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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tieren zu tun. Einige Dutzend von ihnen konnte er vielleicht töten, aber schließlich würden die übrigen ihn überwältigen.
    Es hätte ihm nichts ausgemacht, sich mit Gewalt Autorität zu verschaffen. Doch allein war er zu schwach, alle Tiere derart einzuschüchtern, dass sie ihn als ihren Anführer anerkannten. Folglich war er darauf angewiesen, ihr Vertrauen zu erwerben – mit der Feuer speienden Waffe in der Hand ein schwieriges Unterfangen.
    Chara erkannte die Gefahr erst im letzten Moment. Ein scharfes Fauchen ließ ihn innehalten, zugleich sprang ihn aus dem Gestrüpp heraus ein schlanker grauer Körper an. Er griff sofort zu, aber die Katze hatte sich in seine Montur verkrallt und ließ sich nicht abschütteln. Aus dem Dickicht sprangen weitere Katzen heran. Sie hatten es auf seine Kehle abgesehen, und wenn er nicht die bis zum Kinn geschlossene Winterkleidung getragen hätte, wäre sein Schicksal schnell besiegelt gewesen.
    Hinter ihm erklang wütendes Kläffen. Chara Shamanov zweifelte nicht mehr daran, dass Hunde und Katzen zusammenarbeiteten. Voller Wut wehrte er sich und bekam ein paar Kratzer ins Gesicht, während er weiter hügelaufwärts lief. Endlich schaffte er es, den Thermostrahler zu ziehen. Wütend feuerte er auf die Angreifer, die Augenblicke später von ihm abließen.
    Erschöpft und außer Atem erreichte Chara Shamanov den höchsten Punkt im Gelände. Das Kläffen hinter ihm hatte aufgehört. Er aktivierte das kleine Funkgerät an seinem linken Handgelenk und keuchte: »Zsajnu, komm und hol mich hier heraus!«
    Nach zwanzig Minuten war die Frau zur Stelle. Shamanov sah sie noch nicht, doch er registrierte die am Fuß des Hügels explodierenden Sprengkapseln. Jaulend stob die Meute auseinander.
    Zsajnu hatte sich trotz der beißenden Kälte nicht angekleidet. Im Laufschritt kam sie Shamanov entgegen und griff nach seiner Hand. »Mein armer Liebling«, sagte sie sanft. »Die Gefahr ist überstanden. Wir gehen nach Hause.«
    Ihre Haut war erregend warm. Chara fing an, von den Dingen zu träumen, die er tun würde, sobald sie beide in der Geborgenheit der Laborstation in Sicherheit waren.
    Aber letztlich kam alles ganz anders.
    Chara und Zsajnu traten durch die Kälteschleuse. Im Gebäude war alles ruhig – eigentlich zu ruhig. Schon deshalb hätte er misstrauisch werden müssen. Doch der Angriff kam für ihn völlig überraschend.
    Nur die Enge des Korridors behinderte die Tiere. Zsajnu kämpfte, obwohl jetzt unbewaffnet, mit unerbittlicher Härte. Ungeheure Kraft schien in ihren Händen zu stecken, mit denen sie die Tiere im Nacken ergriff, um ihnen das Genick zu brechen.
    Chara Shamanov sah, dass die Tür zu den Aufenthaltsräumen offen stand. Irgendwie musste es den Tieren gelungen sein, den Öffnungsmechanismus zu betätigen.
    Zsajnu kämpfte sich und Chara den Weg in den rückwärtigen Bereich des Korridors frei. Dort befand sich die schwere Metalltür, die Charas Arbeitsraum abschloss. Während Zsajnu weiterhin die Angreifer abwehrte, gelang es Chara, die Tür zu öffnen. Er zog seine Gefährtin hinter sich her, warf die Tür ins Schloss und aktivierte die positronische Verriegelung.
    Hunde und Katzen sprangen jetzt wütend an der Glassitwand empor. Wussten sie, dass es nur diesen einen Ausgang aus dem Arbeitszimmer gab?
    Chara fuhr herum, als er hinter sich ein polterndes Geräusch hörte. Entsetzt sah er, dass Zsajnu gestürzt war. Sie blutete aus etlichen Wunden und lag in merkwürdig verkrümmter Haltung da, mit weit geöffneten Augen. Chara rüttelte sie an der Schulter.
    »Zsajnu … hörst du mich?«
    Sie gab kein Lebenszeichen von sich.
    »Zsajnu, verlass mich nicht!« Chara fuhr fort, den schlaffen Körper zu schütteln.
    Endlos lange kniete er da und hoffte, dass Zsajnu ihre Starre überwand. Tränen rannen über seine Wangen.
    Schließlich, als er einsah, dass die Frau nicht mehr antworten konnte, stand er auf und torkelte benommen zu dem Funkgerät im Hintergrund des Labors. Das antike Modell arbeitete auf einer Frequenz im Ultrakurzwellenbereich und hatte keine besonders große Reichweite.
    Shamanov stammelte: »Hier … Chara Shamanov! Ich rufe … um Hilfe! Wenn jemand mich hören kann … bitte kommt! Ich werde von Tieren belagert … Standort Laborstation Kamenskoje … bitte kommt! Ich halte es nicht mehr lange aus … kommt und helft mir!«
    Eine eisige Woge wirbelte Walik Kauk herum. Er stieß gegen Hindernisse und verlor vorübergehend das Bewusstsein.

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