der Metallplatten hinweg nach der Schürze zu sehen.
    »Und?«, drängte Baldwin ungeduldig.
    Kauk hob die Schultern. »Ich will nichts versprechen, aber es sieht so aus, als wäre der Schaden nur minimal. Einige belanglose Beulen, zum Glück wohl nichts Bedrohliches.«
    Ihnen war klar, dass das Ausbeulen von innen geschehen musste. Also galt es, das Fahrzeug aufzubocken, damit sie von unten her das Innere der Schürze erreichen konnten.
    Baldwin Tingmer und Bluff Pollard sprangen ab. Walik ließ das Triebwerk anlaufen. Vorsichtig gab er Leistung auf die Turbine, bis ein schwacher Ruck anzeigte, dass das Fahrzeug abgehoben hatte.
    Baldwin und Bluff stapelten im Sturm des Luftkissens Felsbrocken aufeinander, bis sie eine Unterlage geschaffen hatten, auf der Walik den Hovercraft sicher absetzen konnte.
    Die folgende Nacht wurde bitterkalt. Regelmäßig musste Walik Kauk das Triebwerk für kurze Zeit einschalten und laufen lassen, um die Batterien wieder aufzuladen, mit deren Hilfe sie die Temperatur in der Kuppel einigermaßen erträglich hielten. Insgeheim verfluchte er den Authentizitätswahn seines verschollenen Freundes Kelko, der das Fahrzeug nach über sechzehnhundert Jahre alten Vorlagen gebaut hatte. Wenigstens moderne Kernzerfallsbatterien anstelle der uralten elektrochemischen Aggregate wären wünschenswert gewesen.
    Die Reparaturarbeiten waren mühselig, und Walik, der sich regelmäßig mit Baldwin und Bluff abwechselte, hatte hinlänglich Gelegenheit, über die Mühsal eines Mechanikerlebens vor sechzehnhundert Jahren nachzudenken.
    Sie arbeiteten ohne Unterbrechung. Gegen Morgen fühlten sie sich zwar müde und zerschlagen, aber sie waren ihrem Ziel nahe.
    In der bitteren Kälte der Nacht waren die Eisschollen auf der Beringstraße zusammengewachsen. Als die Sonne aufging, bedeckte eine unebene Eisfläche das Meer. Bluff Pollard hatte inzwischen die Karten studiert und festgestellt, dass die Springflut das Fahrzeug etwa zwanzig Kilometer weit entlang der Küste nach Süden und Südwesten getrieben hatte. Uelen war von hier aus nicht zu sehen, es ließ sich nicht erkennen, wie die Stadt die Flutwelle überstanden hatte.
    Kurz nach Sonnenaufgang nahm Walik Kauk die Arbeit wieder auf. Er dachte an den Roboter Augustus, mit dessen Unterstützung vieles leichter gewesen wäre. Doch es gab kaum mehr einen Zweifel daran, dass die Springflut den Ka-zwo mitgerissen hatte. Höchstwahrscheinlich war Augustus nicht mehr am Leben, wenn man das überhaupt so ausdrücken konnte. Waliks Bedauern war merkwürdig intensiv – wesentlich stärker jedenfalls, als man es gemeinhin über den Verlust eines Roboters empfand.
    Müde und zerschlagen kroch er endlich unter dem aufgebockten Fahrzeug hervor. Die Expedition nach Terrania City konnte weitergehen. Er reckte sich und ging bis an den Rand der Halbinsel, wo die Eisfläche anfing.
    Manchmal im Leben eines Menschen ereignen sich Dinge, die einer derart grotesken Laune des Schicksals entspringen, dass der Verstand sich sträubt, das zu akzeptieren. So erging es Walik Kauk in diesem Moment. Er hörte ein nicht allzu lautes, hallendes Geräusch, das vor ihm aus der Tiefe zu kommen schien. Dieses Geräusch, fand Walik, hatte geklungen, als drücke etwas von unten gegen die nicht allzu dicke Eisschicht.
    Mit einem matten Knall entstand vor ihm ein Riss. Graugrünes Wasser quoll heraus und ließ auf der Eisfläche eine Pfütze entstehen. Damit nicht genug, ertönten dröhnende Schläge, und das Eis splitterte. Die kleinen Bruchstücke gerieten in Bewegung.
    Walik Kauk zweifelte an seinem Verstand, als ein menschlicher Arm, von den Fetzen einer gelbbraunen Bekleidung umhüllt, durch die wirbelnden Eisstücke in die Höhe stieß. Er wollte schreien, brachte aber keinen Laut über die Lippen.
    Ein zweiter Arm wurde sichtbar, wischte die Eisbrocken beiseite, und schließlich

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