Silberband 097 - Rebell gegen ES
Geschwindigkeit weiter, erkannte dann aber, dass er nicht rechtzeitig aufholen würde. Deshalb stoppte er das Taxi und teleportierte auf den Parkplatz.
Der blaue Gleiter stand direkt vor ihm, war jedoch leer. Verblüfft wandte Tekener sich um. Throynbee konnte nicht in Sekundenbruchteilen verschwinden, es sei denn, er wäre ebenfalls teleportiert.
Daran glaube ich nicht, bemerkte Tako Kakuta.
»Es wäre immerhin möglich.« Tekener sprach unwillkürlich laut.
Aber er verhält sich nicht so, wie ein Teleporter es tun würde.
Tekener eilte in die Haupthalle des Raumhafens, der ausschließlich dem Personen- und Gütertransport diente. Große Hologramme verzeichneten die Schiffe auf dem Landefeld.
Ein Kugelraumer startete, als Tekener die Halle betrat. Als Reederei war die Wirtschaftsvereinigung angeführt, von der er soeben kam. Er zweifelte nicht daran, dass Throynbee sich an Bord dieses Schiffes befand. Er eilte zu der Aussichtsplattform, auf der sich nur wenige Personen aufhielten, und konnte beobachten, dass noch während des Starts ein Gleiter eingeschleust wurde.
Augenblicke später teleportierte er in die Hauptzentrale des kleinen Kugelraumers.
Der Kommandant schrie erschreckt auf, als er vor ihm materialisierte. Aber darauf achtete der Smiler nicht. Mit einem knappen Befehl aktivierte er die Innenbeobachtung aller Hangars. Er fand zwar den Gleiter, doch da war niemand mehr.
»Wer ist mit dieser Maschine gekommen?«
Der Kommandant hatte sich schnell von seinem Schreck erholt. »Auch wenn Sie Ronald Tekener sind, haben Sie nicht das Recht dazu, während der Startphase so etwas zu machen«, protestierte er. »Ich werde Beschwerde einreichen. Darüber hinaus stelle ich fest, dass Ihr Auftritt zu erheblichen Störungen geführt hat. Sollten sich daraus wirtschaftliche Konsequenzen für uns ergeben, werde ich Sie haftbar machen.«
»Spielen Sie sich nicht auf!«, sagte Tekener gleichgültig. »Geben Sie mir Mr. Throynbee – und zwar sofort!«
Der Kommandant schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was das bedeuten soll, aber wir haben keinen Mr. Throynbee an Bord.«
Tekener zeigte auf den Holoschirm, auf dem der Gleiter zu sehen war. »Ist es üblich, dass Sie während des Starts solche Maschinen einschleusen?«
»Ich werde einen Arzt rufen«, erwiderte der Kommandant. »Ja, ich habe das Gefühl, dass Sie einen Arzt benötigen.«
Er war tatsächlich maßlos verwirrt und versuchte kein Täuschungsmanöver. Ihm erging es nicht anders als jenen Personen in dem Konferenzraum, die Tek nach Mr. Throynbee gefragt hatte. Standen alle unter geistiger Beeinflussung?
Vielleicht ist es umgekehrt, wisperte Tako Kakutas Bewusstseins. Vielleicht sind wir es, die so beeinflusst werden, dass wir nicht mehr logisch denken kön nen. Wir sollten verschwinden.
Ronald Tekener sah ratlos auf die Schirme. Im Panoramaholo war zu erkennen, dass weit entfernt die ALHAMBRA startete.
»Fliegen Sie in die Galaxis hinaus?«, wollte er wissen.
»Wir bleiben in der Dunkelwolke«, antwortete der Kommandant. »Wir haben striktes Verbot, die Provcon-Faust zu verlassen.«
Alles schien in Ordnung zu sein. Tekener entschloss sich, zur ALHAMBRA zu springen. Er nickte dem Kommandanten zu.
»Hoffentlich verhalten Sie sich wirklich korrekt«, sagte er und teleportierte.
Nur Augenblicke später betrat Volther Throynbee die Zentrale des achtzig Meter durchmessenden Kugelraumschiffs.
»Wir lassen die ALHAMBRA vor und folgen ihr im Abstand von einer Stunde!«, befahl er. »Und kommen Sie nicht auf den Gedanken. Vincraner anzufordern, wenn wir die Dunkelwolke verlassen, Kommandant. Wir brauchen die Lotsen nicht.«
Ronald Tekener meldete sich bei Jennifer Thyron, bevor die ALHAMBRA die Dunkelwolke verließ. Jennifer befand sich in einer Jagdhütte südlich des Äquators.
»Ich habe nicht viel Zeit«, erklärte er seinen Verzicht auf jede persönliche Bemerkung. Mit wenigen Worten erläuterte er, was in der letzten Stunde vorgefallen war.
»Ich soll mich also um die Sache kümmern?«, fragte die Psychologin.
»Allerdings. Ich habe das Gefühl, dass Throynbee Gäa verlassen hat. Meine Hoffnung ist, dass die anderen danach nicht mehr so stark unter seinem Einfluss stehen. Vielleicht kannst du Informationen aus ihnen herausholen.«
»Du weißt, dass solche Dinge nicht eben meine Stärke sind.«
»Gerade deshalb wirst du Erfolg haben. Julians Spezialisten kümmern sich ohnehin um die Sache und werden dir helfen, wenn du dich an sie wendest.
Weitere Kostenlose Bücher