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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war. Die gigantischen Ausmaße des Schiffes hatten Wegenrat über die Entfernung getäuscht.
    Erst als er bis auf hundert Meter herangekommen war, wurden die Überschweren auf ihn aufmerksam. Wegenrat fürchtete, dass sie ihm einen Roboter entgegenschicken würden, aber sie warteten gelassen ab, bis er vor ihnen stand. Er hob grüßend den Arm, wobei er sorgfältig darauf achtete, dass der Ärmel nicht wieder verrutschte.
    »Mein Name ist Jaan Wegenrat«, sagte er in Interkosmo. Er wusste, dass die Überschweren ihn verstanden. »Ich habe eine wichtige Nachricht für Maylpancer.«
    Wegenrat wusste nicht genau, wer Maylpancer wirklich war. Niemand in Howalara hatte zuverlässige Informationen über den Ersten Hetran. Alle wussten nur, dass die Überschweren die Macht der Laren in der Galaxis unterstützten.
    »Für Maylpancer, eh?«, fragte einer höhnisch.
    »Für den Ersten Hetran«, ergänzte Wegenrat unsicher. »Ich muss ihn unbedingt sprechen.«
    Die Überschweren diskutierten miteinander. Der Ingenieur schloss aus ihrem Verhalten, dass sie zum niederen Bordpersonal gehörten.
    »Was ist das für eine Nachricht?«, fragte der Überschwere, der schon vorher mit ihm gesprochen hatte.
    »Sie ist für Maylpancer bestimmt«, wiederholte Wegenrat entschlossen, »für niemanden sonst.«
    »Hast du eine Waffe bei dir?«
    »Allerdings. Hier ist sie.« Er erschrak, denn er hatte versäumt, den Kombistrahler rechtzeitig abzulegen. Nun reichte er ihn mit dem Kolben voran dem Überschweren. Er hob die Arme und ließ sich widerstandslos nach weiteren Waffen durchsuchen. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er fürchtete, der Überschwere würde merken, dass mit seinem rechten Arm etwas nicht in Ordnung war, aber die massigen Hände ließen schnell wieder von ihm ab.
    »In Ordnung. Komm mit.«
    Jaan Wegenrat fühlte, dass sein Puls raste, als er die Hauptschleuse des Walzenraumers betrat. War er schon am Ziel? Würde er das Schiff wieder verlassen, oder würden die Überschweren ihn mitnehmen?
    Er wagte kaum, an sein Glück zu glauben. Skrupel hatte er nicht. Er wollte Goorn II verlassen, alles andere spielte keine Rolle.
    Der Überschwere führte ihn zu einer Kabine. Hinter einem einfachen Tisch saß ein Offizier.
    »Sie sind Maylpancer?«, fragte Wegenrat.
    »Mein Name ist Kadcance. Was wollen Sie?«
    »Ich muss mit dem Ersten Hetran sprechen, mit niemandem sonst.«
    »Weg mit ihm!«, befahl Kadcance.
    »Warten Sie!«, schrie Wegenrat. »Ich habe eine lebenswichtige Nachricht für den Kommandanten.«
    Kadcance schickte den Überschweren, der Wegenrat geführt hatte, mit einer knappen Geste hinaus. Dann sagte er: »Reden Sie!«
    »Ich verlange, dass Sie mir eine verbindliche Zusage machen, bevor ich Ihnen sage, was ich weiß.«
    »Was für eine Zusage wollen Sie?«
    Jaan Wegenrat erklärte es dem Offizier. Kadcance lachte ihm ins Gesicht. Er erhob sich und kam drohend auf ihn zu. »Was bilden Sie sich ein?«, fragte er höhnisch. »Verschwinden Sie!«
    Als Wegenrat nicht augenblicklich reagierte, zuckte die Faust des Überschweren vor. Sie traf ihn an der Hüfte und schleuderte ihn bis zum Schott zurück. Hier ging der Ingenieur ächzend zu Boden.
    »Ich weiß, dass die Kelosker die Laren verraten«, sagte er gepresst. »Sie arbeiten in Wirklichkeit für Rhodan. Sie haben Pläne entwickelt, mit deren Hilfe Rhodan die Laren vernichten und die Macht der Überschweren brechen wird. Es ist der so genannte Achtzig-Jahre-Plan.«
    »Idiotisch«, brauste Kadcance auf. »Verschwinden Sie, oder ich breche Ihnen sämtliche Knochen!«
    »Glauben Sie mir doch!«, flehte Wegenrat. »Hotrenor-Taak wurde getäuscht.«
    »Woher willst du Narr das wissen?«
    »Einer der Kelosker hat den Stützpunkt verlassen und mir alles verraten.«
    Kadcance lachte schallend auf. »Ein Kelosker verlässt den Stützpunkt und eröffnet dem ersten Vagabunden, der ihm begegnet, Pläne, die ihn das Leben kosten können, sobald sie bekannt werden.« Kadcance packte Wegenrat am linken Arm und stieß ihn durch die aufgleitende Tür auf den Gang hinaus. »Bringt ihn aus dem Schiff!«, befahl er. »Wenn der Kerl sich weigert, erschießt ihn!«
    Jaan Wegenrat wusste, dass er verloren hatte. Die Überschweren nahmen keine Rücksicht auf jemanden, der nicht willkommen war.
    Sie stießen ihn aus der Hauptschleuse, und er rannte sofort in Richtung des Stützpunkts davon. Das brüllende Gelächter der Überschweren verfolgte ihn. Einer feuerte sogar seinen Thermostrahler ab.

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