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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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engen Spalt ins Freie.
    Die hypnosuggestiven Befehlsimpulse lenkten Rhodan von der Arbeit ab. Er schaffte es nicht, sie zu ignorieren. Nur noch mühsam konnte er seine Tätigkeit fortsetzen, die eigentlich nur dazu diente, BULLOCs Befehl Folge zu leisten.
    Das Frettchen kam zurück und gebärdete sich wie verrückt. Es sprang völlig sinnlos in dem finsteren Gang umher, der nur von spärlich durch Gesteinsrisse einfallendem Licht etwas aufgehellt wurde.
    »Hast du etwas Ungewöhnliches gesehen?«, fragte Rhodan, ohne die Arbeit zu unterbrechen.
    Ja.
    »Wieder ein Androide?«
    Nein.
    »Ist der Fremde zurückgekehrt?«
    Nein.
    Ihm blieb keine andere Wahl, als weiter zu raten.
    »Schmilzt das Glas, oder brennt die Buschsteppe wieder?«
    Nein.
    Rhodan schob einen schweren Stein zur Seite. Die Öffnung wurde sichtlich größer. Bald würde er hindurchkriechen können. Die Hypnoimpulse quälten ihn …
    »Die Kugel – es ist etwas mit der Kugel?«
    Ja.
    »Sie steht aber noch am alten Platz?«
    Nein.
    Ein eisiger Schreck lähmte ihn für einen Augenblick. Wenn BULLOC verschwunden war, würde er den Rest seines Lebens auf der Glaswelt zubringen.
    »Sie ist weg?«
    Nein.
    Seine Erregung ließ nach. »Die Sphäre ist nicht mehr am alten Platz, sie ist aber auch nicht fort. Also kannst du sie sehen, Ernst. Und wenn ich an die intensiver gewordenen Impulse denke, nehme ich an, sie hält sich in unserer Nähe auf, vielleicht sogar vor der Höhle.«
    Ja.
    Er setzte den Spaten wieder an, um den letzten Rest Geröll beiseitezuwuchten.
    »Hör gut zu, Ernst. Ich weiß nicht, ob BULLOC meine Gedanken aufnehmen und erfassen kann, aber das müssen wir in Kauf nehmen. Ich habe nicht die Absicht, dich auf der Glaswelt zurückzulassen. Du kommst mit mir, ob es BULLOC gefällt oder nicht. In der Gestalt des Frettchens nimmst du kaum Platz ein. Halte dich also dicht an meiner Seite, wenn wir die Höhle verlassen. Ich nehme dich dann auf den Arm.«
    Das Tier bejahte.
    Minuten später war der Durchbruch geschafft. Rhodan kroch durch den engen Tunnel – und als er endlich ins Freie gelangte, sah er BULLOCs schimmernde Sphäre dicht vor sich.
    Die Inkarnation war gekommen, um ihn abzuholen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er mit dem aberwitzigen Gedanken gespielt, die Sphäre zu erobern. Aber er brachte diese Über legung nicht einmal zu Ende.
    Rhodan packte das Frettchen am Fell. Dann erst richtete er sich auf und taumelte auf die Sphäre zu, das Tier halb von seinen Armen verdeckt.
    In der Sphäre entstand eine schmale Lücke, viel zu eng für ihn. Eigentlich war sie nur durch das fehlende Flimmern erkennbar, aber sie war da. Rhodan verstand in Sekundenschnelle. BULLOC würde das Frettchen einlassen, wollte es aber vorher überprüfen, während er noch warten sollte. Er konnte nicht ahnen, dass BULLOC die rätselhaften Gedankenimpulse in dem unscheinbaren Tier längst empfangen und vergeblich zu analysieren versucht hatte.
    Er streckte beide Arme vor, bis seine Hände beinahe die energetische Hülle berührten. Das possierliche Tier löste sich von ihm und glitt frei schwebend durch den Spalt, der sich sofort wieder schloss.
    In diesem Moment erkannte Perry Rhodan, dass er einen Fehler begangen hatte, der nicht so leicht wiedergutzumachen war.
    Ellert-Ashdon wurde von dem Impulsschauer fast in eine mentale Schockstarre versetzt. Krampfhaft versuchten beide Bewusstseine, die Kontrolle über Agai zu behalten, damit das Tier vor Panik kei nen Herzschlag erlitt. Sie hätten nicht zu sagen vermocht, was dann geschehen wäre.
    Sanft landete Agai auf dem transparenten, aber festen Boden der Sphäre. Rhodan war außerhalb nur als undeutlicher Schemen zu erkennen, aber auch BULLOC nahm keine festen Formen an.
    Ernst Ellert und Gorsty Ashdon spürten, dass die Inkarnation sie prüfend abtastete. Spätestens jetzt wurde ihnen klar, dass sie in eine Falle geraten waren, aus der es kein Entrinnen gab.
    Die Überprüfung dauerte scheinbar endlos lange, tatsächlich verstrichen nur wenige Sekunden. Dann schlug BULLOC zu.
    Ellert-Ashdon spürte noch, dass der Gegner beide Bewusstseine wollte, nicht den nutzlosen Körper.
    Aber die Inkarnation irrte sich.
    Sie irrte sich gewaltig …
    Der mentale Schlag der Inkarnation galt nicht dem Tier, sondern einzig und allein Ellert-Ashdon. Aber es ist der Körper, der Schmerz empfindet, und das Frettchen war unglaublich zäh. Es wehrte sich gegen den Schmerz und die drohende Besinnungslosigkeit und rann te

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