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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über die Wand, die kein Ende zu nehmen schien. Als er schon aufgeben wollte, ertönte ein deutliches Klicken. Unter seinen Fingerkuppen war nichts mehr.
    »Ein Schott hat sich geöffnet«, flüsterte er.
    »Kannst du etwas sehen?«
    »Eine Art Licht.« Entschlossen trat Khun durch die Öffnung hindurch. Obwohl er sich dagegen sträubte, als Ältester wie selbstverständlich die Verantwortung zu übernehmen.
    Terly und Gondor ließen sich von ihm führen. Doch das kam ihm keineswegs lächerlich vor, sondern wie ein Ausdruck der Solidarität und gegenseitigen Verantwortung.
    Das vorher ungewisse Leuchten wurde klarer, es stellte sich heraus, dass die Lichtquelle sich auf einem Schott befand. Khun Zburra legte eine Hand auf das kreisförmige Leuchten. In der nächsten Sekunde öffnete sich das Schott – dahinter lag eine Halle, deren Wände von zahlreichen Nischen unterbrochen wurden, aus denen bläuliches Licht strahlte.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, flüsterte Terly.
    Khun Zburra ging weiter, bis er in eine der Nischen blicken konnte. Er hatte eine fest umrissene Lichtquelle zu sehen erwartet, keinesfalls dieses amorphe, gelatinöse Etwas von gut sechzig Zentimetern Durchmesser, das sich in steter Bewegung befand und dabei das bläuliche Leuchten verbreitete. Es schien frei zu schweben, löste sich aber nicht aus der Nische.
    »Hier gibt es nichts für uns«, stellte Zburra fest. »Wir müssen weiter!« Dabei war ihm anzusehen, dass ihm die zuckenden Masse nicht behagte. Auf dem Absatz wandte er sich um und hastete vor den anderen her.
    Nahezu eine Stunde lang eilten sie durch eine seltsam geformte Umgebung, Korridore und Räume, die ihnen unsagbar fremd erschienen. Schließlich verharrten sie in einer Kuppelhalle, deren Wandung offenbar aus Metallplastik bestand. Das war vertrauter als alles, was sie bislang gesehen hatten, wenngleich die Oberfläche von lappenartigen Auswüchsen bedeckt war, deren Sinn für die drei Solaner undurchschaubar blieb. In unregelmäßigen Abständen blinkten rote Lichtpunkte dazwischen auf.
    »Wie lange sollen wir noch umherirren?« Terly Anternach resignierte beinahe. »Das Gebäude scheint ungeheuer groß zu sein.«
    Zburra wollte antworten, aber er vergaß seine Absicht und lauschte.
    »Was war das?«, flüsterte Grayloft. »Habt ihr es auch vernommen?«
    »… wie ein Ruf aus weiter Ferne«, raunte die Archivarin.
    Bei dem Wort ›Ruf‹ zuckte Zburra zusammen. Er winkelte den linken Arm an und aktivierte die Armbandkommunikation. »Warum haben wir eigentlich nicht versucht, die SOL anzurufen?«
    Gondor Grayloft sah plötzlich nicht sehr geistreich aus, und Terly runzelte verwirrt die Stirn. »Ich begreife das nicht«, sagte sie ächzend. »Warum haben wir nicht sofort daran gedacht?«
    »Schockwirkung«, vermutete Khun Zburra. »Aber die SOL meldet sich sowieso nicht – und auch niemand sonst. Entweder gibt es hier etwas, das die Funkwellen absorbiert …«
    »… oder wir befinden uns nicht mehr auf Wassytoir!«, ergänzte die Info-Archivarin.
    Wieder lauschte Zburra und glaubte ebenfalls, einen Ruf zu hören. Es war eine unmodulierte Nachricht – falls es sich überhaupt um eine Nachricht handelte.
    Langsam ging er auf die Kuppelwandung zu. Als er die Hand ausstreckte, war es ihm, als führte ein Fremder diese Bewegung aus. Er konnte nichts dagegen tun. Schließlich berührten seine Fingerspitzen einen der aufleuchtenden roten Lichtpunkte.
    Lautlos schwangen zwei Torflügel zurück und öffneten einen schmalen Korridor. Erregung durchflutete Khun Zburra, als er zügig weiterging. Er registrierte nicht einmal, dass der Gang langsam rotierte, wodurch der Boden abwechselnd zu einer der Wände und zur Decke wurde.
    Dann war der Weg zu Ende. Die Wand, die ihn eben noch abgeschlossen hatte, war mit einem Mal nicht mehr vorhanden. Auch darauf achtete Zburra nicht. Wie gebannt blickte er in den kugelförmigen Raum, der sich über ihm befand …
    Nur kurz wurde der Ortungstechniker von einem Schwindelgefühl erfasst, von einer undefinierbaren Bewegung hervorgerufen. Nichts außer diesem kugelförmigen Raum existierte noch für ihn. Er wusste nicht einmal mehr, dass er nicht allein gekommen war, wichtig war nur, dass er hier war.
    Allmählich verwandelte sich alles um ihn herum. Khun Zburra rückte in den Mittelpunkt des Raumes, der sich zugleich weitete und Wülste erkennen ließ, die sich zur Decke hin verjüngten. In den Vertiefungen zwischen ihnen bewegten sich

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