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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nirwana.«
    »Er muss am Leben bleiben! Sollen wir mit einem Toten in das Varben-Nest fliegen? Das würde jeden Kontakt komplizieren.«
    »Bin ich ein Wundertäter?«, ereiferte sich der Arzt. »Ich habe mich ausschließlich um Koerlaminth gekümmert, aber sein Metabolismus ist fremd. Ich bin schlicht ratlos.«
    »Wir brauchen Antigravprojektoren«, sagte Rhodan grob. »Der Varbe wird sofort in ein schwereloses Feld versetzt.«
    »Glauben Sie, dass das allein hilft?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie er stirbt. Wir hätten das längst tun sollen.« Über sein Kombiarmband forderte Rhodan drei Antigravprojektoren für den Behandlungsraum an.
    Dr. Praytor wippte nervös auf den Fußspitzen, presste die Lippen aufeinander und schwieg. Bjo Breiskoll stieß sich ebenfalls an Rhodans schroffer Art, konnte jedoch nicht leugnen, dass Rhodans Befehl angesichts der Entwicklung sinnvoll erschien. Koerlaminths Tod würde bestimmt Komplikationen nach sich ziehen, denn er zwang dazu, den Varben begreiflich zu machen, dass allein die Hulkoos dafür verantwortlich waren. Dass Perry Rhodan darauf verzichten würde, das Varben-Nest anzufliegen, glaubte der Katzer nicht. Die Inkarnation CLERMAC bereitete offenbar eine Invasion des kleinen Sternenreichs vor. Rhodan würde nichts unversucht lassen, dieses Vorhaben zu durchkreuzen, die Varben mussten gewarnt und außerdem als Verbündete gewonnen werden.
    Ein Techniker brachte die angeforderten Antigravprojektoren und justierte sie. Rhodan überzeugte sich davon, dass der Varbe nun innerhalb eines schwerelosen Feldes lag. »Setzen Sie Ihre Behandlung fort!«, forderte er den Arzt auf. »Koerlaminth muss seinen Artgenossen berichten, was geschehen ist. Nur dann werden sie das Ausmaß der Bedrohung in vollem Umfang erkennen.«
    »Sie sind nicht Herr über Leben und Tod …« Dr. Praytor richtete sich aus seiner gebeugten Haltung auf.
    Bjo Breiskoll brauchte einige Sekunden, um den Sinn dieser Worte vollständig zu verarbeiten. Koerlaminth war gestorben!

5.
    Das Technische Labor 1/23 lag im unteren Drittel des SOL-Mittelteils, nur fünfzig Meter vom Anschlussbereich der SOL-Zelle-1 entfernt. In dem quadratischen Raum arbeiteten zwei Gruppen von je sechzehn Raumfahrern, die sich gegenseitig ablösten.
    Chefingenieur der ersten Gruppe war Gral Oyssario, ein eckig wirkender Mann schwer bestimmbaren Alters. Er begrüßte Atlan im Eingang zu dem Labor. Seine Mitarbeiter unterbrachen ihre Arbeit und blickten auf, schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass der Arkonide diesen Raum betrat.
    Die SOL würde Letztnest in knapp einer Stunde erreichen. Atlan wollte die Frist nutzen, mit den Spezialisten über Koerlaminths Schutzanzug zu reden. Zwar waren die Untersuchungen längst nicht abgeschlossen, er erhoffte sich dennoch Informationen, die den ersten Kontakt mit den Varben von Wassytoir erleichtern konnten.
    »Was wir bislang herausgefunden haben, mag Sie enttäuschen.« Oyssario wirkte leicht befangen, zwischen seinen Geräten fühlte er sich wohler als in der Gegenwart des legendären Kristallprinzen. »Auch der Anzug liefert Hinweise darauf, dass die Varben eine enge Beziehung zur Gravitation haben.«
    Er ergriff einen Materialfetzen. »Strahlungsundurchlässig. Relativ schwache Zerreißfestigkeit, aber säure- und hitzefest. Die Sauerstoffversorgung ist simpel und kaum störungsanfällig. Ich würde sagen, dass Koerlaminth damit ungefähr sieben Stunden im Vakuum überlebt hätte.« Der Chefingenieur lächelte verlegen und deutete auf einen anderen Tisch. »Am interessantesten erscheint eigentlich die Gürtelschnalle. Sie macht auf mich den Eindruck, dass sie von dem Anzugssystem unabhängig ist, eine Art nutzloses Schmuckstück sozusagen. Dabei ist es rätselhaft, warum der Varbe ein offenbar unnötiges Utensil dieser Größe mit sich führte. Mag sein, dass es sich um einen Talisman handelt, vielleicht hat die Schnalle auch mit der Gravitationsverbundenheit des Toten zu tun.«
    »Kann ich sie sehen?«
    Oyssario ging zu einem anderen Tisch, ergriff ein ovales Gebilde, fast so groß wie seine Handfläche, und hielt es Atlan entgegen.
    Wie versteinert starrte der Arkonide auf die Hand des Technikers. Es dauerte Sekunden, bis der Mann begriff, dass Atlans Haltung unnatürlich war. »Was … was ist mit Ihnen?«, fragte er bestürzt, warf die Schnalle auf den Tisch zurück und fasste Atlan am Arm.
    Der Aktivatorträger hatte die Augen weit geöffnet, dennoch

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