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Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tellern.
    Fellner erzählte Prospektorenwitze. Tubbs lachte am lautesten, und Jason berichtete, wie er zweimal innerhalb eines Abends einem Kommando der Überschweren entkommen war.
    Der letzte Tropfen Whisky fiel in Jasons Glas. Während er die Flasche über den Tisch hielt, versicherte Tubbs Knothe: »Bist eigentlich kein übler Bursche, Jason. Das muss auch mal ausgesprochen werden.«
    Jason Wisenth lachte schallend. »Das festzustellen, Tubbs, hast du dir sehr viel Zeit gelassen.« Er hob das Glas.
    In dem Moment erklang eine freundliche, dunkle Stimme hinter ihnen.
    »Ich störe ungern, aber Sie werden erkennen, dass ich nicht anders kann. Keine unbedachte Bewegung, ich meine es ernst!«
    Sie fuhren herum. Jason fiel ein, dass seine Waffe draußen am Raumanzug hing.
    Aus dem Vorraum schob sich eine etwa eineinhalb Meter große, wuchtige Gestalt in die Messe. In jeder Hand hielt der Fremde eine Waffe.
    »Ein Lare!«, kreischte Sol.
    »Nicht einfach ein Lare – vielmehr der einsame Verkünder aller verschwundenen Laren. Ich möchte keinen von Ihnen töten oder verwunden, aber ich werde nicht zögern, es zu tun, sobald es sein muss. Also lassen Sie die Hände über dem Tisch.«
    »Er ist der Verkünder der Hetosonen. Ich erkenne ihn wieder«, murmelte Patricia.
    Hotrenor-Taaks offene gelbe Lippen entblößten seine großen Zähne. Die Haare in der charakteristischen Nestfrisur schienen sich zu ringeln und zu bewegen.
    »Ich bin der ehemalige Verkünder.« Er sagte das mit einer Art souveräner Ironie. »Ich bedaure, dass ich Ihre Illusion einiger schöner Stunden zerstören muss. Aber für mich gibt es Wichtigeres.«
    Jason fühlte eine abgrundtiefe Resignation. Seine Versäumnisse waren mit einem Mal greifbar. Warum hatte er nichts von den fehlenden Kristallspeicherplättchen gesagt? Dann wären sie längst wieder im Weltraum gewesen, Reparaturen hin oder her. Er hob das Glas und stürzte den restlichen Inhalt hastig durch seine Kehle.
    »Ich brauche Ihr Schiff, nicht Ihr Leben«, erklärte Hotrenor-Taak verbindlich und schaute Jason an. »Der Zeitpunkt erschien mir günstig, zumal mich dieser Mann beinahe entdeckt hätte.«
    »Ich weiß seit hundert Jahren, dass alle Laren Schufte und Verbrecher sind!«, stieß Tubbs hervor. Er war leichenblass.
    »Bitte keine falschen Emotionen«, schränkte Hotrenor-Taak ein. »Sie haben diesen Pulk von SVE-Raumern entdeckt. Betrachten Sie die Überlassung der LOTOSBLUME als eine Art Provision für all die Dinge, die Sie zu Millionären und höchst einflussreichen Menschen machen werden. Siebenundfünfzig Schiffe, das sind Tausende Ladungen für Ihr kleines Beiboot. Sie sehen, ich will Sie nicht bestehlen. Es gibt Luft, Wasser und Nahrungsmittel im Überfluss. Sie werden Datenspeicher finden, die es Ihnen ermöglichen, sich mit Ihrem vorübergehenden Asyl zu arrangieren. Außerdem überlasse ich Ihnen die terranischen Roboter. Und früher oder später wird ein Schiff des NEI oder der GAVÖK kommen.«
    »Sie bringen uns um unsere Existenz, Hotrenor-Taak. Die Korvette ist alles, was wir besitzen.«
    Der Lare lächelte traurig, wie es schien. Dann blickte er Jason an und erwiderte: »Wenn Sie bedenken, was das Konzil verloren hat, erscheinen Ihre Probleme als höchst trivial.«
    Fünf Roboter führten die Tramps aus der Messe hinaus und quer durch den SVE-Raumer bis in eine Art Zentrale. Von dort aus konnten sie verfolgen, dass der Lare schon kurze Zeit später an Bord der LOTOSBLUME ging. Die Rampe wurde eingezogen, dann öffnete sich in der Außenwand des Hangars ein Spalt, wurde größer und ließ die ersten Sterne erkennen.
    Die LOTOSBLUME schwebte aus der Schleuse.

4.
    Szenen der Vergangenheit
    Anson Argyris war allein an Bord der Space-Jet LOVELY BOSCYK. Der Schiffsname erinnerte an den Gründer der Freihändler, die einst mit Tausenden Raumschiffen in der Milchstraße Handel getrieben hatten.
    Die Blütezeit der Organisation lag über elfhundert Jahre zurück. Damals hatte Lovely Boscyk auf dem zweiten Planeten der Sonne Boscyks Stern den zentralen Stützpunkt eingerichtet. Der Planet wurde Olymp getauft – und alle Freifahrer nannten sich seitdem ›Freihändler von Boscyks Stern‹.
    Olymp war in das Solare Imperium der Menschheit eingegliedert und im Zuge des sogenannten Fünfhundert-Jahre-Plans mit solarer Hilfe zum modernsten und wichtigsten Handelsplaneten der Galaxis ausgebaut worden. Als schließlich das Solsystem aus der Gegenwart verschwand, diente der

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