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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verfügung.
    Er fing an, sich so wohl auf dieser gläsernen Welt zu fühlen, dass er beinahe sich selbst beneidet hätte …
    Doch eines Tages geschah etwas, das sein ganzes Leben zu verän dern drohte. Die Raupenketten seines offenen Fahrzeugs mahlten durch die Glassplitter und verwandelten sie in glitzernden Staub. Schon seit Tagen hatte er keinen seiner gezähmten Jäger mehr ge sehen. Er vermisste sie beinahe. Er war nach Süden gefahren, parallel zu dem Fluss, der sich durch das riesige Waldgebiet schlängelte.
    Zeilshot mochte diese Ausflüge, die Abwechslung in sein Dasein brachten. Mit einem Vorrat der erstaunlich leistungsfähigen und dauerhaften Batterien hätte er tagelang ununterbrochen fahren können, wenn er das gewollt hätte. Außerdem lagerten in seinem aus Metall gefertigten Reisekasten Proviant und Waffen.
    Im Süden lagen die Hügel und die große Glasebene. Sie war diesmal sein Ziel. Schon von Weitem sah er die matt schimmernde Kugel und hielt an. Im ersten Moment hielt er sie für einen gelandeten Kugelraumer der Kerrocs. Dann erkannte er seinen Irrtum.
    Die Kerrocs bauten ihre Schiffe aus Metall, die Kugel auf dem Hügel war halb transparent, und in ihr bewegte sich ein undeutlicher Schatten.
    Zeilshot war in den einsamen Jahren auf der Glaswelt vorsichtig geworden. Er wollte nicht durch Zufall oder Leichtsinn sein paradiesisches Leben aufs Spiel setzen, wenngleich er sich manchmal nach seiner Heimat zurücksehnte.
    Er lenkte sein Fahrzeug in eine Senke, bewaffnete sich und marschierte durch Glastäler und Engpässe nach Süden, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, das seine Einsamkeit zu stören drohte.
    Er war schon früher hier gewesen, aber nie hatte er die schimmernde Kugel bemerkt. Sie stammte also nicht von dieser Welt, war fremd und gehörte auch nicht hierher.
    Zeilshot sorgte stets dafür, dass zwischen ihm und der geheimnisvollen Kugel eine Deckung vorhanden war. Es war besonders heiß heute, aber das störte ihn nicht. Er kannte die Gefahren des Brennpunkteffekts und konnte Hitzeausbrüche mittlerweile nahezu perfekt vorausberechnen. Nur die Kugel störte ihn.
    Als er auf die Grenze des suggestiv hypnotischen Bannkreises stieß, erahnte er die von der Kugel ausgehende Gefahr, ohne sie jedoch voll erfassen zu können. Er wich seitwärts aus und fand in einer kleinen Schlucht einen vorläufigen Rastplatz. Hier wollte er die Mittagshitze abwarten und überlegen. Er erwog auch die Möglichkeit, sein Fahrzeug nachzuholen, verzichtete letztlich aber darauf.
    Er wollte wissen, wer mit der geheimnisvollen Kugel auf diese Welt gekommen war. Der Schatten, der sich in ihr bewegte, oder ein anderer? Die Kugel war nicht sehr groß und bot nur wenigen Passagieren Platz. Einen Antrieb konnte er überhaupt nicht erkennen.
    Die Brände im Süden hielten Zeilshot vorerst davon ab, weiterzugehen. Er kehrte zu seinem Fahrzeug zurück, um die Nacht dort zu verbringen. Morgen würde er nach Süden fahren. In dem kleinen Gebirge gab es ein Waffendepot, aus dem er sich einiges holen wollte, was ihm die Furcht vor der schimmernden Kugel nehmen würde.
    Am nächsten Tag fuhr Zeilshot vorsichtig weiter, stets auf ausreichende Deckung bedacht. Er umrundete das Gebirge an der Ostseite, um nicht von der Kugel aus gesehen zu werden. An der geschützten Südseite fuhr er dann an den Felsen entlang. Die Höhleneingänge zu den unterirdischen Vorratsräumen und Laborato rien interessierten ihn nicht weiter, bis er in der Glaswüste eine Be wegung bemerkte.
    Ein Jäger!
    Er hielt an. Bereits nach wenigen Minuten wurde ihm durch die zielsichere Bewegung des Androiden klar, dass es sich um ein noch nicht entschärftes Exemplar handelte, das auch ihm zum Verhängnis werden konnte.
    Aber etwas anderes war noch interessanter.
    Der Jäger hatte eine Spur und folgte ihr. Zeilshot wusste, dass eine solche Spur nicht mit einer normalen Fährte zu vergleichen war. Der Jäger folgte ihr stets in der Luftlinie, es sei denn, ihm stellten sich unüberwindliche Hindernisse in den Weg.
    Es fiel ihm nicht schwer, sich das Ziel des Androiden auszurechnen. Es musste einer der Höhleneingänge sein. Dort hielt sich demzufolge ein fremdes Lebewesen auf, dessen Gedankenimpulse der Jäger auffing.
    Eigentlich, dachte Zeilshot, war er damit seine Sorgen los. Der Jäger würde sein ahnungsloses Opfer erreichen und töten.
    Dann jedoch regte sich sein Verantwortungsgefühl. Der Fremde, mit welchen Absichten er auch gekommen sein mochte,

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