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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verließ. Da er von der Schleuse aus keinen guten Überblick hatte, weil die Glashalden höher waren, stieg er auf eine solche hinauf, um sich zu orientieren.
    Im Norden lag ein gewaltiger Höhenzug wie ein Sperrriegel. Auf einigen Gipfeln schimmerte es weiß. Im Süden erstreckten sich Hügelketten, das Gelände in Ost und West war flacher. Und sonst nichts als die gläsernen Trümmerfelder und hier und da eine noch aufrecht stehende Säule, die einst ihren Teil der gigantischen Kuppel getragen hatte.
    Zeilshot wusste nichts über die vernichtete Zivilisation, außerdem glaubte er nicht alles, was in den Berichten stand. Aber eines wusste er mit Sicherheit: Wenn er auf dieser Welt noch etwas fand, was aus jener vergessenen Zeit stammte, würde es einen unschätzbaren Wert besitzen.
    Er marschierte mehrere Kilometer weit nach Norden, beinahe bis zum Fuß des Gebirges, das einst eine natürliche Lücke in der Glaskuppel gebildet haben musste. Mühsam erstieg er die Vorhügel, bis er nach allen Seiten einen guten Blick hatte.
    Die Sonne stand noch sehr hoch. Ihm waren die Brennglaseffekte aufgefallen, aber er hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Er betrachtete sie als eine natürliche Folge der auf dieser Welt herrschenden Umstände, womit er keineswegs unrecht hatte. Das war auch der Grund, warum er dem gelegentlichen grellen Aufblitzen in der nach Süden zu gelegenen Ebene keine besondere Aufmerksamkeit schenkte, bis ihn eine jäh aufflammende Feuersäule nahezu blendete. Als er die Augen wieder öffnete, stieg mehrere Kilometer südlich eine dunkle Rauchwolke in den Himmel und nahm die typische Pilzform an.
    Gleichzeitig schleuderte ihn die Druckwelle zu Boden.
    Ohne Zweifel hatte er eine atomare Explosion erlebt. Sie musste etwa dort erfolgt sein, wo sein Schiff stand!
    Wie gelähmt blieb Zeilshot liegen. Wenn sich seine Befürchtung bewahrheitete, war er verloren. Niemand würde ihn je von dieser verfluchten Welt abholen, denn niemand kannte sie.
    Es kam keine zweite Druckwelle. Der Rauchpilz verwehte langsam im Wind. Wo er aufgestiegen war, schimmerte die Fläche eines erstarrenden Glassees. Unter seiner zähen Oberfläche musste das Schiff verschwunden sein.
    Zeilshot besaß nur das, was er bei sich trug: Lebensmittel für zwei Wochen, wenn er sparsam war, eine Lampe und die Waffe. Aber er hatte den festen Willen zu überleben.
    Das alles war nun schon einige Jahre her.
    Niemand war gekommen, um ihn aus seiner unglücklichen Lage zu befreien. Die ersten Tage nach der Vernichtung seines Schiffes durch den Brennpunkt eines großen Bruchstücks der Glaskuppel waren für ihn entsetzlich gewesen, aber er hatte mit seiner Landung das Schicksal herausgefordert, und es hatte diese Herausforderung angenommen. Nun galt es, das Spiel zu entscheiden.
    Schon in den ersten Monaten entdeckte er unterirdische technische Anlagen, doch es dauerte wesentlich länger, bis er die wirkliche Tragweite der Geschehnisse vor Tausenden von Jahren erfasste. Er fand uralte Vorratslager mit konservierten Lebensmitteln und riesige Lagerhallen mit technischen Geräten und Waffen.
    Und er begegnete dem ersten Jäger.
    Heute hatte er die Furcht vor ihnen längst verloren, denn er kannte sie und ihre Schwächen. Er wusste, wie man sie zerstören konnte, aber darauf verzichtete er nach den ersten Zusammenstößen. Denn er fand heraus, wie man ihre Programmierung annullierte, sodass sie zu harmlosen Wanderern wurden, die ziellos durch die gläsernen Wüsten und Gebirge streiften. Eine echte Verständigung mit ihnen hatte es trotz aller Versuche nicht gegeben.
    Er konnte aber nicht verhindern, dass einige von ihnen ihm stetig folgten, als müssten sie ihrer alten Programmierung gehorchen, alles organisch Fremde aufzuspüren und zu vernichten.
    Zeilshot wusste, dass ihm diese Welt allein gehörte. Die Tiere hier waren harmlos, einige von ihnen sogar wohlschmeckend. In den Flüssen gab es Fische, aber auch große Schlangen. Angegriffen hatten sie ihn noch nie.
    Zeilshot hatte sich am Fuß des großen Gebirges niedergelassen, in dem es gigantische Höhlen und Anlagen gab. Mit dem nötigen technischen Verständnis, das ihm leider fehlte, wäre er vielleicht sogar in der Lage gewesen, aus den vorhandenen Fertigteilen einen Sender oder gar einen Gleiter zu konstruieren. So war er zufrieden, wenigstens ein primitives Fahrzeug zusammenbauen zu können, mit dem er weite Ausflüge unternahm. Energiespeicher standen ihm in jeder Menge zur

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