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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war Traiguthur am Ende seiner Kräfte. Er wunderte sich, dass von den Trägern überhaupt so viele bis Saygrilth gekommen waren. Aber das bestätigte die Erkenntnis, dass die Auswirkungen der Katastrophe auf jeden unterschiedlich waren.
    Die meisten Männer ließen sich, wo sie gerade standen, zu Boden sinken. Traiguthur blieb stehen. Er hatte das Gefühl, dass er das allen schuldig war.
    Eine Gestalt schwankte in der Dämmerung auf ihn zu. Er erkannte Waybunth. Als er sah, in welchem Zustand der andere sich befand, ging er ihm entgegen. Waybunths Gesicht war entstellt, die Spuren dieser unglaublichen Strapaze hatten sich tief eingegraben.
    »Wir sind noch tausend«, stöhnte der Weltverwalter. »Nur tausend.«
    »Es hätte noch schlimmer kommen können«, entgegnete Traiguthur. »Wir müssen den Umständen entsprechend zufrieden sein.«
    »Heißt das, dass Sie weitermachen wollen?«, erkundigte sich Waybunth fassungslos.
    »Wozu hätten wir alles auf uns nehmen sollen, wenn wir nun aufgeben und umkehren?«
    Waybunth konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er sank vor Traiguthur nieder. Wahrscheinlich war er den gesamten Weg ohne Hilfe gelaufen, und er gehörte nicht zu den Stärksten. »Was glauben Sie, wer Sie sind?«, wimmerte er. »Ein neuer Schwerer Magier?«
    »Unsinn!«, widersprach Traiguthur. »Wie können Sie etwas Derartiges auch nur denken?«
    Waybunth rollte sich seitwärts, und ehe Traiguthur begriff, was der andere vorhatte, ließ er sich über den Rand der Straße kippen. Unwillkürlich wartete Traiguthur auf einen Schrei, aber er hörte nur den dumpfen Aufprall des Körpers. Hier verlief die Straße nicht hoch, aber unter den gegebenen Umständen war sogar ein Sturz aus dieser Höhe tödlich.
    Traiguthur stand wie versteinert.
    Vier Varben schleppten Weltverwalter Povgurth zu ihm. Povgurths Gravitationsbeutel war so stark aufgebläht, als würde er in der nächsten Sekunde zerplatzen. Das Gesicht des Weltverwalters war fleckig.
    »Das war Waybunth, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte Traiguthur. Obwohl er sich dagegen sträubte, stiegen Schuldgefühle in ihm auf.
    »Warum geben wir nicht auf?«, fragte Povgurth.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Traiguthur wahrheitsgemäß. »Ich habe das Gefühl, dass wir verloren sind, wenn wir nicht weitermachen. Endgültig verloren.«
    »Das heißt, dass wir morgen früh in die Wüste Tervth marschieren?«
    »Alle, die noch dazu in der Lage sind!«
    Povgurth blickte zu Boden. »Einige von uns sind zur Umkehr entschlossen«, sagte er. »Ich werde sie in die Siedlung zurückführen.«
    Traiguthur lauschte in sich hinein, aber er spürte nicht einmal Enttäuschung.
    »Sie verstehen das sicher«, fuhr Povgurth fort. »Es gibt eine Grenze, bis an die man gehen kann, sobald man sie jedoch überschreitet, unterwirft man sich den Bedingungen des Wahnsinns.«
    »Ich bin nicht wahnsinnig!«, protestierte Traiguthur schwach.
    »Doch«, behauptete der andere. »Das sind Sie!« Er verschwand wieder in der Dunkelheit.
    Inzwischen waren alle Varben, die noch nicht aufgegeben hatten, am ehemaligen Knotenpunkt eingetroffen. Gespenstische Stille breitete sich aus. Traiguthur fragte sich voller Furcht, wie er seinen gemarterten Körper am nächsten Morgen dazu zwingen wollte, auch nur einen einzigen Schritt in die Wüste hinein zu machen. Dass noch jemand in der Lage sein würde, ihn zu tragen, glaubte er nicht mehr.
    Alle Manöver mit der KARIBU klappten ausgezeichnet – vielleicht, weil Mentro Kosum die Korvette mit Gedankenkraft steuerte. Wir erreichten Zweitnest ohne Zwischenfälle. Es war vereinbart, dass wir zunächst auf Koriet landen und die dort gefangenen Solaner an Bord nehmen sollten. Erst danach würden wir Wassytoir in Letztnest anfliegen.
    Louisyan, Douc Langur und ich blieben während des Aufenthalts auf Koriet in unserer Kabine und verfolgten den größten Teil des Geschehens über Interkom. Nachdem die beiden Männer und die Frau an Bord genommen worden waren, schlug Langur vor, die Zentrale aufzusuchen. Er interessierte sich für den Bericht der Geretteten.
    Nur Khun Zburra befand sich in der Zentrale. Terly Anternach und Gondor Grayloft wurden noch in der Krankenstation untersucht.
    Zburra machte einen glücklichen Eindruck.
    »Wir hatten uns schon aufgegeben«, sagte der dunkelhäutige SOL-Geborene. »Nach der Veränderung der Gravitationskonstante kümmerten sich die Varben nicht mehr um uns. Jeder hat ja selbst gesehen, dass es ihnen schlecht

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