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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Erinnerung an den aphilischen Ultra-Physiker, der er einmal gewesen war. Die Erinnerung an den Wissenschaftler, der leistungsstarke Energiemeiler von geringsten Ausmaßen herstellen konnte und der an der Entwicklung der Protonenstrahl-Antimaterie-Triebwerke maßgeblich beteiligt gewesen war.
    Da war aber auch die Erinnerung an den Säufer Pale Donkvent, der während der Prohibition auf der aphilischen Erde die einzige Destille in Betrieb gehabt hatte. Das Trinken war weiterhin seine Leidenschaft, doch war er alles andere als ein Alkoholiker. Er trank nicht, um sein Bewusstsein zu betäuben, sondern er trank, um sein Noemata-Kontinuum zu erweitern. Das war ein großer Unterschied.
    Pale Donkvent war ein anerkannter Kunstexperte und einer der fantasievollsten Paranoetiker. Man konnte mit ruhigem Gewissen sagen, dass er der Paranoetik neue Dimensionen abgewonnen hatte.
    Es gab auf EDEN II immer Epochen der Stagnation. Dann wieder Überstürzte sich die Entwicklung in einem Maß, dass die Masse der Konzepte nicht Schritt halten konnte. Ursache dafür waren äußere Einflüsse, denen sie weit mehr als alle anderen Lebewesen ausgesetzt waren. Denn sie waren, so profan es auch klang, Nomaden.
    Eine Supernova konnte in einem Konzept latente Fähigkeiten wecken. Der Dialog mit dem primitiven Bewohner eines Planeten hatte schon manches Mal höchste Erkenntnisse offenbart. Ebenso konnte auch das bloße Nichtstun neue Perspektiven eröffnen.
    Die Konzepte waren allem zugänglich. Sie erforschten fremde Zivilisationen, Technologien und Geisteswissenschaften. Sie sogen alles in sich auf – und doch blieben sie stets auf Distanz.
    Sie leisteten unterentwickelten Völkern keine Entwicklungshilfe, sie halfen weder den Unterdrückten noch den Notleidenden, und bei kosmischen Auseinandersetzungen spielten sie nie das Zünglein an der Waage. Sie beobachteten. Bildeten sich weiter. Nahmen so eine Stufe nach der anderen auf der Evolutionsleiter. Konzepte waren ständigen Veränderungen unterworfen. Manchmal schien es auch, als sei dies eine Rückentwicklung.
    Sowie damals …
    Einst war es für Konzepte die höchste Erkenntnis, dass sie die in sich vereinigten Bewusstseine zu einer Einheit formen müssten. Doch später zeigte sich, dass ein weiterer Schritt zur Vollkommenheit der war, dass jeder seine Individualität innerhalb des Kollektivs zu bewahren hatte. Das war die Zeit, in der das Partialbewusstsein gefördert wurde. Und erst nach dem Abschluss dieser Entwicklungsphase kam es zur Bildung von Partialkörpern. Denn längst schon wurde der legendäre Leitsatz von allen anerkannt, dass ein Bewusstsein nicht nur ein Noema-Kontinuum besaß, sondern zudem auch ein Soma-Kontinuum.
    Ein Siebener-Bewusstsein besaß also nicht nur sieben Bewusstseine oder Noemata, sondern dieselbe Anzahl von Körpern in sich gespeichert. Doch diese Körper bewusst und nach Bedarf abzurufen, das war ein weiterer Schritt in der Entwicklung.
    Längst sprach keiner mehr von Siebener-Konzepten, denn ein Konzept war ohnehin nur, wer mindestens sieben Bewusstseine hatte. Jetzt war die Zeit der Doppel- und Tri-Konzepte, und alle waren überzeugt, dass es nach oben hin keine Grenze gebe. Der Tag war nicht fern, da ein einfaches Konzept nur noch ein Relikt aus der konzeptionellen Urzeit sein würde.
    Manche sahen in Pale Donkvent schon ein solches Relikt.
    »Hast du noch nie daran gedacht, Pale, dich zu vermehren?«, fragte Saylvaga. Sie war eine Tri und besaß ein Noemata-Kontinuum aus einundzwanzig Bewusstseinen. Außerdem hatte sie noch sechzehn Partialkörper in Reserve.
    »Wozu?«, fragte Pale zurück. Er verharrte einige Meter über dem Boden in der Schwebe und blickte amüsiert auf die attraktive Tri hinunter. Er wusste, dass zu ihren Partialkörpern vier von recht unansehnlichen Geschlechtsgenossinnen gehörten, und er fragte sich im Stillen, ob sie dann noch so überheblich sein würde, wenn sie einmal mit diesen Körpern herausrücken musste.
    »Komm runter, wenn ich mit dir spreche!«, verlangte sie.
    Pale seufzte und glitt langsam zu Boden, bis er der Tri gegenüberstand. »Warum bist du so schlecht gelaunt?«, erkundigte er sich. »Gefällt dir meine Party nicht?«
    »Für meinen Geschmack dauert sie schon ein wenig zu lange«, erwiderte Saylvaga. »Du glaubst, das Leben sei ein einziges Fest. Wann wirst du endlich erwachsen, Pale?«
    »Ich war mal erwachsen«, erwiderte er mit einem seiner pareidolischen Sprüche. »Doch damals litt ich, und so

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