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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Kälte lähmte ihn, aber irgendwie schaffte er es doch, wieder nach oben zu kommen. Er hörte Schreie und das Tosen des Wassers, und jemand packte ihn am Arm und zerrte ihn in die Höhe.
    Walik befand sich jetzt im Innern des Hovercraft. Das Fahrzeug lag schief. Die Springflut hatte offenbar den Generator kurzgeschlossen. Baldwin und Bluff stemmten sich gegen das Einstiegsluk. Wasser schoss herein, doch die beiden arbeiteten mit wütender Verbissenheit, bis die Verriegelung endlich einrastete.
    Schwankend kam Walik auf die Beine. Das Tosen und Donnern ließ ihn vermuten, dass sich das Fahrzeug immer noch in der Garage befand. Lange würde das Bauwerk der Flut aber nicht standhalten. Zwischen Geräten und Benzinfässern hindurch erkämpfte er sich den Weg zum Führerstand.
    »Wo ist Augustus?«, hörte er Bluff Pollard schreien.
    Walik hielt sich an einer Strebe fest, die den Aufbau der Kanzel trug, und sah sich um. Der Ka-zwo war nirgendwo zu sehen.
    »Nehmt die Lampen und leuchtet hinaus!«, rief er. »Ich weiß nicht, ob ein Ka-zwo schwimmen kann!«
    Im Schein der ärmlichen Notbeleuchtung erreichte er den Pilotensessel und fühlte sich erheblich sicherer als bisher, nachdem er sich angeschnallt hatte. Der Hovercraft bewegte sich schwankend, im Hintergrund knirschte und krachte es.
    Donnernd lief der schwere Motor an. Sekunden später flammte die reguläre Innenbeleuchtung auf.
    »Der Blechkerl ist nirgendwo zu sehen!«, schrie Baldwin von hinten.
    Walik hörte schon nicht mehr hin. Das Fahrzeug prallte mit dem Heck gegen eine Wand und gab dem alten Gemäuer damit den Rest. Instinktiv ahnte Walik den in einer Seitenwand entstehenden Riss und das heranschießende Wasser.
    Eine mächtige Woge hob den Hovercraft hoch. Benzinfässer und technisches Gerät wurden durch die Kabine geschleudert, doch Sekunden später lag das Fahrzeug wieder vergleichsweise ruhig. Walik Kauk fuhr die Gebläseleistung hoch und wartete auf das charakteristische Gefühl im Magen, das entstand, wenn der Hovercraft abhob.
    Er schrie vor Begeisterung auf. Das Rauschen des Wassers ebbte ab, der Hovercraft schwebte! Angespannt starrte Walik voraus. Aber das Unheil geschah schneller, als er reagieren konnte. Ein riesiger Schatten wuchs auf. Walik Kauk riss die Steuerung herum und brachte es gerade noch zuwege, dass das Fahrzeug nicht mit dem Bug auf das Hindernis prallte.
    Den Zusammenstoß selbst konnte er nicht mehr verhindern. Die Welt schien in einem dröhnenden Inferno zu versinken.
    Walik Kauk verlor das Bewusstsein.
    Die Übelkeit machte es ihm schwer, sich an die letzten Sekunden zu erinnern. Seine Stirn schmerzte, und als er mit den Fingern darüber tastete, waren sie klebrig feucht.
    Blut, dachte er dumpf.
    Der Versuch, sich aufzurichten, scheiterte. Seine Beine waren eingeklemmt. Walik schaffte es nicht, sich zu befreien.
    Um ihn herum war es finster.
    »Ist da sonst noch jemand?«, rief er und stellte fest, dass seine Stimme erbärmlich krächzte. Unbewusst erinnerte er sich, dass er mit dem Schädel gegen die Schaltkonsole gestoßen war.
    Aus der Finsternis antwortete ein Stöhnen.
    Das Gurgeln von Wasser klang nicht mehr so bedrohlich wie zuvor.
    »Was ist … geschehen?«, erklang Baldwin Tingmers Stimme.
    »Das Fahrzeug wurde gegen einen Felsen oder etwas Ähnliches getrieben. Bist du verletzt?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann hilf mir! Ich bin eingeklemmt.«
    Eine Vielzahl undefinierbarer Geräusche klang auf, als Baldwin sich durch den Wirrwarr in der Kabine nach vorne kämpfte. Schließlich registrierte Walik, dass der Druck auf seinen Beinen nachließ. Augenblicke später konnte er sich endlich aufrichten.
    Das Fahrzeug lag schräg, aber es bewegte sich nicht mehr.
    Plötzlich gellte aus der Finsternis ein Schrei: »Vorsicht … die Hunde!«
    Doch da war nichts. Offenbar hatte Bluff Pollard einen Albtraum.
    Die Sonne ging auf – strahlend, als hätte es über dem äußersten Ende von Nordostsibirien niemals ein Unwetter gegeben.
    Walik Kauk sah auf der Steuerbordseite des Fahrzeugs eine steile Felswand. Das musste das Hindernis sein, dem er nicht mehr hatte ausweichen können. Linker Hand erstreckte sich eine ebene Schneefläche. Sie endete schon nach etwa dreißig Metern an den dicht gepackten Eisschollen der Beringsee.
    Es wurde kälter.
    Bluff Pollard war ebenfalls wieder zu sich gekommen. Auf seiner Stirn prangte eine riesige Beule, und er klagte über rasende Kopfschmerzen. Von Übelkeit allerdings war keine Spur,

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