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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Ohnmächtigen zu spielen. Er hoffte, dass Waringer und Bull sich über Dinge unterhalten würden, die für ihn wichtig waren. Ein wenig Sorge machte ihm, dass Roi Danton sich noch nicht blicken ließ. Seine Hoffnung zerschlug sich alsbald, denn die beiden Männer hatten einander wenig zu sagen. Reginald Bull entfernte sich schließlich.
    Kurze Zeit später meldete sich Veyto Balaschy. »Übergib mir die Kontrolle!«, forderte er. »Die beiden müssen unverzüglich ausgeschaltet werden.«
    »Und was dann? Woher sollen wir erfahren, was sie vor uns versteckt halten?«
    »Dummheit«, protestierte Balaschy überheblich. »Wir fragen sie aus! Wenn ich anfange, ernsthaft zu fragen, verweigert mir so leicht keiner die Antwort.«
    »Du scheinst eine Reihe von Fähigkeiten zu besitzen, auf die nur du stolz bist«, bemerkte Grukel bissig.
    »Willst du die Weisheit unseres Erzeugers in Frage stellen, der mich und dich zusammen in einen Körper gebunden hat?«
    »Manchmal habe ich Bedenken«, gestand Grukel Athosien.
    »Also, wie steht's?« Veyto Balaschy wurde spürbar ungeduldig. »Bekomme ich die Kontrolle oder nicht?«
    »Der Entschluss fiele mir leichter, wenn du nicht so verdammt gefühllos wärst!«
    »Soll ich dir versprechen, dass ich den Kerlen nicht an den Kragen gehe?«
    »Dass du ihnen nicht unnötig Schaden zufügst!«
    »Versprochen!«
    Balaschy übernahm das Kommando. Er hatte drei Männer unschädlich zu machen. Der eine saß unmittelbar vor ihm und war kein Problem. Er hatte ihn schon einmal niedergeschlagen. Bull befand sich in einem der angrenzenden Räume, von Roi Danton fehlte jede Spur. Es war wichtig, Waringer und Bull aus dem Weg zu räumen und dann nach Danton zu suchen.
    Reginald Bull hörte Waringer rufen und ging zu ihm. »Was gibt es?«, wollte er wissen.
    Der Wissenschaftler deutete auf den Bewusstlosen. »Erinnerst du dich, wie friedlich er aussah, als wir ihn hereinbrachten? Schau ihn jetzt an!«
    Bull war überrascht. Das schlaffe Gesicht hatte sich gespannt. Es wirkte markant. Der Mund war geschlossen, die Lippen hatten an Fülle verloren. Die Haut war straff und ließ die Wangenknochen deutlich hervortreten. Es war fast, als sei Grukel Athosien gegen jemand anders ausgetauscht worden. Dieser Mann wirkte gefährlich.
    »Merkwürdig«, murmelte Bully. »Hat er sich bewegt?«
    »Keine Spur. Immerhin sind es noch gut vier Stunden, bevor mit einem Erwachen zu rechnen ist.« Unvermittelt wechselte Waringer das Thema. »Wo steckt Roi?«
    »Läuft weiter in der Anlage herum. Er sagt, er braucht die körperliche Ertüchtigung. Macht es dir etwas aus, länger hier zu sitzen?«
    »Nein. Warum?«
    »Ich will nach der IRONDUKE sehen. Die Außenhülle müsste inzwischen fertig gestellt sein. Wenn die Inneninstallation beginnt, will ich dabei sein.«
    »Ich komme hier schon zurecht. Außerdem wird Roi bald da sein.«
    Reginald Bull wandte sich zum Gehen, und in diesem Augenblick handelte Veyto Balaschy. Er krümmte sich blitzschnell zusammen und schnellte mit der Wucht einer sich ruckartig entspannenden Feder in die Höhe. Noch im Sprung traf seine Faust Waringer am Kinn. Der Wissenschaftler wurde zur Seite geschleudert und ging zu Boden.
    Reginald Bull war bei dem ersten Geräusch herumgefahren. Er sah einen Schatten auf sich zufliegen und wollte ihm ausweichen, während er nach der Waffe griff. Aber Balaschy war schneller. Sein Schlag mit der Handkante traf Bulls Nacken. Lautlos ging der Statthalter Perry Rhodans zu Boden.
    Balaschy wirbelte sofort wieder herum. Geoffry Waringer wollte sich eben wieder aufrichten. Der zweite Fausthieb, der den Wissenschaftler mit voller Wucht traf, machte dem Kampf endgültig ein Ende.
    Balaschy trat an die Tür zum Gemeinschaftsraum. Draußen war es still. Er hatte keine Ahnung, wie weit die Entfernung bis zur Schaltzentrale war. Aus dem kurzen Wortwechsel zwischen Waringer und Bull hatte er geschlossen, dass sie etliche Kilometer betrug. Danton war noch nicht eingetroffen.
    Ebenfalls aus der kurzen Unterhaltung hatte das Konzept den entscheidenden Hinweis erhalten. Bull hatte nach der IRONDUKE sehen wollen. Dabei konnte es sich eigentlich nur um ein Raumschiff handeln.
    Veyto Balaschy beschloss, das Versteck auf eigene Faust zu finden. Reginald Bull hatte so geklungen, als wolle er nur einen kurzen Abstecher machen. Der Ort konnte also nicht allzu weit entfernt sein.
    Balaschy wusste, dass die Werft, in der die IRONDUKE entstand, nicht zu diesem Sektor gehörte. F-19

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