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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eigenartigen Hyper-Strahlung, die in Nordostsibirien und an den Küstenstrichen des Ochotskischen Meeres besonders intensiv aus dem Erdinneren hervorbrach. Entgegen der Hypothese, dass die Strahlung von Nuklearexplosionen stammte, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in dieser Gegend gezündet worden waren, hatte Chara die Behauptung aufgestellt, bestimmte Meteore seien für die Howal-Abstrakte verantwortlich. Die geheimnisvolle Strahlung erinnerte in gewissen Charakteristika an die Emanation des Elements Howalgonium. Daher auch der Name, den Shamanov seiner Entdeckung gegeben hatte.
    Jetzt, als einziger Mensch auf der Erde, war er seiner Sache noch sicherer. Nur die Howal-Abstrakte konnte dafür verantwortlich sein, dass die Hunde intelligenter geworden waren. Er hatte Messungen angestellt und ermittelt, dass die fremde Strahlung seit der Katastrophe stärker geworden war. Allerdings hatte er es als merkwürdig empfunden, dass nur Hunde von dieser Entwicklung profitiert haben sollten. In der Folge hatte er dann tatsächlich entdeckt, dass auch die Katzen, von denen es in Kamenskoje mehrere streunende Rudel gab, in gewissem Sinn intelligenter geworden waren.
    Seitdem wusste er, warum das Schicksal ausgerechnet ihn verschont hatte. Er war der Einzige, der dem Geheimnis der Howal-Abstrakte auf die Spur gekommen war, und er war dazu bestimmt, der Herr der Tiere zu werden.
    Chara mochte in gewisser Hinsicht eigenartig sein … doch inkonsequent war er nie gewesen. Er hatte sein Labor ausgeräumt und zwei Aufenthaltsräume eingerichtet, damit seine Versuchstiere von der neuerdings unberechenbaren Witterung verschont blieben und ungestört ihre neu gewonnene Intelligenz weiterentwickeln konnten.
    Seit einigen Tagen suchte er sogar nach einer Methode, sich mit seinen Tieren zu verständigen. Bislang war er aber keinen Schritt vorwärts gekommen.
    Zsajnu brachte den Katzen zwei Gefäße, eines mit angerührtem Sojabrei, der die Milch ersetzte, und ein anderes mit rohem Fleisch.
    Als Wissenschaftler hätte Shamanov sich für die Reaktion der Katzen interessieren sollen. Als Mensch hatte er nur Augen für Zsajnu und fühlte, wie die Erregung wieder in ihm aufstieg, die er zum ersten Mal beim Anblick von Zsajnus Bild in einem alten Nachrichtenmagazin empfunden hatte.
    Zsajnu war nackt. Kleidung erschien ihr als etwas völlig Überflüssiges. Ihren Körper bezeichnete Shamanov ohnehin als vollkommen und makellos.
    Er beobachtete jede ihrer Bewegungen … wie sie sich bückte, um den Sojabrei in die Futternäpfe zu füllen. Zsajnu stieß ein klagendes Maunzen aus wie ein Kater während der Paarungszeit. Das hatte er ihr beigebracht – einer seiner Versuche, zu einer Verständigung mit den Tieren zu gelangen. Die Katzen aber nahmen keinerlei Notiz davon.
    Shamanov sprang auf. Er traf Zsajnu, als sie gerade die Tür zum Aufenthaltsraum der Katzen hinter sich schloss.
    »Es funktioniert nicht«, sagte er grimmig.
    »Was funktioniert nicht?«
    »Die Verständigung mit den Tieren.«
    »Du hast Recht, wir machen keine Fortschritte.«
    Er starrte zu Boden – hauptsächlich weil er fürchtete, von Zsajnu abgelenkt zu werden. »Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht«, bekannte er.
    »Liebling … wir haben einen Fehler gemacht!« Ihre Stimme klang sanft und einschmeichelnd, doch Shamanov schüttelte mürrisch den Kopf.
    »Nein, du kannst keine Fehler machen«, widersprach er. »Ich bin schuld. Und ich weiß auch, was ich falsch gemacht habe. Wir haben zu wenige Tiere. Ihre Intelligenz entwickeln sie nur im Rudel. Also werde ich weitere Hunde und Katzen einfangen. Sonst mühen wir uns umsonst.«
    Es war, als ob alle streunenden Hunde und Katzen der Umgebung von Anfang an von Shamanovs Vorhaben wussten. Er stieß in Richtung Kamenskoje vor, weil es die Tiere der Nahrung wegen immer wieder in Richtung der Stadt zog. Aber er kam nicht weit. Zwischen zwei Hügeln, in einem tief eingeschnittenen Tal, stellte ihn eine Meute verwilderter Hunde. Chara trat den Rückzug an und versuchte, um den nordwestlichen Hügel herum auszuweichen. Aber die Tiere durchschauten sein Vorhaben, und ihr Verhalten war eindeutig feindselig. Chara blieb keine andere Wahl, als umzukehren. Doch der Rückweg wurde ihm ebenfalls versperrt. Nur einen Hügel hinauf konnte er noch ausweichen.
    Kühl berechnete Shamanov seine Aussichten. Er war mit einem Strahler bewaffnet. Trotzdem zögerte er, die Waffe einzusetzen. Er hatte es mit mehreren hundert

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