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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fremden Macht beherrscht. Diese drei Menschen sind hier, um das fremde Joch zu beseitigen und eine würdige Heimat für die zurückkehrende Menschheit zu schaffen. Unsere Aktivität hindert sie daran.«
    Grukel hätte eine abfällige Bemerkung machen können. Etwa: Du bist Reginald Balis Propagandageschwätz aufgesessen. Er tat es nicht. Seine Mahnung klang vielmehr sanft: »Mara – die Menschheit sind wir! Wir werden uns nicht auf der Erde ansiedeln, sondern auf Goshmos Castle.«
    »Es gibt noch andere Menschen außer uns!«, antwortete Mara Avusteen trotzig.
    »Ja, die des Neuen Imperiums. Bis sie den Weg hierher finden, werden Jahre vergehen, vielleicht sogar Jahrzehnte. Für uns, für die Konzepte, muss aber sofort eine Heimat gefunden werden. Du weißt, wie es um ES steht.«
    Grukel Athosien spürte, dass die Spannung in Maras Bewusstsein zur Entladung drängte. Die Frau war in dieser Sekunde nur noch ein von den Vorschriften der Konvention zusammengehaltenes Nervenbündel. Ihre Eruption musste kommen – und je früher sie kam, desto besser.
    »Mara …«, drängte Grukel.
    »Lass mich in Ruhe! Ich will nicht wissen, wie es um ES steht! Ich will nicht Bestandteil eines Konzepts sein! Ich will ein Mensch sein – wie die andern auch!«
    Nun war es heraus.
    Schweigen senkte sich über den Gemeinschaftsbereich des Konzeptbewusstseins. Eine Minute ließ Grukel Athosien verstreichen, bevor er sich wieder zu Wort meldete. Er hätte die Kontrolle mit Leichtigkeit an sich bringen können, aber er wollte Mara Avusteen nicht verdrängen. Er wollte, dass sie ihn von sich aus als den Anführer des Gemeinschaftsbewusstseins anerkannte und sich in ihre Rolle fügte.
    »Mara – du hast dich in ihn verliebt?«, fragte er.
    »In wen?«
    »In den Mann, dem du zum Sieg über uns verholfen hast – in Roi Danton …«
    Wieder war es still. Erst geraume Zeit später kam Maras Antwort. Sie klang fest und resigniert zugleich. »Ja, ich glaube, ich liebe ihn.«

21.
    Roi Danton hatte den Bewusstlosen nur gefesselt und darauf verzichtet, ihn mit dem Schocker für längere Zeit auszuschalten. Dass Athosien schon wieder auf den Beinen gewesen war, bewies ohnehin, dass er auf die nervenlähmende Strahlung nicht so empfindlich reagierte wie andere Menschen.
    Danach eilte Danton zu den Unterkünften. Er hatte das ungute Gefühl, dass der Gegner seine Freiheit nicht ohne Nebenwirkungen wiedererlangt hatte. Die Ahnung trog ihn nicht. Waringer kam soeben wieder auf die Beine. Er hatte ein geschwollenes Gesicht, das im Begriff war, sich stellenweise dunkel zu verfärben. Bully war sogar noch bewusstlos. Erst eine Injektion brachte ihn zu sich.
    Danton berichtete. »Ich war so gut wie am Ende«, schilderte er, »da hörte der Kerl plötzlich mitten in der Bewegung auf. Das war meine einzige Chance während der ganzen Prügelei.«
    Waringer strich sich über die geschwollene Wange. »Irgendwie ist mir der Mann unheimlich«, murmelte er. »Er ist nicht von dieser Welt! So viel Überlegenheit kann es gar nicht geben!«
    »Wieso Überlegenheit?«, protestierte Bull, mit noch etwas schwerer Zunge. »Roi hat ihn niedergeschlagen – oder nicht?«
    »Mit Hilfe eines kleinen Wunders.«
    »Ich bin dafür, wir holen den Kerl hierher«, schlug Danton vor. »Wenn wir ihn nicht jede Sekunde im Auge behalten, brennt er uns zum zweiten Mal durch.«
    Bull rief nach einem Transportroboter. Aber der Robotdienst gehörte anscheinend zu den Funktionen, die NATHAN in jüngster Zeit eingestellt hatte. Also holten sie den Gefangenen gemeinsam.
    »Unser kleines Geheimnis ist natürlich verraten«, knurrte Bull. »Gnade uns Gott, falls er wieder freikommt. Er klaut uns die IRONDUKE unter der Nase weg!«
    »Seht ihn euch an!«, sagte Roi Danton. »Sieht er nicht anders aus als zuvor?«
    »Friedlich – eh?«, schimpfte Bull. »Das hat schon einer gesagt, und kurz darauf war die Hölle los!«
    »Nein, nicht friedlich. Irgendwie … Ich weiß nicht …«
    »Weich …«, sprang Waringer ein.
    »Weich und sanft. Wenn er nicht so ein hässliches Gesicht hätte, würde ich sagen, er besäße weibliche Züge.«
    Sie betrachteten Athosien mit mehr Aufmerksamkeit als zuvor und stellten fest, dass Danton Recht hatte. Das Gesicht war unverkennbar das des Fremden, der aus dem Nirgendwo aufgetaucht war und ihnen seitdem nur Schwierigkeiten gemacht hatte. Aber die Härte des Ausdrucks war gewichen. Die Wangenknochen traten nicht mehr so deutlich hervor, und der Mund

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