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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht ver lieren, deshalb scheiden sie lieber freiwillig aus dem Leben. Das scheint ihr Eh renkodex zu verlangen. Es liegt also an uns, diesem Volk eine Überlebenschance zu bieten. Stellen wir uns als Verlierer hin. Oder haben wir denselben Ehrenko dex wie die Skorpione?
    Jost begab sich ans Flussufer und gebärdete sich wie verrückt. Nicht lange, und die Skorpione stürzten sich zu Dutzenden vom Pfahldorf ins Wasser und kamen ans Ufer.
    Er bot ihnen einen heldenhaften Kampf. Doch schließlich wurde er von einem Giftstachel getroffen. Er ließ das Gift so weit wirken, dass sein Körper erstarrte, und produzierte nur soviel Serum, dass die wichtigsten Körperfunktionen aufrechterhalten wurden.
    Kaum hatten die Skorpione den Gegner zur Strecke gebracht, als sie nacheinander ihre Giftstachel in seinen Körper schlugen und ihn dann im Triumphzug in das Pfahldorf schleppten. Jost spielte die Leiche so lange, bis er erkannte, dass die Skorpione ihn für das Hauptgericht bei ihrer Siegesfeier verwenden wollten.
    Er kehrte nach EDEN II zurück. Inzwischen hatte es sich unter den Skorpionen herumgesprochen, dass die Fremden keineswegs unbesiegbar waren. Die anderen Konzepte folgten Josts Beispiel und ließen sich bei jeder Gelegenheit töten. Danach wurde kein Fall von Selbstmord mehr bekannt.
    Jost lud Zijlna auf seine Burg ein. Als sie dort ankamen, erwartete sie ein wütender Exl.
    »Du hast mich reingelegt, Jost! Das ist keine Muciererburg, sondern eine lächerliche Attrappe. Du bist mir ein Abenteuer schuldig.«
    »Wir werden noch viele Abenteuer miteinander erleben, Exl«, versprach er lachend.
    »Willst du nicht endlich erwachsen werden?«, sagte Zijlna ernst. »Du hast auf Scorpio gezeigt, dass du weise und klug bist. Wie lange willst du dich hinter deinem Kinderkörper verschanzen?«
    Jost zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, Zijlna. Nur wenn wir Konzepte spielend lernen, lernen wir leicht. Im Grunde genommen sind wir alle Kinder, oder nicht? Eine im Werden begriffene Superintelligenz – das Kind von ES.«
    Sie verdrehte die Augen und verschwand.
    »Was ist nun, Jost, bekomme ich das versprochene Abenteuer oder nicht?«, meldete sich Exl ungehalten.
    Aber ja, dachte Jost, wir werden noch viele Abenteuer erleben. Das war sein letzter Traumgedanke. EDEN II löste sich in nichts auf und er war zurück in der Bewusstseinsballung von ES.
    Der Status quo ante – der Zustand vor dem Traum vom Paradies – war wiederhergestellt. Für Jost Seidel wurde alles nur noch unerträglicher.
    ES hatte ihnen den Traum vom Paradies gegeben und ihn auch wieder genommen. ES hatte die sechs Bewusstseine des rebellischen Konzepts Kershyll Vanne in Euphorie und überschwängliche Begeisterung gestürzt, nur um dieses Empfinden wieder brutal zu zerstören und sie in die Realität zurückzuholen.
    Aber ES tat dies nicht aus Grausamkeit und um die Bewusstseine zu quälen, sondern um ihnen zu zeigen, welch wundersames Erleben der Plan der Vollendung für sie vorsah. Sie sollten eine Vergleichsmöglichkeit haben zwischen dem, was ES und was Kershyll Vanne ihnen bot.
    Den sechs Bewusstseinen war klar, dass das Erlebte nur eine Vision von Künftigem sein konnte, aber ebenso sicher waren sie, dass die Zukunft so oder ähnlich verlaufen würde. ES hatte die zwanzig Milliarden in sich gespeicherten Bewusstseine dazu auserkoren, selbst zu einer Superintelligenz zu werden. Ihre Zukunft lag auf EDEN II.
    Diese Zukunft hätte längst beginnen können – das machte ES besonders deutlich –, wenn Kershyll Vanne sich nicht so hartnäckig wehren würde. Ein einziges Bewusstsein konnte verhindern, dass zwanzig Milliarden andere ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Unter diesem Aspekt und unter dem Eindruck des eben Erlebten erklärten sich die sechs Bewusstseine nicht länger mit Vanne solidarisch.
    Damit hatte ES den erwünschten Effekt erzielt. Nachdem sie die Wunder geschaut und höchstes Glück erfahren hatten, konnten sie nicht mehr jenes Leben gutheißen, das sie in Vanne erwartete – in einem Universum ständiger Wirren, auf unwirtlichen Planeten allen Unbilden ausgesetzt, im ewigen Kampf ums Überleben und an der Seite einer leidgeprüften Menschheit … Dieses Schicksal würden die sechs Bewusstseine nicht mehr mit Kershyll Vanne teilen wollen, eher würden sie ihm jene verlockende Zukunft aufzwingen, von der sie im Traum einen kleinen Vorgeschmack bekommen hatten.
    Darauf spekulierte ES und schickte die sechs Bewusstseine zu

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