Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Aber du hast gute Chancen. Du bist auf Gäa geboren. Du bist bekannt. Es könnte sein, dass man dir den Patriotismus abnimmt, der die Leute um Throynbee ebenfalls auszeichnet.«
    Er beendete das Gespräch, denn die ALHAMBRA geriet in die Energiewirbel der Wolke. Das Schiff war auf dem Weg nach draußen.
    Als Jennifer Thyron mit ihrem schnellen Stratogleiter eine halbe Stunde später auf dem Raumhafen von Sol-Town landete, hatte sie bereits eine Reihe von Gesprächen geführt und wichtige Informationen erhalten. Sie wusste, wo sie ansetzen musste. An Bord einer kleineren Maschine flog sie in die Stadt.
    Jaul Famirguez hatte sein Atelier im mittleren Ring von Sol-Town. Der Name Famirguez war ihr ein Begriff. Als Gäanerin wurde sie täglich irgendwo auf dem Planeten mit seinen Kunstwerken konfrontiert. Die Arbeiten waren umstritten, wurden von der Mehrheit sogar abgelehnt. Dennoch fanden sich immer wieder Auftraggeber für Famirguez. Da es stets um hohe Summen ging, galt er als der wohlhabendste Künstler von Gäa.
    Ein rötlich schimmernder Roboter, über drei Meter groß, empfing Jennifer in einer Spiegelhalle.
    »Jennifer Thyron«, sagte der Automat zur Begrüßung. »Kosmopsychologin und Spezialistin für Überlebenstechnik, Ihr Hobby ist das Zeichnen. Sie bevorzugen naturalistische Darstellungen, wobei Sie mehr Wert auf exakte Motivwiedergabe als auf künstlerische Effekte legen. Menschen haben Sie jedoch nie gezeichnet. Darf ich fragen, ob Menschen Ihnen zu kompliziert erscheinen oder ob Sie diese aus Gründen des Takts nicht porträtieren?«
    Verblüfft blickte Jennifer den Roboter an. Mit einem solchen Empfang hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Famirguez über einen derartigen Diener verfügte. Überrascht war sie vor allem über die gespeicherten Informationen. War es nur Zufall, dass Famirguez so viel über sie wusste, oder hatte er sich diese Daten kurzfristig beschafft? Hatte er überhaupt erfahren können, dass sie bei ihm erscheinen würde?
    »In der Tat, ich bin Jennifer Thyron«, entgegnete sie. »Ich bin gekommen, um mit dem Meister zu sprechen.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, auf meine ein wenig aufdringliche Frage zu antworten?«, beharrte der Roboter. Obwohl aus Metall, wirkte sein Gesicht lebendig wie das eines Menschen.
    »Es macht mir etwas aus«, erklärte sie. »Führe mich zum Meister!«
    Der Roboter verneigte sich. »Wie Sie wünschen. Aktivatorträgerin!« Auch das war also nicht mehr unbekannt. »Ich werde Sie anmelden, und ich hoffe aufrichtig, dass der Meister Ihnen die erbetene Gunst gewähren wird.«
    Er verließ die Halle.
    Jennifer sah sich um. Die Spiegel, die alles bedeckten, waren teilweise transparent. Hinter ihnen wurden seltsame Gestalten und sich bewegende farbige Lichter sichtbar, die ständig neue Figuren formten. Gleichzeitig wurden die Spiegel mal mehr, mal weniger durchsichtig. So entstand der Eindruck, dass der Raum lebte. Er schien zu atmen, sich zu verengen und zu erweitern wie die Lunge eines Menschen.
    Nach einigen Minuten kehrte der Roboter zurück. »Der Meister erwartet Sie«, erklärte er höflich.
    Jennifer betrat einen riesigen Salon, der in verschiedene Wohninseln aufgeteilt war. Jede dieser Einheiten gruppierte sich um ein Kunstwerk.
    Jaul Famirguez kam ihr freundlich lächelnd entgegen und streckte die Hände zum Gruß aus.
    »Welch eine Freude, Sie hier zu sehen«, sagte er. »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Er war nicht so selbstsicher, wie er sich gab. Jennifer sah ihm an, dass er sich fragte, welchen Grund ihr Besuch haben konnte. Seine Augen verrieten, dass er etwas zu verbergen hatte – und dass er sich fürchtete.
    Sie setzte sich in einen Sessel neben einer Frauenstatue.
    »Was führt Sie zu mir?«, wollte Famirguez wissen.
    »Ich habe mir Gedanken über Ihre Situation gemacht. Ich weiß, dass Sie kein Freund des Planes sind, Gäa zu verlassen.«
    »Ich finde es überraschend, dass eine Frau wie Sie sich Gedanken über mich macht.« Jaul Famirguez war ein grauhaariger, massiger Mann mit kleinen, festen Händen. Jennifer war überrascht, denn sie hatte einen feingliedrigen und sensiblen Mann zu sehen erwartet.
    »Ich befasse mich mit einer wissenschaftlichen Arbeit über die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen des Unternehmens Pilgervater«, erklärte sie. »Wer könnte mir ein geeigneterer Diskussionspartner hinsichtlich der kulturellen Konsequenzen des Unternehmens sein als Sie?«
    »Sie sind eine

Weitere Kostenlose Bücher