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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gefangene waren sie – Sotiuls oder die der Tiotroniken, die auf Blosth noch funktionierten?
    In all den niederschmetternden Erfahrungen, die Vlission und seine Begleiter in den folgenden Tagen machten, war das Gefühl völliger Verlorenheit, das sie in den verlassenen Wohnkesseln überkam, am schwersten zu ertragen. Ihre Einsamkeit wurde nur von gelegentlichen Besuchen Sotiuls unterbrochen, aber der Tiotroniker kam, abgesehen von seinem ständigen Begleiter, dem bewaffneten Roboter, stets allein und war mit Auskünften äußerst sparsam. Sein Versprechen, Techniker zum Narvion-Raumer zu schicken, löste er nicht ein.
    Wenn es tatsächlich noch einige hunderttausend Soberer auf Blosth gab, lebten sie außerhalb der Zentren, abgesehen von ein paar Verrückten, die den Raumfahrern immer wieder über den Weg liefen, mit denen Gespräche aber unmöglich waren.
    Sieben Tage nach der Landung hatte Sotiul außer dem Roboter endlich einen zweiten Soberer bei sich, einen schlanken, hochgewachsenen Mann, den er als Kospeelior vorstellte.
    Vlission, der entschlossen war, ein offenes Wort zu erzwingen, sah sich von Sotiul überrumpelt, als dieser von sich aus auf den augenblicklichen Zustand zu sprechen kam. »Eure Ungeduld ist begreiflich«, sagte Sotiul. »Ich bedaure außerordentlich, dass ein schlechter Eindruck entstanden ist. Bevor ich jedoch nicht sicher sein konnte, dass ein Erfolg noch möglich ist, konnte ich nicht sagen, worum es geht.«
    Vlission schaute den Tiotroniker abwartend an.
    »Vor ein paar Jahren hat dieser junge Mann«, Sotiul deutete auf seinen Begleiter, »eine erstaunliche Entdeckung gemacht. In den Schächten der ehemaligen Untergrundbahn, die wir für verschüttet und zugeworfen hielten, fand er eine große Tiotronik. Sie ist mit einer überlichtschnellen Sendeanlage gekoppelt. Die gesamte Einrichtung muss früher einer revolutionären Gruppe gedient haben, wenn sich auch die Frage erhebt, zu welchem Zweck.«
    »Eine Tiotronik?«, fragte Vlission ungläubig. »Das würde bedeuten, dass sie aus dem Verbund der tiotronischen Ordnung ausgeklammert war. Ich halte das für undenkbar.«
    »Sofern nicht ein führender Tiotroniker Mitglied dieser Gruppe war.«
    Vlission war enttäuscht. Er sah keinen Zusammenhang zwischen ihrer Gefangennahme und dem, was der Tiotroniker jetzt berichtete. Wahrscheinlich war auch Sotiul verrückt und wusste nicht, wovon er redete.
    »Würdest du bitte den Bericht fortsetzen?«, wandte sich Sotiul an den jungen Mann. Kospeelior hatte offenbar nur darauf gewartet.
    »Wir haben eine fantastische Entdeckung gemacht. Die versteckte Tiotronik enthält die gesamte Geschichte unseres Volkes – als sei sie ein Teil jenes geheimnisumwitterten Archivs, das einmal auf Blosth existiert haben und dann zerstört worden sein soll. Die mit dieser Tiotronik gekoppelte Sendeanlage lässt nur den Schluss zu, dass jemand versucht hat, alle Informationen mittels einer Prior-Welle in den Weltraum zu schicken.«
    Vlission fühlte sein Interesse erwachen. »Befürchtest du einen Verrat?«, fragte er Sotiul.
    »Das hatte sicher nichts mit Verrat zu tun. Eher glaube ich, dass vorausschauende Soberer versucht haben, das Wissen unseres Volkes zu retten. Sie wollten es in einer Prior-Welle vereinigen und in das Universum schicken, sozusagen als Vermächtnis eines zum Untergang verurteilten Volkes.«
    »Es ist nicht gelungen?«
    »Es kann nicht gelungen sein! Um eine derart gewaltige Prior-Welle aufzuladen und auf die Reise zu schicken, bedarf es mehr als einer Tiotronik, dazu muss der gesamte Verbund eingeschaltet werden. Das war natürlich damals nicht möglich. Das System der tiotronischen Ordnung hätte es nicht zugelassen, denn es wäre einem Eingeständnis des eigenen Versagens gleichgekommen.«
    »Was ist eine Prior-Welle?«, warf Dlassior ein.
    »Das erkläre ich euch später«, versprach Sotiul. »Zuerst dazu, warum ihr hier seid: Wir brauchen eure Hilfe!«
    »Hilfe?« Vlission verzog das Gesicht. »Wobei?«
    Sotiul blickte auf den Boden, als sei er beschämt. »Wir wollen dieses Projekt zu Ende führen. Allein wären wir dazu nicht in der Lage gewesen, denn wir sind nur wenige und können gegen die verrückten Wächter der Tiotroniken nichts unternehmen. Mit eurer Hilfe jedoch hätten wir eine Chance.«
    »Und warum erfahren wir das erst jetzt?«, rief Woulto empört.
    »Ich musste mich in den vergangenen Tagen vergewissern, ob die Anzahl der noch funktionsfähigen Tiotroniken ausreicht, um die

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