Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich der Körper, und ein Drittel des oberen Sargteils verschwand hinter den zupackenden, mahlenden, sich drehenden Zähnen und Schneideflächen.
    Jason Wisenth zog seinen Strahler. Als er die Waffe entsicherte, flackerte die Beleuchtung. Der Lärm, mit dem die stählerne Raupe fraß, blieb ohrenbetäubend.
    Jason zielte auf das Vorderteil der Kreatur, die sich gefräßig hin und her bewegte und bereits am letzten Drittel der Sarghälfte angelangt war. Unbeirrbar fraß dieses Geschöpf weiter. War es eine Maschine oder ein Tier? Oder etwas völlig anderes?
    Der Lärm hallte durch das Schiff. »Schieß endlich!«, schrie Patricia in heller Panik.
    »Er hat uns noch nichts getan. Er frisst nur seine eigene Hülle!«, brüllte Wisenth zurück.
    Tatsächlich hatte der Metallfresser dem Schiff und ihnen bislang nicht geschadet. Er kümmerte sich überhaupt nicht um die Zuschauer, sondern fraß weiter, mit dem gleichen schauerlichen Geräusch und den schnellen, verblüffend systematischen Bewegungen.
    »Er wird das ganze Schiff fressen!« Fellner ergriff seinen Hammer. Im Eingang tauchten Sol und Tubbs Knothe auf. Beide wirkten verschlafen.
    Die Raupe krümmte sich zusammen, sprang aus dem unteren Teil der Kiste heraus und federte rasselnd auf den Boden.
    »Holt Waffen! Das Biest war in dem Sarg!«, kommandierte Patricia.
    Sie starrten diese Kreatur an, die wie eine echte Raupe den Rücken hochwölbte, in einer engen Kurve auf das Unterteil der Kiste zukroch und ihre Stahlzähne in das Material schlug. Wieder brach das Heulen und Kreischen los. Sol hielt sich, vor Angst schreiend, die Ohren zu.
    »Schieß doch, Jason!«, donnerte Tubbs.
    Wisenth zielte auf den schauerlichen Rachen, der wie eine Kreuzung aus einem Hochleistungsbohrkopf und einer Fräse wirkte. Aus seiner Waffe löste sich ein kurzer Feuerstrahl. Glühendes Material spritzte nach allen Seiten, aber sowohl die Flammen als auch die glühenden Teile der Kiste wurden von dem Vieh verschlungen. Der Angriff zeigte keine Wirkung.
    Noch einmal feuerte Wisenth. Diesmal zielte er auf den Spalt zwischen zwei Ringen dicht hinter dem Kopfteil des Fressers. Der Energiestrahl schien aufgesogen zu werden, verschwand jedenfalls wirkungslos zwischen den Panzerringen.
    Die Erkenntnis war furchtbar.
    »Der Fresser ist unverwundbar. Er schluckt nicht nur Stahl, sondern auch Energie.«
    Sol nahm die Hände von den Ohren und drehte sich um. Dann rannte er aus der Zentrale hinaus.
    Die Hälfte der unteren Kassette war bereits verschwunden. Der Rand sah aus, als sei er von dem Schneidstrahl eines Desintegrators abgetrennt worden. Die Besatzung verharrte immer noch in ohnmächtigem Entsetzen. Mittlerweile kam Sol Kane in die Zentrale zurück, er schleppte den schweren Desintegrator, der Fellner gehörte. Patricia machte einen Satz und entriss ihrem Sohn die plumpe Waffe.
    Bis auf einen kleinen Rest waren sowohl das untere Segment des Sarges als auch die beiden stählernen Stützen verschwunden, gefressen von dieser Superraupe, deren Hunger augenscheinlich unstillbar war.
    »Das Ding frisst ein Loch durch das halbe Schiff!«, stöhnte Jason.
    Fellner löste sich aus seiner Starre. Seine Augen funkelten. Er holte mit dem Hammer aus, den Stiel ganz am Ende greifend, und versetzte der Raupe einen furchtbaren Hieb. Die zehn Pfund Terkonitstahl krachten mit dem spitzen Ende zwischen die Ringe und rissen den Fresser von seiner Beute weg, wirbelten ihn durch ein Drittel der Zentrale und schmetterten ihn gegen die Wand. Das Sägegeräusch hatte blitzartig aufgehört.
    Eine Sekunde lang wandte der Fresser der Mannschaft seinen ›Kopf‹ zu. Etwa fünfzig Zentimeter durchmaß das Maul. Ringsum waren die dreieckigen Felder der Zähne oder Mandibeln zu erkennen, und dahinter saßen funkelnd kleine runde Dinge, die entfernt an die Kniegelenksaugen von Spinnen erinnerten. Zwischen den ›Augen‹ auf dem ersten Ringsegment befanden sich schmale, nur Millimeter breite Schlitze. Sonst gab es absolut nichts festzustellen, abgesehen davon, dass trotz der breiten Ringe und der schmalen Zwischenräume die Bewegungsfähigkeit der stählernen Raupe nicht eingeschränkt war. Sie bewegte sich noch schneller, als sie fraß.
    Patricia justierte den Desintegrator auf schärfste Bündelung, dann riss sie mit einem wilden Ruck den Auslöser durch. Es roch betäubend nach Staub und Gasen, als sich verschiedene Materialien auflösten. Aber die Raupe ließ sich nicht aufhalten. Die Geschwindigkeit, mit der dieser

Weitere Kostenlose Bücher