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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Varben liegen. Es war fraglich, ob sie jemals wieder auf die Beine kommen würden. Einst hatte dieses Band in die verheißungsvolle Nähe einer Gottheit geführt, nun war es zu einem Symbol für die Leiden geworden.
    Traiguthur bewegte sich ruckartig. Jeder Schritt wurde zu einem neuen Kampf gegen die bedrohlichen Veränderungen. Die Straße führte zwischen hohen Dünen hindurch, und als Traiguthur irgendwann den Kopf hob, sah er weit vor sich die Umrisse der Wohnkugel des Schweren Magiers.
    Er hatte sich die ganze Zeit über an der Spitze des schrumpfenden Zuges bewegt, nun wurde er von Varben überholt, die ihn überhaupt nicht mehr wahrzunehmen schienen.
    »Wir sind am Ziel!«, wollte Traiguthur ihnen zurufen, aber er brachte nur ein unverständliches Krächzen zu Stande, auf das niemand reagierte. Jemand rempelte ihn an, und als wäre dies ein verabredetes Signal, setzte der Weltverwalter sich wieder in Bewegung.
    Zunächst verlieh der Anblick der Wohnkugel den Varben neue Kraft. Als sie jedoch merkten, dass sich die Entfernung zwischen ihnen und ihrem Ziel nur sehr langsam verringerte, verloren viele endgültig den Mut und ließen sich einfach zu Boden sinken. Schließlich taumelten nur noch dreißig bis vierzig auf dem letzten Abschnitt der Straße.
    Traiguthur, der früher oft hierher gekommen war, um Befehle entgegenzunehmen, stellte fest, dass einige Stützstreben der Behausung eingeknickt und der gesamte Komplex abgesackt war.
    Er schickte einen zornigen Gedanken aus, obwohl er den Schweren Magier damit nicht erreichen konnte. Dieser falsche Beschützer der Varben war mit seinen eigenen Schwierigkeiten beschäftigt.
    Stumpfsinnig torkelten die anderen vorwärts. Traiguthur fragte sich bestürzt, ob sie am Ziel überhaupt in der Lage sein würden, etwas zu unternehmen.
    Lautlos und scheinbar aus dem Nichts gekommen, hing eine Kugel am Himmel. Ihr Schatten fiel auf die Wüste Tervth. Nach und nach wurden alle Varben darauf aufmerksam, blieben stehen und starrten in die Höhe, um zu beobachten, was geschehen würde.
    Die Kugel, die einen äquatorialen Wulst besaß, bestand aus Metall. Dumpfe Erinnerungen stiegen in Traiguthur auf. Die Terraner, die vor vier Monaten Wassytoir besucht hatten, besaßen solche Raumschiffe.
    An der Unterseite wurden zwölf stabil aussehende Metallstangen ausgefahren. Das waren hydraulische Teleskoplandestützen, entsann sich Traiguthur.
    Die Terraner waren zurückgekehrt! Schon dieser Umstand war sensationell, aber noch erstaunlicher erschien es Traiguthur, dass ihr Raumschiff völlig unbehindert manövrierte. Das kleine Schiff, zweifellos ein Beiboot des hantelförmigen Giganten, setzte zur Landung an. Dabei konnte es kein Zufall sein, dass dies ausgerechnet bei der Behausung des Schweren Magiers geschah.
    Traiguthurs Gedanken wirbelten haltlos durcheinander, er verstrickte sich in einem Netz wilder Spekulationen und Überlegungen. Kamen die Terraner, um sich an dem Schweren Magier zu rächen? Oder hatte der Schwere Magier sie unter Kontrolle und wollte sie zwingen, ihn zu retten?
    »Wir gehen weiter!«, rief Traiguthur den anderen Varben zu. »Auf keinen Fall dürfen wir später als die Fremden bei der Wohnkugel eintreffen.« Er rief sich ins Gedächtnis, was er von seinen ausgelaugten Begleitern verlangte. Viele von ihnen würden die erneute Anstrengung nicht durchstehen. Nie zuvor hatte er sich seinen Artgenossen so verbunden gefühlt. Vielleicht spürten sie das, denn einige versuchten sogar, schneller zu werden.
    Es stellte sich sehr bald heraus, dass Traiguthur seine eigenen Kräfte ebenso überschätzt hatte wie die der anderen. Er sackte sechzig Meter vor der Wohnkugel in sich zusammen.
    Mit einer letzten Anstrengung wälzte er sich herum, so dass er beobachten konnte, was in unmittelbarer Nähe geschah.
    Langsam, als rechne die Besatzung mit einem unverhofften Angriff, setzte das Kugelschiff neben der Behausung des Schweren Magiers zur Landung an.
    Für einen Roboter ist es schwer, etwas von der emotionalen Atmosphäre an Bord eines Raumschiffs wiederzugeben. Während der Landung auf Wassytoir war die Anspannung der Besatzungsmitglieder jedoch derart stark, dass sogar ich sie registrieren konnte.
    Die Wohnkugel des Schweren Magiers machte einen heruntergekommenen Eindruck. Wie alle von Saedelaere und Breiskoll wussten, war das aber nicht erst seit der Gravo-Katastrophe so.
    Seit die Korvette in die Atmosphäre eingedrungen war, fühlten fast alle Menschen an Bord die

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