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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nennenswert an Intensität zu verlieren.«
    »Das würde für die zweite Methode sprechen!«, rief Vlission.
    »Jede Möglichkeit hat Vor- und Nachteile«, antwortete der Tiotroniker. »Letztlich wird es von den zur Verfügung stehenden Anlagen abhängen, für welche wir uns entscheiden. Ohne die vorbereitenden Arbeiten der uns unbekannten Revolutionäre hätten wir jedoch überhaupt keine Chance. Die Aufbereitung der Informationen muss viele Jahre gedauert haben.«
    »Die technischen Gegebenheiten sind einigermaßen klar«, stellte der Kommandant des Narvion-Raumers fest. »Aber sie machen wohl nur einen Aspekt aller Probleme aus.«
    Sotiul sah ihn aufmerksam an. »Du denkst an psychologische oder philosophische Auswirkungen?«
    »Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, ein umfassendes Bild einer Zivilisation wie der unseren als Botschaft in den Weltraum zu senden. Das kann nur Stückwerk bleiben. Vielleicht haben wir aus den Fehlern gelernt, aber wir sehen uns trotzdem nicht so, wie wir wirklich sind. Das Bild, das wir von uns selbst haben, ist verzerrt. Ich finde, dass wir es niemandem anbieten dürfen.«
    »Wir halten die Botschaft so wertfrei wie möglich!«, versicherte der Tiotroniker.
    »Dieser Versuch wird gemacht, richtig. Er verhindert aber nicht, dass diese Botschaft auch negative Informationen enthält, denn sie ergeben sich durch die einprogrammierten Positivdaten zwangsläufig. Es ist unmöglich, eine eindeutig positive Botschaft abzustrahlen.«
    Sotiul versteifte sich. »Diese Diskussion führt zu weit. Ich will gar nicht bestreiten, dass unsere Botschaft auch Risiken in sich birgt. Sie sind jedoch, verglichen mit ihrem Wert, äußerst gering. – Die Entscheidung, ob er an diesem Projekt mitarbeiten will, muss jeder selbst treffen. Niemand sollte jedoch vergessen, dass eine Entscheidung gegen das Projekt die Existenz unserer Zivilisation im Nachhinein in Frage stellen würde.«
    Das, dachte Vlission beklommen, war ein unwiderlegbares Argument.
    Der Kommandant hatte es den Besatzungsmitgliedern des Narvion-Raumers ebenfalls freigestellt, die Pläne des Tiotronikers zu unterstützen oder nicht.
    »Wir machen mit«, hatte Woulto bei der anschließenden Beratung erklärt. »Nach allem, was wir auf Blosth erfahren haben, kann es ohnehin kein anderes Ziel mehr für uns geben. Wenn wir weiterhin den Weltraum durchstreifen, werden wir bis zu unserem Tod ohne Erfolg nach Hinweisen eines Wiederaufstiegs unserer Zivilisation suchen. Auf Blosth haben wir wenigstens eine Aufgabe, sei sie nun sinnvoll oder nicht.«
    Damit war die Entscheidung gefallen, und Vlission hatte Sotiul davon unterrichtet. Was der Tiotroniker allerdings von ihnen erwartete, war dem Kommandanten erst Stunden später klar geworden, als er mit dem Tiotroniker auf das Dach eines Gebäudes gestiegen war, von dem aus sich ein umfassender Überblick über eines der tiotronischen Zentren bot. Da es nach Sotiuls Worten zu gefährlich war, am Tage hierher zu kommen, hatten sie die Nacht abgewartet. Die Raumfahrer und einige Anhänger Sotiuls standen unten in den Schneisen und sicherten das Gebäude gegen eventuelle Angriffe ab.
    Das tiotronische Zentrum bestand aus vier Kesseln, von denen jeder annähernd einhundert Meter hoch war und eine Fläche von dreitausend Quadratmetern bedeckte. In den Schneisen brannten Dutzende Feuer, um die verrückte Soberer ihre Lager aufgeschlagen hatten. Vlission hörte sie seltsame Lieder singen, aber er begriff erst nach einiger Zeit, dass es sich um eine sinnlose Wiederholung jener Nachrichten handelte, die von den Tiotroniken regelmäßig gesendet wurden.
    »Ich habe nie begriffen, warum die Tiotroniken zulassen, dass sich diese Soberer um sie scharen«, sagte Sotiul leise.
    »Vielleicht brauchen sie jemand, um den sie sich kümmern können«, vermutete Vlission.
    »Die Tiotroniken, die noch nicht von den Verrückten besetzt sind, haben mir dennoch keine Hilfe gewährt. Sie ignorieren alle Versuche.« Sotiuls Stimme verriet Bitterkeit.
    »Wie viele Tiotroniken stehen dir noch zur Verfügung?«
    »Acht, mein Freund! Die Verrückten halten etwa zwanzig besetzt, alle anderen arbeiten nicht mehr.«
    »Wie groß muss der Verbund sein, wenn wir die Prior-Welle programmieren und ausstrahlen wollen?«
    »Kospeelior und ich haben errechnet, dass mindestens zwölf Großtiotroniken benötigt werden, vorausgesetzt, dass wir die Hauptschaltzentrale erobern können. Ohne die Zentraltiotronik ist das Projekt

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