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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kypo-Ingenieur schloss zögernd meine Körperöffnungen.
    »Wir nähern uns Wassytoir«, erklärte Langur. »Dieser junge Mann mit den seltsamen Augen kann die Nähe der Inkarnation bereits spüren. Er wirkt auf mich sehr unruhig.«
    »Sie reden von Bjo Breiskoll?«
    »Genau«, sagte Douc Langur. »Der Katzer behauptet, die mentalen Impulse der Inkarnation drückten Verzweiflung aus und seien chaotisch.«
    »Ich spüre nichts«, erklärte Louisyan lakonisch und ließ sich aufs Bett sinken.
    »Sie werden doch jetzt nicht schlafen wollen?«, protestierte der Forscher.
    Er kannte eben Louisyan nicht, dessen Seele wie von einer Nussschale umhüllt war. Louisyan war abgebrüht und unerschrocken, raffiniert und faul – aber er besaß ein Herz für Roboter. Das hatte sich gerade wieder bewiesen.

27.
    Über der Wüste Tervth zog ein neuer Tag herauf. Zwischen den Dünen schienen körperlose Wesen zu entstehen, wie aus dem Nichts wirbelten Sandfontänen und Schleier aus bleicher Energie auf. Diese unheimlichen Vorgänge resultierten nicht nur aus der Gravo-Katastrophe, die das Varben-Nest getroffen hatte, sie wurden ebenso von den unkontrollierten Ausstrahlungen der Inkarnation ausgelöst.
    Aus Richtung der Behausung des Schweren Magiers hallten fremdartige Geräusche heran. Manchmal erinnerten sie an das Lachen von Kindern, dann gingen sie wieder in langgezogenes Heulen über.
    Es gab Augenblicke, in denen die Inkarnation von totaler Bewusstlosigkeit bedroht war. Aber ihre Zustandsformen hingen mit einer zu großen Gier am Leben, als dass sie aufgegeben hätten.
    Die zweite Gefahr, die neben der Bewusstlosigkeit diese rätselhafte Existenz bedrohte, war die wachsende Oberflächenspannung ihrer Sphäre. Die Kugel war deformiert und beschädigt worden und würde zerbersten, wenn sie nicht bald aus der instabilen Gravitationszone entfernt wurde.
    Erleichtert registrierte die Inkarnation, dass ein Raumschiff der Menschen Wassytoir anflog.
    Und sie spürte die Varben. Es war unglaublich, aber auf der alten Energiestraße näherten sich ein paar hundert halb toter Varben. Früher hätten sich nur die Legitimierten unter den Bewohnern Wassytoirs an diesen Ort gewagt, und auch das nur mit ausdrücklicher Zustimmung und in unterwürfiger Haltung. Bei den Varben, die nun ihre zerschundenen Körper heranschleppten, war von Unterwürfigkeit nichts zu spüren – im Gegenteil: Die Inkarnation fühlte ihre grimmige Entschlossenheit und den Trotz, mit dem sie sich gegen ihr Schicksal auflehnten, es sogar zu ändern versuchten.
    Für CLERMAC, VERNOC und SHERNOC war dies eine völlig neue Erfahrung. Es ist absurd!, dachte die Inkarnation in einem Anflug von Selbstironie. Nun war es so weit gekommen, dass sie die Ankunft ihrer Gegner, der Menschen, erleichtert begrüßte, während sie ihre ehemaligen Sklaven mit Unbehagen sah.
    Vergeblich versuchte sie, die Varben mit suggestiven Impulsen aufzuhalten. Sie besaß nicht mehr die Kraft dazu.
    Alle drei Zustandsformen spürten einen fast verächtlichen Impuls BULLOCs, der sich tief in ihnen regte. Aber auch der halbfertige BULLOC konnte nichts gegen die Gefahren tun. Zum ersten Mal fühlten CLERMAC, VERNOC und SHERNOC jedoch deutlich, dass BULLOC, wenn er jemals vollständig existieren sollte, nicht nur mächtiger als sie sein würde, sondern auch völlig anders.
    Angst beschlich die gepeinigte Inkarnation. Und wie der viele Lichtjahre von ihr entfernte Reginald Bull, von dessen Gedanken die Inkarnation nichts wusste, spürte sie ebenfalls, dass eine entscheidende Wende bevorstand. Bedeutsames würde geschehen …
    Traiguthur hätte sich keinen trostloseren Ort vorzustellen vermocht als die Wüste Tervth, die im Licht der aufgehenden Sonne allmählich sichtbar wurde. Alle Varben, die noch die Kraft dazu hatten oder nicht unter Povgurths Führung umgekehrt waren, befanden sich auf der quer durch die Dünen führenden Bandstraße.
    Das charakteristische Leuchten, das früher von der Behausung des Schweren Magiers ausgegangen war, existierte nicht mehr. Nicht einmal mehr sechshundert Varben schleppten sich seit einer Stunde wieder weiter.
    In dem Weltverwalter waren alle Gefühle erloschen. Er bewegte sich mechanisch wie ein Roboter, seine Schmerzen und Qualen schien nicht er selbst, sondern eine dritte Person zu erdulden. Das ging sogar so weit, dass Traiguthur zeitweilig den eigentlichen Sinn seines Unternehmens vergaß.
    Wenn er zurückblickte, sah er auf der Straße zusammengebrochene

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