Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sehen«, wandte sich Rhodan mit unüberhörbarer Ironie an den Träger des schwarzen Kriegskristalls, »bei uns ist es nicht so leicht wie bei Ihnen, Entscheidungen zu treffen.«
    »Allerdings«, erwiderte Puukar geringschätzig. Er schien kein Verständnis dafür aufzubringen, dass Rhodan nicht einfach Befehle erteilte. Für ein so junges Geschöpf wie ihn, das zudem mit einer derartigen Machtfülle ausgestattet war, gab es moralische Erwägungen nicht. Puukar führte die Befehle der Kaiserin von Therm bedingungslos aus und duldete keinen Widerspruch.
    »Ich habe weder Lust noch Zeit, mir solchen Unsinn anzuhören«, fuhr Puukar fort. »Ich werde zu gegebener Zeit erneut mit Ihnen sprechen. Vielleicht kommen Sie bis dahin zur Vernunft. Sehen Sie inzwischen zu, wie Sie Ihre Probleme selbst bewältigen. Von mir können Sie keine Hilfe mehr erwarten, jedenfalls vorerst nicht.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte Puukar sich um und ging. Seine Offiziere folgten ihm in respektvollem Abstand. Sie bemühten sich um eine ähnlich selbstbewusste Haltung, aber sie besaßen nicht seine Ausstrahlung.
    Das Schott schloss sich hinter ihnen.
    Perry Rhodan sah in verhärtete Gesichter. Die Stimmung in der Zentrale war nicht gut.
    »Du musst einsehen, dass es so nicht geht!«, drängte Atlan und durchbrach damit die Stille. »Es muss bessere Wege geben. Wir sind keine blutrünstigen Schlächter, die durch das Universum jagen, nur um Kleine Majestäten zu besiegen.«
    »Wir haben uns extrem schlecht bei denen verkauft, die vielen von uns das Leben gerettet haben«, kritisierte Rhodan. »Das war nicht notwendig.«
    Niemand antwortete ihm, und er spürte deutlich, dass er kaum mehr Zustimmung für seine Pläne fand. Die Lippen erbittert zusammengepresst, verließ er die Hauptzentrale, nachdem er den endgültigen Rückzug aus dem Schannion-System angeordnet hatte.
    »Wir sollten ihm den Kristall abnehmen«, bemerkte Ras Tschubai, als Rhodan gegangen war.
    »Das Ding scheint einen starken Einfluss auf ihn zu haben, das ist richtig«, sagte Gucky besorgt. »Vielleicht könnten wir es einfach verschwinden lassen?«
    »Es sieht beinahe so aus, als wäre Perry zum Söldner der Duuhrt geworden«, erklärte Atlan bedrückt. »Das gefällt mir nicht.«
    »Wir stimmen also überein, dass wir eingreifen müssen?«, sagte Fellmer Lloyd nachdenklich.
    Keiner widersprach ihm. Alle glaubten, dass der eingeschlagene Weg nicht länger gangbar war. Und sie waren der Ansicht, dass Rhodan unter dem Einfluss des Kristalls stand, obwohl ein Beweis dafür ausstand.
    Es war ein unheimlicher Ort, an dem sich kosmische Kraftlinien kreuzten. Für Menschen hätten sie unerträgliche psychische Bedingungen bedeutet, aber Menschen waren es auch nicht, die sich hier aufhielten, sondern die Inkarnationen CLERMAC, SHERNOC und VERNOC.
    »Die Kaiserin von Therm hat bereits zwei Kleine Majestäten töten lassen«, berichtete CLERMAC. »Sie wird zunehmend aktiv.«
    »Die Gegenmaßnahmen reichen nicht mehr aus«, erklärte VERNOC.
    »Sie setzt einen Choolk mit einem Pruuhl ein«, stellte CLERMAC fest. »Die N achrichten sprechen eindeutig dafür.«
    »Unsere Gegenmaßnahmen werden die Aktivitäten im Keim ersticken«, be hauptete SHERNOC.
    »Die vierte Inkarnation BULLOC wird bald eingreifen können.«
    »BULLOC wird uns wesentlich stärken.«
    Die Inkarnationen schwiegen, alles war gesagt, was es zu sagen gab.

4.
    Tagebucheintrag von Mentro Kosum
am 20. Oktober 3583 – Bordzeit SOL
    Ich glaube, dass unser Tun unsinnig ist. Berücksichtigt man, dass fast alle Besatzungsmitglieder diese Ansicht teilen, erhebt sich die Frage, warum niemand in der Lage ist, Perry zu überzeugen, dass diese Kopfjagd aufhören muss.
    Inzwischen haben wir sechs planetare Stützpunkte BARDIOCs angegriffen und die dortigen Kleinen Majestäten ausgeschaltet. Ganuhr, wie wir die Galaxis nennen, in der das Medaillon-System mit der Erde nach dem Sturz durch den Schlund des Mahlstroms materialisiert ist, gehört zum Grenzbereich der Mächtigkeitsballung BARDIOCs. Auch wenn uns das Unmögliche gelingen sollte und wir alle Kleinen Majestäten in diesem Raumsektor unschädlich machen – was hätten wir damit wirklich gewonnen? Wir müssen befürchten, dass jede Kleine Majestät schon bald durch eine neue ersetzt wird.
    So ist es, wie wir aus einem gerafften Funkspruch Reginald Bulls von Luna wissen, inzwischen auf der Erde geschehen. Die Anlage im Becken von Namsos wurde von den Hulkoos repariert,

Weitere Kostenlose Bücher