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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hoffnung.
    Der von den Robotern freigelegte Körper bestand aus zwei kugelförmigen, abgeflachten Hälften und war in der Mitte stark eingeschnürt. Der Kopf saß halslos auf der oberen Kugel und wurde von einer gut dreißig Zentimeter weit vorspringenden Mundpartie geprägt. Im Verhältnis zu dem grazilen Körper wirkte diese ›Schnauze‹ überdimensioniert.
    Die beiden seitlichen Augen hatten keine Lider und bestanden aus zahllosen Facetten. Bjo Breiskoll schätzte, dass sie einen Blickwinkel von nahezu 180 Grad erlaubten. Der leicht geöffnete Mund ließ zwei Knochenwülste erkennen, mit deren Hilfe der Fremde wahrscheinlich seine Nahrung zermahlt hatte, die darüber liegende Nasenöffnung war dreiteilig geschlitzt.
    Als das ungewöhnlichste Organ erschien jedoch ein beutelförmiger, etwa zwanzig Zentimeter langer Auswuchs. Mit seiner breiten Wölbung lag dieser Beutel auf dem Nacken des Wesens, nach vorne über die Schädeldecke hinweg verjüngte er sich bis zu zwei erhabenen Knochenwülsten. Dieses gesamte Gebilde war hellrot gefärbt und wurde von einer Art Hornschild umgeben, der zweifellos vor Verletzungen schützen sollte. Bjo Breiskoll schloss daraus, dass der Beutel ein dominierendes Organ des Raumfahrers darstellte, obwohl er über dessen Funktion nur rätseln konnte.
    Die dunkelgraue Haut des Wesens erinnerte in ihrer Beschaffenheit an Gummi. Die beiden kurzen Beine wirkten kaum muskulös, und die Füße schienen sogar verkümmert zu sein, als würden sie nur selten benutzt. Die Arme waren doppelt so lang wie die Beine, sehr biegsam und endeten in jeweils einer Hand mit zwei Daumen und drei gleich langen Fingern.
    Wäre der birnenförmige Beutel nicht gewesen, hätte das Gesicht des Schiffbrüchigen schon wegen der langen Schnauze entfernt an einen Hund erinnert.
    Bjo war so in seine Betrachtung versunken, dass er kaum wahrnahm, wie Dr. Praytor die zerschnittenen Teile des Schutzanzugs einem Wissenschaftler der Chemo-physikalischen Abteilung übergab.
    Die Medoroboter legten dem Fremden Sensoren an.
    Dr. Praytor warf nur einen kurzen Blick auf die Anzeigen. »Dieses Wesen lebt!«, stellte er lakonisch fest.
    Bjo Breiskoll versuchte erneut, mentale Impulse aufzuspüren, hatte aber wieder keinen Erfolg.
    »Der Bursche scheint einen natürlichen Bewusstseinsblock gegen telepathische Untersuchung zu besitzen, Perry«, sagte Fellmer Lloyd indessen. »So etwas begegnet uns nicht zum ersten Mal.«
    »Sind Sie sicher, dass er lebt?«, wandte Rhodan sich wieder an den Mediziner.
    »Andernfalls würde ich das nicht sagen«, erwiderte Dr. Praytor unwillig. »Er scheint jedoch innerlich verletzt zu sein, was wiederum erstaunlich ist, denn er hat einen überaus elastischen Körper, in dem es keine Wirbelkonstruktion, sondern lediglich starke Muskelbänder gibt.«
    »Dieses Wesen stammt demnach von einer Welt mit geringer Schwerkraft?«
    »Das lässt sich nicht zuverlässig behaupten.« Der Mediziner deutete auf den birnenförmigen Auswuchs am Nacken des Unbekannten. »Dieses Organ empfängt und sendet Gravitations-Impulse, daran lassen die Messwerte keinen Zweifel. Obwohl das Wesen bewusstlos ist, befindet sich das Organ im Zustand höchster Aktivität. Ich vermute, das hat mit der künstlichen Schwerkraft an Bord der SOL zu tun.«
    »Sie meinen, der Fremde stellt sich auf unsere Schwerkraftbedingungen ein?«, erkundigte sich Alaska Saedelaere.
    Dr. Praytor schüttelte den Kopf. »Er kämpft dagegen an.«
    »Können Sie ihn aus der Bewusstlosigkeit aufwecken?«
    »Das hängt von der Art seiner Verletzungen ab. Außerdem scheint er einen Schock erlitten zu haben. Nicht als Folge des Angriffs, vermute ich, sondern erst in dem Augenblick, als er in den Bereich unserer künstlichen Schwerkraft gelangte.«
    »Sind Sie dessen sicher, oder äußern Sie nur eine Theorie?«, fragte Rhodan.
    »Ich bin mir ziemlich sicher.«
    Augenblicke später ging ein Zucken durch die Gliedmaßen des Geretteten. Auf den ersten Blick sah es aus, als wollte er sich bewegen, aber Bjo Breiskoll war ein viel zu scharfer Beobachter, der sich nicht mit einem derart oberflächlichen Schluss zufrieden gab. Die Wahrheit schien zu sein, dass der Fremde unter qualvollen Schmerzen litt. Das unkontrollierte Spiel der schwachen Muskeln war ein sichtbarer Ausdruck dafür. Bjo wurde von einer Welle des Mitgefühls durchströmt.
    Der Schiffbrüchige ließ ein Geräusch vernehmen, das an ein gequältes Seufzen erinnerte.
    »Ich muss mit ihm reden können«,

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